Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr eine Studie zu einem neuartigen 29-Messenger-RNA-Wirtsreaktionstest, mit dem durch groß angelegte Blutuntersuchungen bakterielle und virale Infektionen bei Patienten identifiziert werden. Die prospektive Observationsstudie des Teams um Dr. Bauer hatte über 300 erwachsene Patienten erfasst. Erwachsene Patienten, die mit Verdacht auf akute Infektionen oder Sepsis in die Notaufnahme eingeliefert wurden und bei denen sich mindestens ein Vitalparameter verändert hatte.
Ziel der Beobachtungsstudie war die Entwicklung und prospektive Validierung eines neuen Systems zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit bakterieller und viraler Infektionen. Um also eine bakterielle oder virale Infektion nachzuweisen, wurden zwei Wahrscheinlichkeitsscores berechnet, die dann an einem unabhängigen Entwicklungsset getestet wurden.
In der Würdigung hieß es: „Die schnelle Diagnose von einer akuten Infektion und Sepsis stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die hohe Genauigkeit bei der Erkennung von viralen Virusinfektionen und bakterielle Infektionen könnte auch dabei helfen, an COVID-19 erkrankte Patienten frühzeitig zu behandeln.“ Hintergrund ist, dass ähnlich wie bei einer Sepsis etwa fünf Prozent der SARS-CoV2-Infizierten, eine kritische COVID-19-Erkrankung mit Atemversagen, Schock oder Multiorganversagen entwickeln.
CytoSorbents Corp., die den Roger Bone Award fördert, arbeitet seit mehreren Jahren eng mit den maßgeblichen Intensivmedizinern in Deutschland zusammen. Vor diesem Hintergrund hob Dr. Christian Steiner, Executive VP Sales & Marketing und Geschäftsführer von CytoSorbents Europe, die Leistungen von Dr. Bauer und seinem Team besonders hervor: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Zahl der sterbenden Patienten entscheidend zu verringern. Zudem wollen wir dazu beitragen, die mit einer Sepsis verbundenen Folgeerkrankungen zu verringern.“ Dr. Bauer nannte die Publikation „A Novel 29-Messenger RNA Host-Response Assay From Whole Blood Accurately Identifies Bacterial and Viral Infections in Patients Presenting to the Emergency Department With Suspected Infections: A Prospective Observational Study.” Die Publikation leistet einen wesentlichen Beitrag, die Reaktionszeit bei akuten Infektionen zu verkürzen und lebensrettende Therapien einleiten zu können.
Der Roger-Bone-Preis wurde im Rahmen des Weimar Sepsis Updates verliehen. Der dreitägige Kongress, der von der Deutschen Sepsis-Gesellschaft organisiert wird, befasst sich in diesem Jahr insbesondere mit der intensivmedizinischen Forschung zur Therapie von COVID-19. Das Sepsis Update, zu dem bis zu 600 Ärzte und Wissenschaftler erwartet werden, gilt als eine der wichtigsten Beratungen zum Thema Sepsis weltweit.