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CHOREN Industrietechnik GmbH

Bundeskanzlerin und sächsischer Ministerpräsident besuchen CHOREN

(PresseBox) (Freiberg, )
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- Merkel: "Fortschritte im Klimaschutz sind möglich, wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten."
- Milbradt: "Heutiger Tag markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung."
- BTL als Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele im Straßenverkehr
- Bis zu 90 Prozent CO2-Reduktion verglichen mit fossilem Diesel
- Herstellung von BTL steht nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion
- Shell, Daimler und Volkswagen unterstreichen Interesse am synthetischen Biokraftstoff made by CHOREN

Bauphase der weltweit ersten kommerziellen Anlage zur Herstellung von synthetischem Biokraftstoff erfolgreich abgeschlossen. Anlage zur Produktion von synthetischem Biokraftstoff fertig gestellt. Über 130 Gäste aus Wirtschaft und Politik folgen der Einladung nach Freiberg. Zukünftige kommerzielle BTL-Produktion im Mittelpunkt der Gespräche.

CHOREN hat mit der Fertigstellung der weltweit ersten kommerziellen Anlage zur Herstellung von synthetischem Biokraftstoff (BTL - "Biomass to Liquid") einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Das würdigten heute Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Georg Milbradt, bei einem Besuch der so genannten Beta-Anlage im sächsischen Freiberg.

Nun folgt die nächste, entscheidende Phase - das Anfahren der Anlage bis zum Erreichen der Nominalleistung von rund 18 Millionen Litern BTL pro Jahr.

Das Anfahren wird stufenweise erfolgen. 113 Teilsysteme in 26 Hauptbetriebseinheiten müssen einzeln und in Kombination in Betrieb genommen werden, was mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Als Rohstoff wird Waldrestholz und Altholz eingesetzt. Die benötigte Biomasse steht nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Der synthetische Biokraftstoff ist ohne Einschränkungen für jeden Dieselmotor verträglich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hob vor über 130 Gästen die Bedeutung des deutschen Engagements im Klimaschutz hervor: "Das Beispiel Freiberg zeigt: Fortschritte in der Entwicklung klimaschonender Technologien sind dann möglich, wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Hand in Hand zusammenarbeiten."

"Bei CHOREN wird die innovative Tradition der Freiberger Brennstoffforschung fortgeführt. Früher hat man hier ein Verfahren zur Herstellung von Benzin aus Kohle entwickelt, nun hat man dasselbe Kunststück mit dem Rohstoff Holz vollbracht. Das Ergebnis ist ein nachhaltiger, sauberer und wirtschaftlicher Biokraftstoff ohne soziale und ökologische Nebenwirkungen wie bei Bioethanol", sagte Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt. "Der heutige Tag markiert für Sachsen, Deutschland und die Welt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Freiberg ist heute die Solarhauptstadt Deutschlands und vielleicht bald auch Europas. Die Bioenergie könnte eine ähnliche Erfolgsgeschichte werden."

Der Bau der BTL-Produktionsanlage

Die Fertigstellung der Beta-Anlage ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Weges. Am Anfang stand die Vision des Firmengründers Dr. Bodo Wolf, Energie nachhaltig und umweltfreundlich aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Das führte zur Entwicklung einer Hochtechnologie, dem Carbo-V®-Verfahren. Es wurde in der 1-MWth-Carbo-V®-Pilotanlage in mehr als 22.500 Betriebsstunden erfolgreich getestet.

Die Pilotanlage wurde 2002 um die Kraftstoffsynthese erweitert. Der hier hergestellte BTL-Dieselkraftstoff wurde umfassenden Flottenversuchen bei Daimler und Volkswagen unterzogen, die Ergebnisse hinsichtlich Verträglichkeit mit der Antriebstechnik, Leistungsvermögen des Kraftstoffes und Schadstoffemission bei der Verbrennung waren ausgzeichnet. Der Beweis, dass die CHOREN-Technologie auch außerhalb des Labors funktioniert, war erbracht.

Der nächste Schritt wurde möglich durch das finanzielle Engagement von Privatpersonen aus dem Umfeld der Hamburger LichtBlick Gruppe, die auch heute noch größter Gesellschafter von CHOREN ist.

Der Bau der weltweit ersten kommerziellen BTL-Produktionsanlage, der Beta-Anlage in Freiberg, vollzog sich in zwei Ausbaustufen. Zunächst wurde der Carbo-V®-Vergaser mit seinen verfahrenstechnischen Hauptausrüstungen NTV (Niedertemperaturvergaser) und HTV (Hochtemperaturvergaser) errichtet. Darauf folgte der Aufbau der FT-(Fischer-Tropsch)-Synthese. Durch die Partnerschaft mit Shell konnte dafür die am weitesten entwickelte FT-Technologie, das SMDS-Verfahren, integriert werden.

Über 150 Lieferanten und ca. 50 Montage ausführende Unternehmen, darunter viele aus der Region, waren in den Bau der Beta-Anlage involviert. CHOREN selbst hat 180 Hauptkomponenten designed und hergestellt. Seit dem Bau der Pilot-Anlage waren somit über 600 Firmen in die Entwicklung der Carbo-V®-Techologie eingebunden. Bis April 2008 wurden ca. 800.000 Mannstunden in der Projektierung und Montage erbracht, die Anzahl der Mitarbeiter hat sich nahezu verdoppelt.

Das Anfahren der Beta-Anlage

In den nächsten Monaten werden 113 Teilsysteme in 26 Hauptbetriebseinheiten einzeln und in Kombination angefahren. Für die Inbetriebnahme dieser Systeme sind etwa 1.200 Handlungsschritte notwendig, die selbst wiederum aus mehreren Teilhandlungen bestehen.

Ein hoch komplexer Prozess, der, was nicht ungewöhnlich bei Anlagen dieser Art ist, 8 bis 12 Monate in Anspruch nehmen wird. Wertvolle Unterstützung erfährt CHOREN dabei durch Shell.

Biomass to Liquid

Tom Blades, CEO von CHOREN, betonte: "BTL ist eine Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele im Straßenverkehr." Eine bis zu 90%ige Reduktion der Treibhausgase, keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und ein höheres Leistungsvermögen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen sind die wichtigsten Merkmale des synthetischen Biokraftstoffes.

"Bei der Entwicklung, der Produktion und der Vermarktung von BTL ist es für CHOREN ein unschätzbarer Vorteil, erfahrene Unternehmen wie Shell, Daimler und Volkswagen als Partner und Shareholder an unserer Seite zu haben", so Blades weiter.

Rob Routs, Executive Director von Royal Dutch Shell plc, erklärte: "Unser Ziel ist, auch künftig eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Wir arbeiten daran, fossile Kraftstoffe effizienter zu machen. Gleichzeitig investieren wir in die Forschung und Entwicklung alternativer Kraftstoffe. Mit den Biokraftstoffen der zweiten Generation wie dem BTL-Kraftstoff von CHOREN gelingt uns ein entscheidender Schritt für mehr Klimaschutz und nachhaltige Mobilität."

"Wir wollen weg vom Öl und hin zu regenerativen Energiequellen mit positiven Nebenwirkungen. Biokraftstoffe der zweiten Generation können uns hierbei helfen", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft. "Volkswagen fordert und fördert seit langem Biokraftstoffe der zweiten Generation, die eine hervorragende Umweltbilanz aufweisen, dem Motor zur optimalen Verbrennung verhelfen und keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion darstellen", so Winterkorn weiter.

"Der Biokraftstoff der zweiten Generation zeichnet sich durch eine hohe Qualität, eine hervorragende CO2-Bilanz und dadurch aus, dass er nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht", so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler Aktiengesellschaft und Leiter Mercedes-Benz Cars. "Das macht den SunDiesel® zur vielversprechendsten Option unter den synthetischen Kraftstoffen. Er ist in jedem Mischungsverhältnis in heutigen und künftigen Motorengenerationen verwendbar und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität."

Biosynthetischer Kraftstoff mit signifikanten Vorteilen
- BTL verringert, verglichen mit fossilem Diesel, die CO2-Belastung über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 90 %.
- BTL ist aromaten- und schwefelfrei mit einem deutlich verminderten Ausstoß an Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen, aber auch von Stickoxiden und Partikeln.
- BTL ist designbar und kann in jedem heutigen und zukünftigen Dieselmotor ohne Modifikation verwendet werden.
- Als Biomasse zur Produktion können primär Waldrestholz und Altholz sowie schnellwachsende Hölzer und landwirtschaftliche Restprodukte wie Stroh eingesetzt werden. Der BTL-Herstellungsprozess steht damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
- BTL hat von allen Biokraftstoffen die höchste Flächenausbeute bei seiner Herstellung. Diese ist im Vergleich zu Biodiesel aus Raps um den Faktor 3 höher.

Investitionsentscheidung für größere Sigma-Anlage für 2009 angestrebt

"Wir haben heute eine wichtige Etappe vollendet, aber noch viel vor uns", blickte Tom Blades in die Zukunft. "Während der nächsten Monate wird die Beta-Anlage angefahren. Parallel arbeiten wir an einem Konzept für die erste BTL-Anlage im industriellen Maßstab, die mit einer jährlichen Produktionsleistung von 270 Mio. Litern synthetischen Biokraftstoffs im brandenburgischen Schwedt entstehen soll. Nachdem die Beta-Anlage ihre Funktionsfähigkeit erwiesen hat und unter dem Vorbehalt, dass die endgültige Investitionsentscheidung für Schwedt in 2009 getroffen wird, könnte der Produktionsstart 2012/2013 erfolgen. Dafür müssen jedoch die mittelfristigen industriepolitischen Rahmenbedingungen stimmen." Der gesetzliche Rahmen, der für die Biokraftstoffe der 1. Generation geschaffen wurde, ist nur bis 2015 definiert und damit für die erste Sigma-Anlage zu kurz, um Planungssicherheit für Investoren zu erreichen. Blades: "Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass die politisch Verantwortlichen kurzfristig das wirtschaftspolitische Umfeld so gestalten, dass die Biokraftstoffe der 2. Generation und damit der synthetische Biokraftstoff made by CHOREN als Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele im Straßenverkehr ihre volle Wirkung entfalten können."

Die Beta-Anlage in Freiberg

Nominalleistung: 18 Millionen Liter BTL (= Jahresbedarf von ungefähr 15.000 PKW) Das Anfahren nimmt 8 - 12 Monate in Anspruch

Biomassebedarf: rund 65.000 t Trockenmasse Holz pro Jahr

Rohstoffe: Waldrestholz und Altholz Bedarf ist weitgehend über mehrere Jahre abgesichert

Investitionen: rund 100 Mio. Euro

Technische Details: 31,5 km Rohrleitungen, 57 km Elektrokabel
5.000 Armaturen, 5.000 Messsignale
60 Pumpen, 181 Behälter und Reaktoren
45 MW thermische Leistung

Partner: Anlagenbau: EDL Anlagenbau, Leipzig Synthese und Hydrocracking: Shell Global Solutions

Das Carbo-V®-Verfahren

Das von CHOREN entwickelte Carbo-V®-Verfahren ist ein dreistufiges Vergasungsverfahren:

Im ersten Schritt wird die Biomasse kontinuierlich durch partielle Oxidation (Verschwelung) mit Luft oder Sauerstoff bei Temperaturen zwischen 400 und 500 °C karbonisiert, d. h. in festen Kohlenstoff (Biokoks) und teerhaltiges Gas (flüchtige Bestandteile) zerlegt.

In der zweiten Prozess-Stufe wird das teerhaltige Gas in einer Brennkammer oberhalb des Ascheschmelzpunktes der Brennstoffe mit Luft und/oder Sauerstoff nachoxidiert.

Im dritten Verfahrensschritt wird der zu Brennstaub gemahlene Biokoks in die heißen Verbrennungsgase eingeblasen. Dabei reagieren Brennstaub und Vergasungsmittel im Vergasungsreaktor zu Synthese-Rohgas. Dieses kann dann nach entsprechender Konditionierung als Brenngas zur Strom-, Dampf- und Wärmeerzeugung oder als Synthesegas für die SunDiesel®-Herstellung genutzt werden

FT-Synthese

Die Umwandlung des Synthesegases in Kraftstoff erfolgt mittels Fischer-Tropsch (FT)-Synthese. Dabei reagieren die reaktiven Bestandteile des Synthesegases (CO und H2) an einem Katalysator zu Kohlenwasserstoffen. Die FT-Synthese wurde in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland entwickelt. Heute nutzt CHOREN die Weiterentwicklung von SHELL, das SMDS-Verfahren (Shell Middle Distillate Synthesis), welches bereits seit über 15 Jahren in Malaysia auf Erdgasbasis erfolgreich betrieben wird.

CHOREN Industrietechnik GmbH

Das Unternehmen CHOREN ist ein weltweit führender Anbieter von Vergasungstechnologien für feste kohlenstoffhaltige Einsatzstoffe. Mit dem international patentierten Carbo-V®-Verfahren hat sich CHOREN mit Sitz in Freiberg und Hamburg zum führenden Hersteller synthetischer Biokraftstoffe (BTL) entwickelt. Das Unternehmen kooperiert eng mit Shell, Volkswagen und Daimler, die sich nicht nur als Gesellschafter engagieren, sondern als wichtigste strategische Partner die weitere Entwicklung des Unternehmens begleiten.

CHOREN beschäftigt derzeit rund 230 Mitarbeiter, davon 70 in der Beta-Anlage in Freiberg.

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