Im Rahmen des 6. KWK-Kongresses hatte der parlamentarische Staatssekretär im BMWi, Uwe Beckmeyer, die Bedeutung und Rolle der KWK im künftigen Energiemarktdesign hervorgehoben. Er bescheinigte der KWK ein "wirtschaftliches Ausbaupotenzial", insbesondere bei der Industrie und in der Objektversorgung - auch dann, wenn erneuerbare Energien zunehmen und der Wärmebedarf abnimmt. Die gekoppelte Erzeugung spare zudem Primärenergie und Kohlendioxid-Emissionen.
Gleichzeitig warf er aber auch die Frage auf, welche Maßnahmen möglicherweise am Energiemarkt benötigt werden, um langfristig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. "Das KWKG ist in seiner Struktur nicht darauf ausgelegt, Nachteile z. B. durch niedrige Preise auf dem Strommarkt vollständig auszugleichen."
Unter welchen Rahmenbedingungen der Ausbau stattfinden und der Bestand gesichert werden kann und wie die KWK in das sich ändernde Gefüge des Energiemarktes einzubinden ist, darüber wird in den kommenden Monaten der KWKG-Novelle gerungen werden. Auf die kurze Frist für die schriftliche Anhörung der Verbände kritisch angesprochen, räumte der Staatssekretär spontan eine Verlängerung ein, um die eine Woche vom BMWi verursachte Verschiebung der Veröffentlichung des Gutachtens auszugleichen.
Die wirtschafts- bzw. energiepolitischen Sprecher der vier Bundestagsfraktionen sprachen sich einmütig in der anschließenden Podiumsdiskussion für die Beibehaltung des auch im Koalitionsvertrag verankerten 25-Prozent-Ausbauziels für KWK-Stromerzeugung aus.
Der B.KWK-Präsident unterstützte in seiner Grundsatzrede ausdrücklich die Aussagen des gerade vom BMWi veröffentlichten Gutachtens bezüglich der erheblichen Gefährdung dieses Ausbauzieles. Auch der B.KWK (http://www.bkwk.de) plädiert für die Beibehaltung des aktuellen Förderdesigns des KWKG, wünscht sich aber Verbesserungen unter anderem durch Unterstützung von Bestandsanlagen mit einem KWK-Zuschlag, um die sinkenden Großhandelspreise zu kompensieren, eine Flexibilisierung der Vergütung sowie eine Anhebung und Flexibilisierung für den KWK-Zuschlag und einen Technologiebonus für innovative Technologien wie z. B. Brennstoffzellen.
Die vermehrte Einspeisung von erneuerbaren Energien hat die Energieversorgungsstruktur in Deutschland verändert. Die Diskussion fokussiert aber meistens den Strommarkt, dabei ist die Energiewende nicht nur eine Stromwende. "Sie ist auch und vor allem eine Wärmewende", so der B.KWK-Präsident. Er führte weiter aus, dass der wertvolle KWK-Strom einen Wert habe und daher eine Marke brauche, damit er nicht als "Graustrom" an der Börse im allgemeinen Strommix "verramscht" werde.