Dirk Niebel erklärte vor seiner Abreise: "Im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrstagung wird die Diskussion um die Neuausrichtung der Institution unter dem neuen Präsidenten Kim stehen. Ich werde den Vorschlag von Weltbankchef Kim unterstützen, die absolute Armut bis 2030 zu beenden. Dies ist ein mutiger Schritt und ein ehrgeiziges Ziel, für das wir uns gemeinsam stark machen sollten. Ich würde mir daher wünschen, dass wir im Einklang miteinander daran arbeiten, den Fokus der Weltbank künftig vor allem auf die auf die Unterstützung der Ärmsten zu richten. Wir sollten daher die bisherigen Strategien auf den Prüfstand stellen und umfassend reformieren. Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich, dass die Weltbank sich zunehmend in fragilen und von Konflikten betroffenen Gebieten engagiert. Dieses werde ich dem Weltbankpräsidenten auch in unserem für morgen geplanten Gespräch persönlich erklären."
Der Entwicklungsminister trifft den Weltbankpräsidenten am Samstagvormittag zu einem bilateralen Gedankenaustausch.
Zur Neuausrichtung gehören auch verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel. Dazu der Entwicklungsminister: "Ich unterstütze das persönliche Engagement des Weltbankpräsidenten im Kampf gegen den Klimawandel voll und ganz. Er hat die dazu notwendigen Prozesse in der Weltbank eingeleitet. Nun brauchen wir aber konkrete Maßnahmen, um das Prinzip der ökologischen Nachhaltigkeit effektiv zu verankern. Die Weltbank muss sich hier konkretere Ziele setzen. Ich wünsche mir, dass die Weltbank die Vorreiterin in der Entwicklung und Umsetzung von 'Win-Win-Projekten' wird, mit denen gleichzeitig Armut und der Klimawandel bekämpft werden."
Minister Niebel wird bei der Weltbanktagung auch die engere Kooperation zwischen der Weltbank und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten vereinbaren. Hierzu werden beide Seiten eine Absichtserklärung (declaration of intent) unterzeichnen, um - gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) - die Expertise der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Projektimplementierung zu bündeln.