Bundesminister Rösler: "Wir wollen die Kooperation zwischen Deutschland und Georgien weiter ausbauen. Deutsche Unternehmen können mit Technologie und Ausrüstung den Aufbau hochwertiger Infrastruktur, wettbewerbsfähiger Industrie und eines leistungsstarken Dienstleistungssektors in Georgien unterstützen."
Als zukunftsweisende Felder einer Zusammenarbeit beider Länder werden zudem die Modernisierung der georgischen Landwirtschaft sowie die Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien gesehen.
Deutschland ist für Georgien der größte Handelspartner in der EU. Derzeit engagieren sich rund 100 deutsche Firmen in Georgien. Der bilaterale Handelsumsatz beider Länder stieg in 2010 auf insges. 302 Mio. Euro. Im Zeitraum Januar bis August 2011 legten die deutschen Ausfuhren nach Georgien um 24 Prozent zu, die deutschen Einfuhren aus Georgien sogar um 179 Prozent.
Aufgrund seiner geostrategischen Lage stellt Georgien zudem ein wichtiges Partnerland für diversifizierte Energielieferungen aus Zentralasien und Aserbaidschan nach Europa dar. Hier verlaufen u.a. die Ölpipeline Baku-Tiflis-Ceyhan (BTC) und die Gaspipeline Baku-Tiflis-Erzurum (BTE, "South Caspian Pipeline"-SCP), die Energierohstoffe aus dem Kaspischen Raum nach Europa liefern. Parallel zu diesen Pipelines ist auch der künftige Gastransport-Korridor "Southern Corridor" geplant. Eines der Pipelineprojekte, die dort künftig verlaufen könnten, ist die mit Beteiligung von RWE geplante Gas-Pipeline Nabucco.
Auch die Kooperation zwischen der Europäischen Union (EU) und Georgien wird enger. So soll die im Mai 2009 zwischen der EU und sechs ehemaligen Sowjetrepubliken - u.a. Georgien - gegründete "Östliche Partnerschaft" die Beziehungen weiter verbessern und die wirtschaftliche Annäherung fördern. In diesem Rahmen ist auch ein Assoziierungsabkommen der EU mit Georgien vorgesehen, das im wirtschaftlichen Bereich den Abschluss eines umfassenden Freihandelsabkommens zum Ziel hat.
Bundesminister Rösler dankte der georgischen Regierung zudem für die Kompromissbereitschaft, die sie mit der Einigung vom 09.11.2011 zum WTO-Beitritt Russlands gezeigt hat.