Die Preisverleihung fand im Rahmen der Konferenz "Tag der öffentlichen Auftraggeber" statt, zu dem sich Fach- und Führungskräfte aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen und öffentlich-rechtlichen Unternehmen zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch treffen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und der BME treten gemeinsam für mehr Innovationen im öffentlichen Beschaffungswesen ein. Dagmar Wöhrl: "Wir müssen verstärkt technologisch neue Produkte und Dienstleistungen einkaufen, damit wir den öffentlichen Dienst moderner gestalten, Kosten senken und zugleich innovativen Unternehmen wichtige Referenzprodukte verschaffen. Auch die verwaltungspraktischen Beschaffungsprozesse müssen mit den verfügbaren technischen Möglichkeiten verbessert werden. Dazu können wir heute einen Anstoß geben."
Die Preisträger des Wettbewerbs "Innovation schafft Vorsprung"
- Netzwerk öffentlicher Beschaffungsstellen zum Austausch von Leistungsbeschreibungen
Eine Anzahl von Gemeinden und Hochschulen hat den Nukleus für ein mögliches künftiges Netzwerk öffentlicher Beschaffungsstellen gebildet, in dem sich diese Stellen über ihre Leistungsbeschreibungen austauschen. Ausschlaggebend war die Einsicht, dass sich viele von Kommunen anzuschaffende Güter ähneln und die Leistungsbeschreibungen daher nicht jedes Mal neu formuliert werden müssen, sondern schon vorhandene jeweils nur anzupassen wären. Für die Verwaltungen ergeben sich daraus gewaltige Effizienzpotenziale.
An dem Projekt haben die Kommunen Großhansdorf, Lauda-Königshofen, Remscheid, Trossingen, Volkach und Weiden i. d. Oberpfalz zusammen mit den Hochschulen Braunschweig-Wolfenbüttel (FH), Marburg und Würzburg als Mitinitiatoren auf Nutzerseite gearbeitet; konzeptionelle Hilfestellung leistete der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre an der Universität Würzburg. Der Zugriff auf die Plattform erfolgt über die Internetseite www.ondux.de, die wie eine Suchmaschine funktioniert.
Internetseite: www.ondux.de
- Hessische Ausschreibungsdatenbank (HAD)
Die Auftragsberatungsstelle Hessen war von ihren Mitgliedern, den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern, beauftragt worden, die Vergabeplattform der Beschaffung der öffentlichen Hand in Hessen weiterzuentwickeln. Alle hessischen Vergabebekanntmachungen sind aktuell in der HAD enthalten. Neben dieser zentralen Datenbankfunktion enthält die HAD eine Vielzahl von dezentralen Erfassungsmodulen, mit denen die Verwaltungen die kompletten Vergabevorgänge bearbeiten und dokumentieren können. Mehrfacheingaben entfallen daher. Für die Unternehmen hat das HAD die Funktion eines One-Stop-Shop, der Rechercheaufwand wird minimiert. Sie können ein Rechercheprofil erstellen und sich per automatischer E-Mail über passende Ausschreibungen informieren lassen.
Internetseite: www.had.de
Dagmar Wöhrl sagte zu den Preisverleihungen: "Gerade der Erfahrungsaustausch der Verwaltungen untereinander verdient viel mehr Aufmerksamkeit. Mit dem Internet lässt sich das auch für Beschaffer ganz leicht realisieren, wie beide Preisträger eindrucksvoll zeigen. Es ist so naheliegend, sich bei Kollegen aus einer anderen Stadt zu informieren, die gerade ein ganz ähnliches Projekt ausgeschrieben haben. Außerdem können sich mittelständische Unternehmen informieren, wo eine interessante Ausschreibung läuft - und das geht jetzt ohne umständliche Suche."