Die Investitionssumme für diese Werkserweiterung - für Gebäude und Produktionstechnik - wird voraussichtlich über 100 Millionen Euro betragen. Bisher hatte BMW in Leipzig seit 2001 über 1,2 Mrd. Euro investiert. In dem neuen Fertigungskomplex werden voraussichtlich circa 150 Arbeitsplätze entstehen. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich begrüßte diese Entwicklung: "BMW bekennt sich mit dieser Investitionsentscheidung erneut ganz klar zum Autoland Sachsen und zu den hochqualifizierten Fachkräften im Freistaat. Ich freue mich, dass BMW weitere attraktive Arbeitsplätze schafft und auch jungen Leuten zeigt, dass sie in Sachsen hervorragende berufliche Perspektiven haben."
Kern der Erweiterung ist ein neues Presswerk. Seine Pressenstraße ist mit fast 100 Metern so lang wie ein Fußballfeld, ab Ende 2009 werden dort Stahlbleche zu Karosserieteilen umgeformt. Derzeit werden diese noch komplett aus anderen Standorten angeliefert. Außerdem entsteht als Erweiterung des vorhandenen Karosseriebaus ein Produktionsgebäude für die Herstellung von Türen sowie Front- und Heckklappen, das ebenfalls im nächsten Jahr in Betrieb gehen soll. Das Leipziger Werk erweitert damit seine Kompetenz und Leistungsfähigkeit am Standort.
Die neuen Produktionshallen entstehen im Nordosten des vorhandenen 208 Hektar großen Werksgeländes, in unmittelbarer Nachbarschaft zum schon vorhandenen Karosseriebau-Gebäude. Der Komplex umfasst etwa 26.000 m² Grundfläche. Eine sechsstufige Presse mit einer Gesamtpresskraft von 10.300 Tonnen wird über 40 verschiedene Bauteile formen. Circa 55.000 Tonnen Stahlblech werden dabei voraussichtlich pro Jahr verarbeitet.
Die neuen Anlagen wurden so ausgelegt, dass die enorme Kraftentfaltung der Presse außerhalb des Gebäudes kaum zu bemerken ist. So wurde das Presswerk schwingungsarm gelagert und möglichst geräuscharm konzipiert.
Ein weiterer positiver Effekt: Durch die vermehrte Fertigung von Komponenten im Werk Leipzig kann der Logistikaufwand bei der Materialversorgung deutlich reduziert werden. Damit sind künftig weniger Lkw-Fahrten in das Werk erforderlich. Die BMW Group leistet damit einen weiteren Beitrag zu einer nachhaltigen, umweltschonenden Produktion.
BMW Produktionsvorstand Arndt gab heute zudem bekannt, dass der neue BMW X1 in Leipzig produziert werden wird. Der genaue Zeitpunkt des Produktionsstarts und der Markteinführung des X1 wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Aktuell laufen im BMW Werk Leipzig bereits vier Modelle vom Band: Neben der 3er Limousine auch drei Varianten der BMW 1er Reihe - Dreitürer, Coupé und Cabrio. Die drei 1er Modelle werden in Leipzig exklusiv für den Weltmarkt produziert. Die Tagesproduktion beträgt zurzeit bis zu 700 Fahrzeuge pro Tag. Damit ist das Werk leicht über die ursprünglich geplante Kapazität ausgelastet.
Im Leipziger Werk wurden seit dem Produktionsstart im März 2005 bereits knapp über 400.000 Fahrzeuge produziert - das 400.000ste Automobil wurde gerade in dieser Woche fertig gestellt.
Auf dem Werksgelände arbeiten derzeit etwa 5.400 Beschäftigte. Circa 2.600 davon sind BMW Mitarbeiter, die anderen arbeiten bei Zulieferern und bei verschiedenen Dienstleistungspartnern.
Das Leipziger Werk ist heute ein wichtiger Teil des weltweiten BMW Group Produktionsnetzwerkes mit 23 Werken in zwölf Ländern. Etwa zehn Prozent aller weltweit ausgelieferten Automobile der BMW Group (BMW, MINI und Rolls-Royce) kommen aus Leipzig. Sogar jeder achte BMW, also über zwölf Prozent der weltweiten BMW Produktion ist "Made in Leipzig".