Die in Bayern auch als Stechdorn, Stechgrün oder Walddistel bekannte Art fällt mit ihren glänzend-dunkelgrünen, leicht gewellten und am Rand oft dornigen Blättern im winterlichen Wald besonders auf. Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Jörg Ewald an der HSWT untersuchen derzeit, ob der Klimawandel die Verbreitung von Ilex aquifolium, so die wissenschaftliche Bezeichnung, begünstigt.
Dazu benötigen sie Unterstützung von möglichst zahlreichen Spaziergängern und Wanderern im Alpenvorland und in den Bayerischen Alpen, die wildwachsende Stechpalmen im Datenportal BAYSICS melden. Im Alpenvorland nach Norden bis etwa zum Starnberger See, im Gebirge vom Bodensee bis ins Berchtesgadener Land ist die Art in Lagen bis gut 1.000 Höhenmetern zu finden. Registrieren kann man die Standorte entdeckter Stechpalmen auf der Website www.portal.baysics.de oder noch komfortabler über die BAYSICS-App, die dort heruntergeladen werden kann. Nutzerinnen und Nutzer können direkt im Wald mit dem Smartphone Beobachtungen melden und Fotos des Baumes hochladen.
Generell geht es beim Forschungsprojekt nicht nur um die Stechpalme: Auch zu 22 weiteren Baumarten können besonders hochgelegene Vorkommen eingegeben werden. Im Sinne der 'Citizen Science' können Bürgerinnen und Bürger so einen wertvollen Beitrag zur Klimaforschung leisten.
Wächst die Stechpalme mittlerweile in höheren Lagen?
Heimisch ist die mediterran-atlantisch verbreitete Art in Bayern nur in einem schmalen Streifen am Alpenrand, der zusammen mit der Ostseeküste das östlichste Verbreitungsgebiet nördlich der Alpen bildet. Forstbotaniker Jörg Ewald, Professor für Gebirgsökosysteme an der HSWT, und sein Forscherinnen- und Forscherteam gehen der Frage nach: Kommt die Stechpalme aufgrund des Klimawandels heute weiter oben am Berg vor als früher? Sie untersuchen die aktuelle Verbreitung der Pflanze, um sie mit historischen Angaben aus dem Jahr 1854 zu vergleichen.
LINKS:
https://www.portal.baysics.de/
https://www.bayklif.de/verbundprojekte/baysics/tp6-baumgrenzen-in-der-h%C3%B6he/