In Bayern wird der Anteil der 19 bis 60-jährigen von heute mehr als 56 Prozent auf ca. 50 Prozent im Jahr 2029 sinken. Ebenso ergeben sich durch den Rückgang bei den Schulabgängern Probleme bei der Rekrutierung des Berufsnachwuchses. "Damit unsere Wirtschaft auch künftig über genügend Fachkräfte verfügt, bedarf es eines Bündels an Maßnahmen", betonte Traublinger. Neben einer gesteuerten Zuwanderung gelte es insbesondere die Potenziale in Deutschland optimal auszuschöpfen, so der BHT-Präsident weiter. So werde z.B. durch die Abschaffung eines Feiertags und die damit verbundene Verlängerung der Jahresarbeitszeit der gleiche Effekt erzielt, wie durch eine Zuwanderung von ca. 180.000 Personen. Traublinger: "Ein ganz wichtiger Ansatz, um die Fachkräfteversorgung sicherzustellen, ist die Qualifikation des Nachwuchses. Möglichst alle Jugendlichen müssen einen Beruf erlernen. Und auf die Herausforderungen des Berufslebens müssen die Schulen die Jugendlichen bestmöglich vorbereiten, indem sie den Unterricht stärker auf das Arbeitsleben ausrichten."
Deshalb plädiert das bayerische Handwerk für den Erhalt des bewährten und leistungsfähigen dreigliedrigen Schulwesens. Damit das duale System der beruflichen Bildung die Brückenfunktion zwischen Bildung und Beschäftigung weiter voll wahrnehmen kann, hat das Handwerk mit dem Konzept "Ganzheitlich - Passgenau - Anschlussfähig" einen Lösungsansatz für die Zukunft der berufli-chen Bildung vorgestellt. "Dieses Konzept ermöglicht die notwendige Flexibilisierung, hält aber gleichzeitig an den Grundsäulen des deutschen Ausbildungssystems - dem Berufsprinzip, dem dualen System der Ausbildung in Betrieb und Berufsschule, der öffentlich-rechtlichen Prüfung sowie einem Vertrag über die gesamte Ausbildungsdauer - fest", sagte der BHT-Präsident.