Die beiden Fahrzeuge wurden mit Glasurit-Lacken aus Münster beschichtet. Georg Büttner von der gleichnamigen Lackiererei aus Darmstadt benötigte für den Motorwagen 300 Stunden, für den Opel Kapitän 150 Stunden. 40 Kilogramm Lack benötigte der Motorwagen, der jetzt in der Opel Hausfarbe Crème Weiß strahlt und dessen Zierlinien in Rotbraun mit der Hand gezogen wurden. Beim "Kapitän" setzte Opel auf die Classic Car Colors von Glasurit und den damit verbundenen Service. So wurde der Tankdeckel nach Münster geschickt und in den dortigen Labors der BASF Coatings der exakte Farbton ermittelt. Nun glänzt der Opel Kapitän in Monaco Blau und Alabaster Grau.
Mit Bedacht wurden die beiden vierrädrigen Oldies ausgewählt, denn ihre Baujahre stehen für Jubiläen, die die Lackmarke Glasurit der BASF Coatings 2008 feiert. So wie die Fahrzeuge in diesem Jahr 100 beziehungsweise 50 Jahre alt werden, so feiert auch die Marke Glasurit gleich drei Ehrentage. 1888 wurde das Handelsgeschäft mit Lacken und Farben Max Winkelmann gegründet. 1898 fasst Max Winkelmann dann den Entschluss, alle Erzeugnisse unter die Bezeichnung "Glasurit" auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen wurde 1908 schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1903 wurde der Standort in Münster-Hiltrup eröffnet.
Der Opel Kapitän wurde in seinen verschiedenen Versionen von 1938 bis 1970 produziert und bildete zusammen mit dem Opel Admiral und dem Opel Diplomat die Oberklasse-Reihe des Unternehmens. Der P 2,5 erschien 1958 und war motorisiert mit einem 2,5-Liter-Motor mit einer Leistung von 59 kW (80 PS).
Der Opel Kapitän
Panoramascheiben, Heckflossen und Zweifarben-Lackierungen bestimmten Ende der 50er Jahre die Automobilwelt. Dieser Linie folgend hatte der Kapitän 1958 ein gestrecktes, modernes Aussehen, mit nach hinten leicht abfallender Dachpartie. Der üppig verchromten Frontpartie und der markant geschwungenen Stoßstange folgen in gerader Linie die Kotflügel. Weit herumgezogene Panoramascheiben integrieren den Dachaufbau harmonisch in das Gesamtbild. Chromleisten untergliedern die Seitenteile, die in abgerundeten Heckflossen münden. In den Flossenenden eingebettet liegen die Rückleuchten mit der charakteristischen Form eines Schlüssellochs. Dieser Tatsache verdankt das gut 4,70 Meter lange Opel-Topmodell auch seinen Spitznamen - schnell wurde er als "Schlüsselloch"-Kapitän bekannt.
Der Opel Motorwagen
Der ebenfalls frisch restaurierte Opel Doppelphaeton 10/18 PS wurde bei seinem Markteintritt im Jahr 1908 mit gewählten Worten vorgestellt: "Von dem Grundsatz ausgehend, dass das Beste gerade gut genug ist, bringen die Opel-Werke in dieser Saison einen kleinen Vierzylinder auf den Markt, welcher dem Verlangen des Publikums nach einem derartigen Gefährt in jeder Beziehung Rechnung trägt und den weitgehendsten Ansprüchen genügen dürfte", war im zeitgenössischen Prospekt des 8.500 Mark teuren Motorwagens zu lesen. Besonders hervorgehoben sind darin die "Verwendbarkeit als Stadt- und Tourenwagen, absolute Betriebssicherheit, leichtes Gewicht, daher äußerst geringe Pneumatikabnutzung, minimaler Benzin- und Oelverbrauch, denkbar einfachster Mechanismus, daher leichteste Bedienung auch ohne Chauffeur, Schnelligkeit bis 60 km/h, Kulissenschaltung, automatischer Baggerölung, Magnetzündung, Präzisionsarbeit und erstklassiges Material". Sehr erfolgreich war der 10/18 PS Motorwagen im Motorsport . So belegte er 1909 den ersten und zweiten Platz bei der damals renommierten "Ostdeutschen Tourenfahrt Königsberg - Zoppot" und errang den zweiten Preis beim Schnelligkeitsrennen des Argentinischen Automobilklubs. Bei der 1.025 km langen internationalen "Prüfungsfahrt für leichte Wagen - Wien - Triest - Klagenfurt - Wien" ging er ebenfalls als Sieger durchs Ziel.
Die baugleiche, zwei PS stärkere Ausführung 10/20 PS wurde im gleichen Jahr Sieger, Dritter und Fünfter beim wichtigsten Rennen des Jahres, der rund 2.000 km langen "Internationalen Prinz Heinrich-Tourenfahrt" und erhielt den Ehrenpreis des Kaiserlichen Automobilklubs.