Den Halbleiterbereich hat es sichtlich am stärksten getroffen, mit einem Minus von 5.2% auf 519 Millionen Euro. Damit sank der Anteil der Halbleiter am gesamten Komponentendistributionsmarkt auf 70%. Alle anderen wesentlichen Sektoren wie Passive Bauelemente, Elektromechanik und Stromversorgungen konnten sogar noch zulegen: Passive wuchsen um 2.3% auf 106 Millionen Euro und stabilisierten ihren Anteil am Gesamtmarkt bei gut 14%. Die Elektromechanik wuchs um 4% auf knapp 74 Millionen und hielt ihren Anteil von 10%. Displays, Sensoren und Stromversorgungen wuchsen jeweils zweistellig und repräsentieren Anteile am Gesamtmarkt zwischen 1 und 2.5%.
FBDi-Vorsitzender Georg Steinberger (Avnet): "Wie bereits vermutet, werden die beiden Jahreshälften 2011 ganz unterschiedlich sein. Wenn sich das letzte Quartal ähnlich verhält wie das dritte, dann wird 2011 immer noch mit einem leicht zweistelligen Plus enden, bei deutlich über 3 Milliarden Euro. Von einer Krise zu sprechen wäre angesichts dieser Situation abenteuerlich, zumal Q3 das dritthöchste Quartal seit Bestehen des FBDi war. Die Auftragslage sieht dagegen wenig freundlich aus. Die Abschwächung hat fast eine Dynamik wie Ende 2008. Von +17% im ersten Quartal auf -22% im dritten Quartal - und das nach einer bereits beispiellosen Achterbahnfahrt in den letzten 30 Monaten - zeigt, dass das Bestellverhalten an Radikalität und Kurzfristigkeit weiter zunimmt. Das könnte eine Herausforderung für Distributoren und Hersteller in den nächsten Jahren werden."
Die weitere Entwicklung des Marktes bleibt zufriedenstellend bis verhalten positiv. Der FBDi-Geschäftsklimaindex* (nach Schulnotensystem) für Q4/2011 schwächte sich ab auf 2.82 (von 1.96 im letzten Quartal). Die nächsten 12 Monate werden dagegen 2.49 bewertet. FBDi-Vorsitzender Georg Steinberger: "Wir sind noch weit entfernt von den echten Krisenjahren 2008/2009, aber die Indexzahlen zeigen eine stärkere Dynamik als normal. Dies ist sicher auch der Unsicherheit geschuldet, die weltweit durch Schuldenkrise, Wachstumsschwäche und Inflationsängste geschürt wird. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die letzten zwei Jahre beispiellose Boomjahre waren, in denen sich durch Verfügbarkeitsprobleme erhebliche Lagerbestände gebildet haben, die nun abgebaut werden. Erst Anfang 2012 wird man sehen, was danach an Wachstumspotential oder echter Marktschwäche übrig bleibt."
*Der FBDi Geschäftsklimaindex umfasst Auftragsbestand, Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis und wird jedes Quartal anonym erhoben.
Über den FBDI e. V. (www.fbdi.de)
Der Fachverband der Bauelemente Distribution e.V. (FBDi e.V.) mit Sitz in Neufahrn bei Freising ist seit 2004 eine etablierte Größe in der deutschen Verbandsgemeinschaft und repräsentiert einen Großteil der in Deutschland vertretenen Distributionsunternehmen elektronischer Komponenten. Neben der informativen Aufbereitung und Weiterentwicklung von Zahlenmaterial und Statistiken zum deutschen Distributionsmarkt für elektronische Bauelemente bildet das Engagement in Arbeitskreisen und die Stellungnahme zu wichtigen Industriethemen (u.a. Ausbildung, Haftung & Recht, Rückverfolgbarkeit, Umweltthemen) eine essenzielle Säule der FBDI Verbandsarbeit. Zu den aktuellen Schlüsselthemen zählen u.a. die marktgerechte Umsetzung von RoHS, WEEE und REACH. Der FBDi ist Mitglied im Internationale Distributionsverband IDEA.
Die Mitgliedsunternehmen (Stand November 2011):
Acal BFi Germany, AMS Technologies, Arrow Central Europe, Avnet EM EMEA (EBV, Avnet Abacus, Silica, Avnet Memec), Beck Elektronische Bauelemente, CODICO, Conrad Electronic SE, Ecomal Deutschland, Endrich Bauelemente, Farnell, Future Electronics Deutschland, Hy-Line Holding, JIT electronic, Kruse Electronic Components, Memphis Electronic, MEV Elektronik Service, MSC Gleichmann, NU Horizons Electronics, RS Components, Rutronik Elektronische Bauelemente, Schukat electronic, Distrelec Schuricht, setron, SHC, TTI Europe. Fördermitglieder: Bourns, EPCOS, FCI Electronics.