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AUMA-Jahres-Pressekonferenz

Messestandflächen 2008 um 4 % gewachsen / Aussteller schränken Messepräsenz 2009 kaum ein / Finanzminister stoppt Wirtschaftsministerium bei Erhöhung des Auslandsmesse-Etats 2009

(PresseBox) (Berlin, )
Die überregionalen Messen in Deutschland verzeichneten im Jahr 2008 ein Spitzenergebnis: Die vermieteten Flächen und die Besucherzahlen wuchsen im Durchschnitt in einer Größenordnung von jeweils 4 % gegenüber ihren Vorveranstaltungen. Für die ersten Monate 2009 zeichnet sich ab, dass die Ausstellerzahlen mit einem Minus von rund 3 % knapp gehalten werden konnten. Angesichts des Ausmaßes der Wirtschaftskrise sei die Messewirtschaft bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Dies betonte Hans- Joachim Boekstegers, Vorsitzender des AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft auf der Jahres- Pressekonferenz des Verbandes am 27. Mai 2009 in Berlin.

Das Gesamtergebnis des Jahres 2008 mit 176.500 Ausstellern, 7,0 Mio. m² vermieteter Fläche und 10,3 Mio. Besuchern habe weitgehend die Spitzenwerte früherer Jahre wieder erreicht. Die Messewirtschaft habe die Stagnationsphase der Jahre 2002 bis etwa 2006 eindrucksvoll überwunden, trotz starker Konkurrenz anderer Medien. Boekstegers: "Im Vergleich zu den Vorveranstaltungen lag das Plus der Besucherzahlen bei 3,5 % - so hoch wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Dafür waren gute Branchenkonjunkturen verantwortlich, gerade im Maschinenbau." Aber dieses Ergebnis spreche auch grundsätzlich für die hohe Akzeptanz des Mediums Messe. Bei einem Gesamtwachstum der Ausstellerzahlen von 1,9 % sei die Zahl der Inlandsbeteiligungen um 2,1 %, die der Auslandsbeteiligungen um 1,8 % gestiegen. Das Vertrauen der deutschen Aussteller in die Effizienz der heimischen Messen habe offensichtlich noch zugenommen.

Für die Zahl ausländischer Aussteller war jedoch die niedrigste Wachstumsrate seit langem zu verzeichnen - wohl schon eine erste Auswirkung der beginnenden Weltwirtschaftskrise. Deutlich geringere Zuwachsraten gebe es z. B. aus Mittel- und Osteuropa und aus China. Angesichts des schrumpfenden Welthandels werden die ausländischen Aussteller, so Boekstegers, ohnehin nicht mehr so selbstverständlich wie bisher die Wachstumstreiber der Messen in Deutschland sein.

Messe-Förderprogramm für Existenzgründer

Es gebe aber durchaus noch Ausstellerpotentiale im Inland, etwa bei Existenzgründern. Eine sehr gute Unterstützung biete hier das Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums für Messebeteiligungen junger, innovativer Unternehmen, denn der Erfindergeist, den es in Deutschland gebe, müsse möglichst schnell in Geschäftserfolge umgesetzt werden. Nach dem Start Mitte 2007 seien im ersten kompletten Geschäftsjahr 2008 rund 420 Unternehmen auf 37 Messen unterstützt worden. In diesem Jahr werden voraussichtlich 50 Gemeinschaftsstände gefördert.

Im Vergleich der Messetypen hat sich die Schere zwischen Investitionsgüter- und Konsumgütermessen noch weiter geöffnet. Die Investitionsgütermessen verzeichneten über 9 % mehr Standfläche und fast 7 % mehr Besucher, vorrangig bedingt durch gute Branchenkonjunkturen. Die Konsumgütermessen für Fachbesucher gerieten dagegen bei allen Kennzahlen im Durchschnitt ins Minus, weniger aus konjunkturellen Gründen als vielmehr durch Veränderungen in den Vertriebs- und Einkaufsstrukturen in einzelnen Branchen.

Der Umsatz der deutschen Messeveranstalter erreichte 2008 nach vorläufigen Ergebnissen rund 2,8 Mrd. Euro einschließlich Auslandsgeschäft, Dienstleistungs- und Kongressgeschäft - der höchste je erreichte Wert (2007: 2,7 Mrd. Euro; 2006: 2,55 Mrd. Euro).

Aussichten für 2009

Zur Entwicklung der Messen 2009 betonte Boekstegers, angesichts des Ausmaßes der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise stünden die überregionalen Messen bisher relativ gut da, auch im Vergleich zu anderen Medien. Die Ausstellerzahlen der bisher durchgeführten Messen lägen nur knapp unter den Ergebnissen der Vorveranstaltungen, etwa um 2 bis 3 %. Deutlich werde auch, dass die Aussteller zu Einsparungen gezwungen sind; so reduzierte sich die vermietete Standfläche um rund 5 %. In vielen ausstellenden Unternehmen gehen, so Boekstegers, die Umsätze deutlich zurück. Da sei nicht zu erwarten, dass die Messebeteiligungen im bisherigen Umfang realisiert würden.

Die Besucherzahlen seien im Durchschnitt um nahezu 10 % zurückgegangen. Auch hier gelte: Wenn in großem Umfang Investitionen zurückgestellt werden, verzichtet man eben auch auf die Informationsbeschaffung im Vorfeld. Trotzdem hätten solche Rückgänge keine Bedeutung für die generelle Attraktivität und Funktionsfähigkeit der einzelnen Messen. Boekstegers: " Es gibt eine Finanz- und Wirtschaftskrise, aber keine Messekrise."

Für das gesamte Jahr rechne der AUMA mit einem etwas schwächeren Ergebnis als in den ersten Monaten. Genaue Prozentsätze zu nennen, sei aber nicht seriös.

Boekstegers unterstrich, dass die Kernfunktionen der Messen wie persönlicher Dialog gerade jetzt gefragt seien. Messebeteiligungen seien vertrauensbildende und vertrauenerhaltende Maßnahmen. Unternehmen, die die Nähe zum Kunden suchten, hätten nicht nur einen Informations-, sondern auch einen Vertrauensvorsprung.

Rund 40 % aller deutschen Aussteller sind, so Boekstegers, auch auf Auslandsmessen aktiv, darunter in großem Umfang Mittelständler. Gerade für diese Firmen sei das Auslandsmesseprogramm des Bundes eine exzellente Unterstützung, die immer stärker nachgefragt werde.

Einschränkungen im Auslandsmesseprogramm 2009

Im letzten Jahr waren über 7.600 Firmen auf den 246 Gemeinschaftsständen des Wirtschaftsministeriums, das sind 25 % mehr als 2004. Diese Beteiligungen hatten ihren Schwerpunkt in Asien: In China gab es 58 deutsche Beteiligungen, es folgten Russland (44), die Vereinigten Arabischen Emirate (25), die USA (23) und Indien (15). In diesem Jahr werde aber Russland erstmals China überholen mit 51 gegen 48 Beteiligungen. In Russland sei die finanzielle und organisatorische Unterstützung noch nötiger als in China. Insgesamt seien rund 250 Beteiligungen für 2009 geplant.

Boekstegers: "Sorgen macht uns die Etatsituation. Es stehen zwar 38 Mio. Euro zur Verfügung, eine Million mehr als 2008, aber die Nachfrage steigt weiter, die Beteiligungen werden also immer größer." Das erhöhe die Gesamtkosten der Gemeinschaftsstände. Dazu kämen - auch währungsbedingte - Preissteigerungen. Er habe deshalb im Namen aller beteiligten Verbände an den Bundeswirtschaftsminister geschrieben mit der dringenden Bitte, für das Jahr 2009 zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen.

Boekstegers: "Nun ist etwas passiert, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Das Wirtschaftsministerium hat zwar durch Umschichtungen innerhalb des Hauses Mittel losgeeist, um sie in die Exportförderung zu stecken. Aber das Finanzministerium will dieses Geld nicht freigeben. Ich kann nur mein Befremden darüber ausdrücken, dass Exportförderung im Hause von Herrn Steinbrück offensichtlich eine untergeordnete Rolle spielt. An zusätzlichen Steuereinnahmen aus Exportgeschäften besteht offensichtlich kein Interesse. Wir werden das so nicht akzeptieren." Das habe nun zur Folge, dass mehrere geplante Gemeinschaftsbeteiligungen des BMWi im letzten Quartal 2009 sehr wahrscheinlich gestrichen werden müssten. Bereits vor einigen Wochen musste für einige Messen des zweiten Halbjahres der Umfang der Unterstützung reduziert werden. Das sei in der gegenwärtigen Konjunkturlage völlig kontraproduktiv.

Für 2010 sei, so Boekstegers, die Lage nicht einfacher. Bisher sei ein Etat von 38 Mio. Euro vorgesehen, und das Wirtschaftsministerium plane nach den Erfahrungen von 2009 sehr vorsichtig. Deshalb stünden z. Z. nur rund 190 Messen im Programm nach 250 in diesem Jahr. Dies sei eine weitere Verschlechterung der Exportförderung. Der AUMA dränge deshalb auf eine deutliche Erhöhung für 2010, in enger Abstimmung mit den Spitzenverbänden wie dem BDI und den exportorientierten Fachverbänden. Das Ziel heiße 45 Mio. Euro für 2010.

Auslandsmessen deutscher Veranstalter werden größer

Die Zahl der Auslandsmessen deutscher Veranstalter ist 2008 nochmals leicht gestiegen, um vier Veranstaltungen gegenüber 2007 auf jetzt 220. Dies betonte der Geschäftsführer des AUMA, Dr. Peter Neven. Wichtiger als die Zahl der Veranstaltungen sei aber die Größe der einzelnen Messen und damit die möglichst gute Abbildung der jeweiligen Märkte. Hierbei habe es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gegeben. Im letzten Jahr hatten die Auslandsmessen deutscher Veranstalter insgesamt 88.500 Aussteller, 402 Aussteller pro Messe. Vor einem Jahr waren es 360 Aussteller, 2004 erst 295. Eine ähnliche Entwicklung gab es auf der Besucherseite: 2008 wurden 22.000 Besucher pro Messe registriert, im Jahr 2004 erst 18.000.

Insgesamt verzeichneten die Auslandsmessen deutscher Veranstalter im letzten Jahr 4,9 Mio. Besucher. Über 2 Mio. m² Standfläche wurden vermietet, die Hälfte davon auf den 77 Messen in China. Allein dort wurden 38.000 Aussteller und fast 2,6 Mio. Besucher gezählt.

In Russland wurden, so Dr. Neven, 31 Messen durchgeführt, davon 80 % in Moskau. Den größten Sprung habe im letzten Jahr Indien gemacht, von 13 auf 22 Messen. Das hohe Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren habe die Bedingungen für qualitativ hochwertige Messen offensichtlich deutlich verbessert.

Für 2009 planen die deutschen Veranstalter gegenwärtig 223 Messen, drei mehr als 2008. Absagen habe es in den letzten Monaten kaum gegeben. Offensichtlich hätten diese Messen ein hohes Renommee in den jeweiligen Märkten, so dass die Aussteller auch in schwierigen Zeiten zu ihrer Beteiligung stünden. Die wichtigsten Ziel-Länder für deutsche Veranstalter sind 2009 erneut China (69 Messen) und Russland (32). Indien verzeichnet erneut einen starken Zuwachs an Messen (von 22 auf 26). Auch die Vereinigten Arabischen Emirate (von 15 auf 19) sind zunehmend von Interesse. 13 Messen sollen in der Türkei, 12 in Japan stattfinden.

Beim IFO-Institut hat der AUMA eine Untersuchung zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung von Messen in Deutschland in Auftrag gegeben. Ziel ist es herauszufinden, wie hoch die Ausgaben von Ausstellern und Besuchern sind. Ermittelt werden auch die Zahl der durch Messen gesicherten Arbeitsplätze, die Produktionseffekte und die damit verbundenen Steuereinnahmen. Die Studie wird im Spätsommer 2009 fertig gestellt. In einer weiteren Untersuchung wird es um die Struktur der Messekosten der Aussteller gehen, differenziert nach Standmiete, Standbau, Reisekosten etc. Sie wird zum Jahresende fertig gestellt.

Die deutschen Messeveranstalter unternehmen gegenwärtig, so Dr. Neven, erhebliche Anstrengungen, um die Vorbereitung der Aussteller auf ihre Messebeteiligungen zu verbessern. Deshalb hätten mehr als 10 größere und mittlere Gesellschaften eine Seminarallianz gegründet mit dem Ziel, Ausstellerschulungen systematisch und flächendeckend anzubieten. Diese Allianz sei eines der größten Kooperationsprojekte der deutschen Veranstalter. Der AUMA unterstütze das Projekt seit Anfang 2009; entsprechend heißt das Projekt jetzt: Seminarallianz der deutschen Messen im AUMA. Inzwischen beteiligen sich auch die Messe Wien und die Messe Schweiz.
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