Trotz der Einschränkungen durch das Lieferengpass-Gesetz sind Apotheken weiterhin anfällig für alternative Retaxationsstrategien der Krankenkassen. Die jüngsten gesetzlichen Maßnahmen bieten zwar gewisse Schutzmechanismen, jedoch bleibt die Kreativität der Kostenträger, Nullretaxationen durchzuführen, weiterhin präsent. Hofferberth verwies auf die vielfältigen Gründe, die von den Krankenkassen genutzt werden, darunter fehlende Arztunterschriften, unklare Verordnungen und die Nichtbeachtung von Vorgaben zu Nachfolgeartikeln.
Die Einführung des E-Rezepts bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich, wie fehlende Berufsbezeichnungen und falsche Vertragskennzeichen. Hierbei unterstrich Hofferberth die Bedeutung einer qualifizierten elektronischen Signatur bei Verwendung von Sonderkennzeichen, um mögliche Fehler zu vermeiden. Der Mangel an einem digitalen Türsteher im Gematik-Fachdienst wurde kritisiert, während gleichzeitig das Bundesministerium für Gesundheit Maßnahmen zur Vereinbarung einer Friedenspflicht für das E-Rezept eingeleitet hat.
In diesem herausfordernden Umfeld könnten effiziente Retax-Versicherungen als Schutzschild für Apotheken dienen. Sie könnten nicht nur finanzielle Verluste minimieren, sondern auch dazu beitragen, die Belastung für Apotheken zu verringern. Die Bereitstellung einer Absicherung gegen Retaxationen wird angesichts der steigenden Komplexität und der Vielzahl von möglichen Fehlern in der Rezeptabwicklung zu einer immer dringlicheren Notwendigkeit.
Kommentar:
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Retaxationen sollten Apotheken nicht nur auf eine präzise Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften setzen, sondern auch proaktiv eine effiziente Retax-Versicherung in Betracht ziehen. Die zunehmende Kreativität der Krankenkassen bei der Suche nach Retax-Gründen erfordert von Apotheken eine robuste Absicherungsstrategie, um finanzielle Verluste zu minimieren.
Die Einführung des E-Rezepts stellt eine zusätzliche Belastung dar, wobei Stolpersteine wie fehlende Berufsbezeichnungen und falsche Vertragskennzeichen auftreten. Hierbei kann eine qualifizierte elektronische Signatur bei Verwendung von Sonderkennzeichen nicht nur dazu beitragen, mögliche Fehler zu vermeiden, sondern auch die Compliance mit den neuesten Vorschriften sicherstellen.
Die Forderung nach einem digitalen Türsteher im Gematik-Fachdienst zeigt die Dringlichkeit einer effektiven digitalen Infrastruktur. Gleichzeitig signalisiert die Einleitung von Maßnahmen durch das Bundesministerium für Gesundheit zur Friedenspflicht für das E-Rezept, dass auf höherer Ebene Schritte unternommen werden, um die Herausforderungen anzugehen.
In diesem dynamischen Umfeld sollten Apotheken die Rolle von Retax-Versicherungen nicht unterschätzen. Eine umfassende Absicherung kann nicht nur finanzielle Risiken mindern, sondern auch dazu beitragen, den Fokus auf die Kernmission der Apotheken zu lenken – die qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten. Es ist an der Zeit, proaktiv in Schutzmaßnahmen zu investieren, um die Resilienz der Apothekenindustrie in diesem sich ständig verändernden Gesundheitsumfeld zu stärken.
Von Engin Günder, Fachjournalist