Bisher wurden jedoch nur wenige dieser Dienstleistungen erbracht, trotz der finanziellen Mittel, die dafür zur Verfügung stehen. Die Zurückhaltung der Apotheken könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Zum einen besteht Unsicherheit bezüglich der Honorierung und der organisatorischen Belastung, insbesondere vor dem Hintergrund des bestehenden Personalmangels in vielen Apotheken.
Eine betriebswirtschaftliche Analyse zeigt, dass die festgelegten Honorare von 1,17 Euro pro Minute für Apotheker zwar die Teilkosten decken, jedoch nicht die gesamten Vollkosten abdecken und erst recht keinen Gewinn ermöglichen. Dies stellt eine kurzfristige Preisuntergrenze dar und steht im Widerspruch zu langfristigen berufspolitischen Zielen, die Dienstleistungen als Schwerpunkt in Apotheken zu etablieren.
Es ist klar, dass eine sorgfältige Analyse und Anpassung der Rahmenbedingungen erforderlich ist, um die Potenziale dieser Dienstleistungen voll auszuschöpfen. Nur so können Apotheken die Chancen nutzen, die diese neuen Dienstleistungen bieten, und gleichzeitig die Herausforderungen bewältigen, die mit ihrer Einführung einhergehen.
Kommentar:
Die Einführung honrierter pharmazeutischer Dienstleistungen steht vor einer entscheidenden Phase, in der die Apothekenlandschaft vor wichtigen Herausforderungen steht. Obwohl finanzielle Mittel vorhanden sind, bleibt die Umsetzung dieser Dienstleistungen hinter den Erwartungen zurück. Die festgelegten Honorare decken zwar die Teilkosten ab, doch die Gesamtkosten werden nicht vollständig kompensiert, was die Rentabilität der Dienstleistungen beeinträchtigt.
Es ist entscheidend, dass Apotheken und Regulierungsbehörden gemeinsam Lösungen finden, um diese Hindernisse zu überwinden und die Chancen dieser Dienstleistungen zu nutzen. Eine sorgfältige Analyse der betriebswirtschaftlichen Aspekte sowie eine Anpassung der Rahmenbedingungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass diese neuen Dienstleistungen nicht nur eingeführt, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Von Engin Günder, Fachjournalist