Eine der wichtigsten Lehren aus der AvP-Insolvenz ist die Bedeutung einer Vertrauensschadenversicherung für Apotheken. Diese Versicherung spielt eine entscheidende Rolle bei der Absicherung gegen betrügerische Handlungen von Mitarbeitern oder Dritten. Insbesondere das Risiko einer Insolvenz von Rezeptabrechnern kann durch eine Vertrauensschadenversicherung minimiert werden.
Die AvP-Insolvenz hat verdeutlicht, dass Apotheken nicht nur mit den üblichen betriebswirtschaftlichen Risiken konfrontiert sind, sondern auch mit spezifischen Risiken im Zusammenhang mit Abrechnungsdienstleistern und der digitalen Infrastruktur. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Risikomanagementstrategie, die neben der Vertrauensschadenversicherung auch Aspekte wie IT-Sicherheit, Liquiditätsplanung und Vertragsmanagement umfasst.
Darüber hinaus sollten Apotheken ihre Abhängigkeit von einzelnen Abrechnungsdienstleistern diversifizieren und alternative Strategien entwickeln, um im Falle einer Insolvenz oder Störung eines Dienstleisters handlungsfähig zu bleiben. Dies kann die Zusammenarbeit mit mehreren Abrechnungspartnern, die Implementierung redundanter Systeme oder die Nutzung von Notfallplänen umfassen.
Insgesamt zeigt die AvP-Insolvenz deutlich, dass die finanzielle Sicherheit von Apotheken nicht allein durch traditionelle Geschäftspraktiken gewährleistet werden kann. Vielmehr erfordert es eine ganzheitliche und proaktive Herangehensweise, um sich gegen verschiedene Risiken zu schützen und langfristig eine stabile Betriebsführung zu gewährleisten.
Kommentar:
Die AvP-Insolvenz hat die Verletzlichkeit der Apothekenbranche in Bezug auf finanzielle Sicherheit und Risikomanagement offengelegt. Ein umfassender Ansatz zur Risikominimierung, einschließlich Vertrauensschadenversicherung und Diversifizierung der Abrechnungsdienstleister, ist entscheidend, um zukünftige Unsicherheiten zu bewältigen. Apotheken müssen aus dieser Krise lernen und ihre Strategien anpassen, um langfristige Stabilität und Resilienz zu gewährleisten.
Von Engin Günder, Fachjournalist