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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Digitalisierung, Herausforderungen und Hoffnungsschimmern

Akzeptanz des E-Rezepts, Strukturreformen, Therapieinnovationen und gesellschaftliche Herausforderungen: Ein ganzheitlicher Blick auf die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen im deutschen Gesundheitssektor

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Tauchen Sie ein in die aktuelle Ausgabe der Apotheken-Nachrichten! Von der steigenden Akzeptanz des E-Rezepts in Deutschland bis hin zu wegweisenden Therapieempfehlungen für HIV-Patienten in den USA – wir bieten einen umfassenden Blick auf die neuesten Entwicklungen im Gesundheitssektor. Erfahren Sie mehr über geplante Strukturreformen der Bundesregierung, den erneuten Rückschlag des EU-Lieferkettengesetzes und innovative digitale Lösungen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Zudem beleuchten wir kritische Diskussionen über die ABDA, einen technischen Vorfall im E-Rezept-System und vielversprechende Durchbrüche in der Medikamentenentwicklung. Tauchen Sie ein in die Welt der Gesundheit!

E-Rezept in deutschen Apotheken: Akzeptanz steigt, technische Hürden bleiben

Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts in Deutschland verläuft rasch, jedoch werden weiterhin erhebliche technische Herausforderungen deutlich, die sowohl die Patientenversorgung als auch die Apothekenbelange beeinträchtigen. Laut einer aktuellen, von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände beauftragten Umfrage unter rund 1.100 Apothekeninhabern, hat sich innerhalb weniger Wochen die Nutzung des E-Rezepts erheblich gesteigert. Im Dezember kamen noch die meisten Arzneimittelverordnungen auf herkömmlichen Muster-16-Formularen in die Apotheken. Doch bereits einen Monat später gaben 40 Prozent der befragten Apotheken an, dass der Anteil der E-Rezepte zwischen 51 und 70 Prozent liegt, während 39 Prozent sogar einen Anteil von über 70 Prozent verzeichneten.

Besonders positiv bewerten die Apotheken den Einlöseweg über die elektronische Gesundheitskarte (eGK), der sich als erfolgsbringend herausstellt. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass erhebliche technische Umsetzungsprobleme existieren, die die Versorgung der Patienten verzögern. Fast die Hälfte der Apotheken berichtet von Problemen bei maximal 20 Prozent der E-Rezepte, während über ein Drittel Schwierigkeiten bei 21 bis 40 Prozent der digitalen Verordnungen angibt.

Besonders gravierend ist laut den Ergebnissen der Umfrage das Problem, wenn Patienten vor Ort sind, aber das E-Rezept noch nicht vorliegt. Knapp 70 Prozent der befragten Apothekeninhaber geben an, dass dieser Fall die größte Mehrarbeit in den Apotheken erzeugt. Hintergrund dieses Problems ist die Verwendung der sogenannten "Stapelsignatur" in Arztpraxen, bei der E-Rezepte erst verspätet und gebündelt für die Abgabe in der Apotheke freigegeben werden.

Trotz der technischen Herausforderungen blicken viele Apotheken optimistisch in die Zukunft. Über die Hälfte der Befragten gibt an, bereits langsame Verbesserungen bei der elektronischen Verordnung wahrzunehmen, während ein Sechstel erwartet, dass das E-Rezept bald nicht mehr als neu empfunden wird. Allerdings bleibt ein Viertel der Befragten pessimistisch und befürchtet, dass Schwierigkeiten bestehen bleiben.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening betont die Rolle der Apotheken bei der Implementierung des E-Rezepts und weist auf die Notwendigkeit einer raschen Lösung für die aktuellen Probleme hin. Sie fordert, dass Ärzte verbindlich die Komfortsignatur vornehmen, um die zeitnahe Freigabe der E-Rezepte zu gewährleisten. Overwiening unterstreicht die Bereitschaft der Apotheken zur digitalen Transformation und betont die Bedeutung einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft und Politik, um die Implementierung des E-Rezepts effizient und reibungslos zu gestalten.

Strukturreformen im Blick: Bundesregierung plant Neuausrichtung von Bundeswehr und Gesundheitswesen in Krisenzeiten

Im Angesicht der geopolitischen Spannungen und des anhaltenden Ukraine-Konflikts strebt die Bundesregierung unter der Leitung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine umfassende Strukturreform an, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr für eine effektive Bündnisverteidigung zu gewährleisten. Parallel dazu plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Reformen im Gesundheitswesen, um es besser auf mögliche Krisen, einschließlich militärischer Konflikte, vorzubereiten.

Berichten zufolge erwägt die Bundesregierung eine Zusammenlegung des Sanitätsdienstes mit einer anderen Abteilung, was jedoch auf vehementen Widerstand von Ärzten und verschiedenen medizinischen Verbänden stößt. In einem Schreiben vom 27. Februar haben sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer und die Ärztegewerkschaft Marburger gegen eine solche strukturelle Veränderung ausgesprochen. Die Bedenken der Verbände konzentrieren sich darauf, dass eine Fusion die Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes gefährden könnte, der jedoch im Krisenfall eine zentrale Rolle bei der Versorgung von Verletzten spielt.

Der Vorschlag, einen "Generalarzt der Bundeswehr" im Verteidigungsministerium einzusetzen, wird als Maßnahme zur Stärkung der medizinischen Führung und Koordination im Verteidigungsbereich diskutiert. Politische Unterstützung für die Standpunkte der medizinischen Verbände kommt von den FDP-Bundestagsmitgliedern Dr. Andrew Ullmann und Lars Lindemann, die den Verteidigungsminister auffordern, in den Dialog mit den deutschen Ärzteorganisationen zu treten, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Gleichzeitig plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach weitreichende Reformen im Gesundheitswesen und beabsichtigt, im Sommer einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzustellen. Lauterbach betont die Notwendigkeit klarer Zuständigkeiten im Krisenfall, insbesondere in Bezug auf die Verteilung einer großen Anzahl von Verletzten auf Krankenhäuser in Deutschland. Die Reformbemühungen werden jedoch von Apothekenvertretern hervorgehoben, die in einem offenen Brief an den Minister appellieren, die Bedeutung dezentraler Arzneimittelversorgung nicht zu übersehen. Die Apotheken betonen ihre entscheidende Rolle in Katastrophenfällen und weisen auf ihre Fähigkeit hin, durch Bereithalten von Notfallarzneimitteln sowie die kontinuierliche Verfügbarkeit von Arzneimitteln einen wesentlichen Beitrag zur Krisensicherheit des Gesundheitssystems zu leisten.

Neue US-Empfehlungen: Statintherapie für HIV-Patienten nach wegweisender Studie

Infolge einer wegweisenden Studie im vergangenen Jahr, die verdeutlichte, dass selbst HIV-Patienten mit einem ansonsten niedrigen kardiovaskulären Risiko von der Einnahme von Statinen profitieren können, hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde NIAID nun offiziell eine Änderung ihrer Therapieempfehlungen für diese Patientengruppe verkündet. Diese Empfehlungen beziehen sich auf Menschen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, die trotz eines ansonsten geringen kardiovaskulären Risikoprofils nun ein mindestens mittelstark wirksames Statin erhalten sollen.

Die REPRIEVE-Studie, die zu diesem Umdenken führte, zeigte eine beeindruckende 35-prozentige Reduktion schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse in der Statin-Gruppe im Vergleich zu Placebo. Angesichts dieses klaren Erfolgs wurde die Studie vorzeitig nach 5,1 Jahren beendet. Nicht nur die Senkung des LDL-Cholesterins, sondern auch die pleiotropen antioxidativen und antiinflammatorischen Effekte der Statine spielten dabei eine entscheidende Rolle.

Als bevorzugtes Medikament wurde in den USA Pitavastatin in einer täglichen Dosis von 4 mg empfohlen, mit alternativen Optionen wie Atorvastatin (20 mg täglich) oder Rosuvastatin (10 mg täglich). Diese Empfehlungen gelten jedoch nicht für Personen unter 40 Jahren, da die Studiendaten in dieser Altersgruppe nicht ausreichend sind.

In Deutschland hingegen bleibt die Indikation für eine Statintherapie bei HIV-Patienten auf solche mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko und abhängig vom LDL-Cholesterin beschränkt. Die deutschen Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-1-Infektion erwähnen Statine nur im Kontext möglicher Interaktionen mit ART-Wirkstoffen. Eine generelle Empfehlung für Statine bei HIV-Patienten besteht in Deutschland weiterhin nicht, und es wird auf die Ergebnisse der REPRIEVE-Studie nicht eingegangen.

Die Diskrepanz in den Empfehlungen zwischen den USA und Deutschland verdeutlicht die unterschiedlichen Herangehensweisen an die präventive Therapie für HIV-Patienten und hebt die Bedeutung weiterer Forschung in diesem Bereich hervor. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Länder ähnliche Anpassungen in ihren Therapieempfehlungen vornehmen werden, um den vielversprechenden Ergebnissen der REPRIEVE-Studie zu entsprechen.

EU-Lieferkettengesetz erneut gescheitert: Uneinigkeit und Bedenken bremsen nachhaltige Unternehmenspraktiken

Das EU-Lieferkettengesetz hat erneut einen Rückschlag erlitten, da es bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) keine Mehrheit gefunden hat. Die belgische Ratspräsidentschaft gab bekannt, dass die Richtlinie in der vergangenen Woche erneut gescheitert ist, wobei auch die Freie Demokratische Partei (FDP) Widerstand leistete.

Trotz eines zuvor erzielten Kompromisses im Dezember 2023 sind neue Verhandlungen über das Vorhaben nun im Raum. Italien stimmte gegen das Gesetz, während Deutschland sich bei der Abstimmung enthielt, was jedoch in dem Gremium als faktisches Nein interpretiert wurde. Die FDP-Bundesminister Christian Lindner und Marco Buschmann drängten darauf, dass Deutschland dem Gesetz nicht zustimmt, mit der Begründung, dass es die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gefährden und zu unüberwindbaren bürokratischen Lasten führen würde. Im Gegensatz dazu unterstützten SPD und Grüne das Gesetz.

Die belgische Ratspräsidentschaft äußerte sich auf Twitter dahingehend, dass sie nun die Möglichkeit prüfen werde, die Bedenken der Mitgliedstaaten in Absprache mit dem Europäischen Parlament auszuräumen. Das EU-Lieferketten-Gesetz sieht vor, dass europäische Unternehmen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz durch ihre internationalen Geschäftspartner überprüfen. Dies umfasst den gesamten Prozess vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt und beinhaltet Maßnahmen gegen Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltschäden.

Der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) äußerte während des politischen Willensbildungsprozesses mehrfach Kritik am Gesetz. Der BPI begrüßte zwar die grundlegende Zielsetzung, warnte jedoch davor, dass die Vorgaben der EU-Richtlinie über die Bestimmungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes hinausgehen könnten. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen könnten durch die indirekte Weitergabe von Sorgfaltspflichten überfordert werden. Der BPI warnte vor einer potenziellen Überbürokratisierung, die die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der pharmazeutischen Industrie bedrohen könnte, und betonte, dass zusätzliche administrative Auflagen im Interesse der Versorgungssicherung vermieden werden sollten.

Digitale Innovationen: Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland

Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen trägt maßgeblich zur Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in Deutschland bei. Seit der Erstveröffentlichung im Jahr 2007 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Aktionsplan AMTS kontinuierlich weiterentwickelt, wobei der Fokus verstärkt auf digitalen Lösungen liegt. Elektronische Rezepte, die elektronische Patientenakte und der elektronische Medikationsplan spielen dabei eine zentrale Rolle. Die reibungslose Integration dieser digitalen Instrumente verspricht eine deutliche Steigerung der AMTS.

Die Vorsitzende der AMTS-Koordinierungsgruppe, Professor Dr. Petra Thürmann, betonte die essenzielle Bedeutung der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung. Sie erklärte, dass die Einführung der elektronischen Patientenakte, des E-Rezepts und des elektronischen Medikationsplans entscheidend sei, um den Medikationsprozess zu optimieren und potenzielle Fehler zu verhindern. Durch eine interprofessionelle Zusammenarbeit und die Nutzung moderner Technologien könnten nicht nur Risiken minimiert, sondern auch individuelle AMTS-geprüfte Therapieziele strukturiert verfolgt werden. Diese Thematik wird einen zentralen Aspekt bei der bevorstehenden Fortschreibung des AMTS-Aktionsplans spielen.

Die AMTS-Koordinierungsgruppe, die sich als erfolgreiche Plattform interprofessioneller Zusammenarbeit etabliert hat, hielt kürzlich ihre 50. Sitzung in Berlin ab. Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt unterstrich die Bedeutung des Schutzes von Patienten vor unnötigen Risiken, insbesondere in der Arzneimitteltherapie, wo Nebenwirkungen nicht immer zu vermeiden seien. Die AMTS-Koordinierungsgruppe integriert Apothekerinnen und Apotheker durch die ABDA, den ADKA und das Aktionsbündnis Patientensicherheit, stärkt damit die interprofessionelle Perspektive. Dies wird auch ein zentraler Fokus beim 6. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie im Oktober 2024 in Berlin sein.

E-Rezept-Störung: Medisign entschuldigt sich und arbeitet an rascher Lösung

Am heutigen Montagmorgen traten erhebliche Störungen im elektronischen Gesundheitskarten-System (eGK) auf, die zwischen der Gematik und dem Unternehmen Medisign auftraten. Die technische Beeinträchtigung, die von 8.10 bis 10.40 Uhr dauerte, führte zu Einschränkungen bei der Nutzung elektronischer Heilberufsausweise (HBA) sowie Praxis- und Institutionsausweise (SMC-B). In der Konsequenz waren Apotheken und Arztpraxen nicht in der Lage, E-Rezepte sowie digitale AU-Bescheide auszustellen beziehungsweise einzulösen.

Medisign, als Tochterunternehmen von Apobank und DGN (Deutsches Gesundheitsnetz Service), entschuldigte sich umgehend bei den betroffenen Heilberuflern und Patienten für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Eine Unternehmenssprecherin betonte, dass Medisign mit Hochdruck an einer umfassenden Analyse des technischen Problems arbeite, um eine nachhaltige Lösung zu gewährleisten.

Die Ursache für die Störungen am Vormittag wurde seitens der Gematik auf eine starke Beeinträchtigung des OCSP-Responders des Trust Service Providers Medisign im Zusammenhang mit SMC-B/HBA zurückgeführt. Die Gematik gab bekannt, in kontinuierlichem Austausch zu stehen, um eine rasche und nachhaltige Behebung des Problems zu erreichen. Aktuell laufen die betroffenen Dienste der Unternehmen nach deren Angaben wieder störungsfrei.

Medisign wies zudem auf die herausfordernde Situation hin, die durch die hohe Zahl von Anfragen und damit einhergehende Wartezeiten entstanden ist. Insbesondere der SMC-B-Tausch, der zahlreiche Praxen betrifft, und die E-Rezept-Pflicht haben zu einem erheblichen Anstieg der Anfragen an den Kundenservice geführt. Das Unternehmen entschuldigte sich erneut bei den betroffenen Praxen, Apotheken und Patienten und bat um Verständnis für die derzeitigen Umstände.

ABDA in der Kritik: Strategiewechsel gefordert für eine zukunftsorientierte Apothekenpolitik

Inmitten einer Podiumsdiskussion beim INTERPHARM-Satelliten "Apotheke & Wirtschaft" äußerten Teilnehmer erhebliche Kritik an der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Insbesondere wurde die gegenwärtige Konfrontationspolitik der ABDA als problematisch bewertet, wobei der Eindruck entstand, dass dies zu einem Glaubwürdigkeitsverlust und einer schlechten Beziehung zur Politik geführt hat.

Hubert Ortner, Chefredakteur der AWA (Allgemeine Wirtschaftszeitung für Apotheker), bemängelte das Glaubwürdigkeitsproblem der ABDA. Er kritisierte, dass die Standesvertretung die wirtschaftliche Lage der Branche verharmlose und den Fokus auf das finanzschwächste Drittel der Apotheken lenke. Dies führe zu einem verzerrten Bild in der öffentlichen Debatte und erschwere den Dialog mit der Politik, insbesondere mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Die Zukunft der Apotheken und der Arzneimittelversorgung in Deutschland wurde von einigen Diskussionsteilnehmern weniger düster eingeschätzt als von der ABDA dargestellt. Mit etwa 17.500 Apotheken im Land könnte laut AWA-Herausgeber Reinhard Herzog auch mit 13.000 Apotheken eine adäquate Versorgung gewährleistet werden. Einige Diskussionsteilnehmer betonten jedoch die Notwendigkeit eines Inflationsausgleichs, während die Forderung nach einem Fixum von 12 Euro skeptisch betrachtet wurde.

Die ABDA erntete Kritik für ihre Blockadehaltung gegenüber den Eckpunkten der Apothekenreform aus dem Bundesministerium für Gesundheit. Apotheker Fabio Nobre aus Bad Kreuznach bezeichnete das Vorgehen der ABDA als "peinlich" und kritisierte, dass die Standesvertretung Chancen verspielt habe, mit dem Minister in einen konstruktiven Dialog zu treten.

Rechtsanwalt Morton Douglas von der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen aus Freiburg bemängelte insbesondere die unzureichende Erklärung der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Drei-Prozent-Marge. Er betonte, dass die Politik möglicherweise nicht verstehe, was es bedeute, einen Arzneimittelbedarf für eine Woche vorzufinanzieren.

Die geplante Umschichtung der Apothekenvergütung stieß ebenfalls auf Kritik. Die schrittweise Senkung der Marge von 3 auf 2 Prozent und die damit verbundene Erhöhung des Fixums fanden keine Zustimmung. Einige Teilnehmer befürchteten, dass dies die Apotheken weiter von der Marktentwicklung entkoppeln könnte, während andere Bedenken bezüglich der Investitionsbereitschaft großer, spezialisierter Apothekengruppen äußerten.

Die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, ab 2027 die Apothekerschaft und den GKV-Spitzenverband mit der Verhandlung des Fixums zu beauftragen, stieß in der Diskussion ebenfalls auf Ablehnung. Es wurden Zweifel an der Vorteilhaftigkeit dieses Plans geäußert, und es wurde betont, dass dies eine Abwälzung der Verantwortung durch den Gesetzgeber sei.

Trotz der Kritik waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass ein pauschales Nein der ABDA zu den Eckpunkten der Apothekenreform keine optimale Grundlage für den anstehenden Gesetzgebungsprozess darstellt. Statt eines Konfrontationskurses wurde dazu aufgerufen, konstruktiv mit den Ideen des Ministers zu arbeiten und sich für neue Konzepte zu öffnen. Es wurde betont, dass die Apotheker ihre Komfortzone verlassen und sich neu erfinden müssten, um die Zukunft der deutschen Apotheken positiv zu gestalten.

Luftqualität als Lebensretter: Neue Studie zeigt Verbindung zum Rückgang der Suizidraten in China

In den letzten Jahren verzeichnet China nicht nur eine signifikante Verbesserung der Luftqualität, sondern auch einen bemerkenswerten Rückgang der Suizidraten im Land. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Forschern der University of California in Santa Barbara und der Chinese University of Hong Kong wirft Licht auf mögliche kausale Zusammenhänge zwischen diesen beiden Entwicklungen. Die Untersuchung legt nahe, dass etwa 10 Prozent des jüngsten Rückgangs der Suizidraten in China auf die verbesserte Feinstaubbelastung zurückzuführen sind.

Während die Suizidrate weltweit abnimmt, insbesondere in China, wo sie sich seit dem Jahr 2000 von über dem globalen Durchschnitt auf darunter entwickelt hat, stellt die Studie eine interessante Verbindung zur Luftqualität her. Zwischen den Jahren 2013 und 2017 könnten schätzungsweise 46.000 Suizide in China vermieden worden sein, wenn man die verbesserte Luftqualität berücksichtigt. Diese bahnbrechenden Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal "Nature Sustainability" veröffentlicht.

Die Forscher um Professor Dr. Peng Zhang griffen dabei zu innovativen Methoden, um die Beziehung zwischen Feinstaubbelastung und Suizidraten zu analysieren. Aufgrund der Vielzahl von Faktoren, die mit Feinstaubbelastung korrelieren und gleichzeitig das Suizidrisiko beeinflussen können, war ein direkter Vergleich der lokalen Feinstaubwerte mit den Suizidzahlen nicht möglich. Faktoren wie wirtschaftliche Aktivität, industrielle Produktion und Pendlerverhalten in einer Region wurden als mögliche Störfaktoren betrachtet. Um diese herauszufiltern, nutzten die Forscher die sogenannte thermische Inversion als Ersatzmaß für die nicht durch Menschen beeinflusste Feinstaubbelastung.

Diese Studie wirft nicht nur ein Licht auf die positiven Auswirkungen der verbesserten Luftqualität auf die psychische Gesundheit, sondern betont auch die Komplexität und Vielschichtigkeit der Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und menschlichem Verhalten. Die Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für politische Entscheidungsträger und Gesundheitsexperten haben, wenn es darum geht, Maßnahmen zur Luftqualitätsverbesserung als präventive Maßnahme gegen psychische Gesundheitsprobleme zu betrachten.

KBV kritisiert Bundesregierung: Mangelnde Umsetzung und Forderung nach konkreten Schritten in der ärztlichen Versorgung

Am 1. März fand die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) statt, auf der der Vorstand der KBV schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhob. Die Kritik richtete sich insbesondere darauf, dass trotz zahlreicher Vorschläge seitens der Ärzteschaft die versprochenen Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung ausbleiben würden.

Der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Gassen, bemängelte, dass die Bundesregierung nicht ausreichend für die Entlastung der ambulanten Versorgung tue. Er forderte dringend Schritte wie die hausärztliche Entbudgetierung, die Abschaffung von Regressen und die Beendigung der Sanktionen gegen Praxen. Kritik äußerte er zudem gegenüber Gesundheitsminister Lauterbach, den er einer "reinen Ankündigungspolitik" bezichtigte.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Stephan Hofmeister, klagte darüber, dass es bisher keine konkreten Gesetzesvorhaben für die Vertreterversammlung gebe. Insbesondere die angekündigte Reform der Notfallversorgung sei in einer politischen Dauerschleife festgefahren.

Sibylle Steiner, Mitglied des KBV-Vorstands, betonte die Notwendigkeit von Verlässlichkeit und gegenseitigem Vertrauen anstelle vager Versprechungen und mangelnder Wertschätzung seitens der Bundesregierung. Sie erkannte jedoch auch erste positive Ansätze, insbesondere im Bereich der Regresse, nachdem Gesundheitsminister Lauterbach im Januar Wirtschaftlichkeitsprüfungen unterhalb einer Bagatellgrenze von 300 Euro angekündigt hatte.

Angesichts der Pläne des Gesundheitsministeriums, Erstattungsbeträge für neue Arzneimittel vertraulich zu handhaben, forderte Steiner die gänzliche Abschaffung von Wirtschaftlichkeitsprüfungen. Sie argumentierte, dass unter solchen Bedingungen preisbezogene Steuerungsinstrumente obsolet würden und bezeichnete dies als einen längst überfälligen Schritt aus Sicht der KBV.

Bedenken des BSI: Card-Link für E-Rezepte in der Kritik wegen Datensicherheitsrisiken

Das Card-Link-Verfahren, das als möglicher zusätzlicher Einlöseweg für das E-Rezept in Betracht gezogen wird, stößt auf Bedenken des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Derzeit erfolgt die Einlösung des E-Rezepts hauptsächlich über die Elektronische Gesundheitskarte (EGK) der Versicherten in der Apotheke, während die bisher vorgesehene Gematik-App praktisch wenig Verbreitung gefunden hat. Card-Link soll dieses Problem angehen, indem es das Einlösen über ein NFC-fähiges Smartphone und eine NFC-fähige Versichertenkarte ermöglicht, ohne dass die EGK-PIN erforderlich ist.

Der Prozess des Card-Link-Verfahrens beinhaltet das Halten der Karte ans Smartphone, gefolgt von der Eingabe der letzten sechs Ziffern der Kartennummer, um das E-Rezept einzusehen und weiterzuleiten. Insbesondere Versandapotheken erhoffen sich von Card-Link einen einfacheren Zugang zum E-Rezept. Der Verband der europäischen Versandapotheken (EAEP) hat das Verfahren in Auftrag gegeben.

Die Gematik, zuständig für die Spezifikation des Card-Link-Konzepts, hat bereits eine erste Kommentierungsrunde durchgeführt, in der Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit geäußert wurden. Das BSI wurde um Stellungnahme gebeten und empfiehlt laut Berichten von "heise online", den Einsatz von Card-Link vorerst nur bis zur flächendeckenden Ausrollung der Gesundheits-ID zu erwägen.

Das BSI hat betont, dass das Card-Link-Konzept zwar von der Gematik spezifiziert wird, aber die anwendungsbezogenen Aspekte, einschließlich des Einlösens des E-Rezepts über Card-Link, nicht direkt Teil der Regulierung sind. Dies entspreche nicht dem aktuellen Stand der Technik. Infolgedessen rät das BSI dazu, das E-Rezept vorerst in der gesetzlich garantierten Form mit elektronischer Gesundheitskarte und PIN-Eingabe zu nutzen, bis die Versicherten ihre Gesundheits-ID von den Krankenkassen erhalten haben.

Die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, hat sich ebenfalls gegen einen weiteren Einlöseweg ausgesprochen. Sie betont, dass die drei verfügbaren Wege (EGK, Token-Ausdruck und Gematik-App) niemanden diskriminieren und dass das Einlösen über die EGK ein einfacher und sicherer Weg ist, der von den Patienten angenommen wird. Eine IQVIA-Umfrage zeigt, dass die meisten E-Rezepte tatsächlich über die EGK in die Apotheke gelangen.

Omalizumab-Studie: Hoffnungsvoller Durchbruch in der Behandlung von Lebensmittelallergien

Der monoklonale Antikörper Omalizumab, bekannt unter dem Handelsnamen Xolair®, zeigt vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung von Lebensmittelallergien, insbesondere bei Patienten, die auf Erdnüsse und andere Lebensmittel sensibel reagieren. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im renommierten "New England Journal of Medicine", unter der Leitung von Professor Dr. Robert A. Wood von der Johns Hopkins University in Baltimore, legt nahe, dass Omalizumab IgE-vermittelte allergische Reaktionen erfolgreich unterdrücken kann.

Die Forschung umfasste drei erwachsene und 177 kindliche Teilnehmer im Alter von 1 bis 17 Jahren, die starke Allergien gegen Erdnüsse und mindestens zwei weitere Lebensmittel, darunter Cashew, Milch, Ei, Walnuss, Weizen oder Haselnuss, zeigten. Omalizumab bindet an die konstante Region von IgE-Antikörpern und verhindert so allergische Reaktionen, die durch IgE vermittelt werden.

Die Studienteilnehmer wurden randomisiert, wobei die Verumgruppe alle 2 bis 4 Wochen subkutan Omalizumab erhielt, während die Placebogruppe ein Placebo erhielt. Nach 16 bis 20 Wochen wurde die Wirksamkeit der Behandlung durch Provokationstests mit den jeweiligen Allergenen überprüft.

Der primäre Endpunkt der Studie war die Aufnahme von 600 mg oder mehr Erdnussprotein ohne dosislimitierende Symptome. In der Omalizumab-Gruppe erfüllten 67 Prozent der Patienten diesen Endpunkt, verglichen mit 7 Prozent in der Placebogruppe. Die Ergebnisse für sekundäre Endpunkte, darunter der Verzehr von Cashew, Milch und Ei in Einzeldosen von jeweils mindestens 1000 mg ohne dosislimitierende Symptome, zeigten ähnliche positive Trends.

Es ist wichtig zu betonen, dass Omalizumab Allergien nicht beseitigt, sondern lediglich den Schwellenwert für die Menge an Nahrungsmittelallergenen erhöht, bevor Symptome auftreten. Die Patienten müssen weiterhin die Allergene meiden. Die Sicherheitsendpunkte unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen, abgesehen von mehr Reaktionen an der Injektionsstelle in der Omalizumab-Gruppe.

Es sei darauf hingewiesen, dass Omalizumab nicht der einzige Wirkstoff ist, der bei Lebensmittelallergien getestet wird. Dupilumab, ein Anti-IL4/IL-13-Antikörper, wird ebenfalls bei Erdnussallergie getestet, während die Forschung an einem kovalenten heterobivalenten Inhibitor (cHBI) in der Präklinik steckt, der spezifisch die IgE-Antwort bei Erdnussallergien ausschalten soll. Obwohl die Ergebnisse gewisse Einschränkungen aufweisen, werden sie in einem Artikel auf der Nachrichtenseite von "Nature" als "Durchbruch" in der Behandlung von Allergien bezeichnet.

Schleimhäute und MALT-System: Die unsichtbare Frontlinie des Immunsystems

Inmitten der stetigen Entwicklungen im Bereich der Immunologie rückt die Bedeutung der Schleimhäute als integraler Bestandteil des Immunsystems immer mehr in den Fokus. Insbesondere die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum agieren nicht nur als physikalische Barriere gegenüber Krankheitserregern, sondern profitieren auch von dem komplexen Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebe (MALT-System), das als effektives Schutzschild für das systemische Immunsystem fungiert.

Die Schleimhäute, die die innere Oberfläche zahlreicher (Hohl-)Organe auskleiden, setzen viskosen Schleim frei, der in Zusammenarbeit mit den darunter liegenden Strukturen des MALT-Systems eine essentielle Rolle in der Immunabwehr spielt. Makrophagen, Lymphozyten und dendritische Zellen, spezialisiert auf die Erkennung und Bekämpfung von Krankheitserregern, sind Teil dieses komplexen Systems. Etwa drei Viertel aller Lymphozyten sowie die meisten Immunglobuline A, wichtige Bestandteile der Immunabwehr, werden im Mukosagewebe produziert, wodurch das MALT-System eine erste Verteidigungslinie des Immunsystems bildet.

Die Ausprägung des MALT-Systems variiert je nach Körperregion und wird entsprechend benannt. Das gut-assoziierte lymphatische Gewebe (GALT) im Gastrointestinaltrakt umfasst beispielsweise Peyer's Plaques im Dünndarm und zahlreiche isolierte lymphatische Follikel im gesamten Darm. Ebenso spielt das bronchienassoziierte lymphatische Gewebe (BALT) in den unteren Atemwegen und den Bronchien sowie das NALT-System in Mund, Nasenhöhle und Pharynx eine entscheidende Rolle für die Immunabwehr im Nasen-Rachen-Raum.

Diese Erkenntnisse haben auch Auswirkungen auf die Diskussionen rund um Impfungen, insbesondere im Kontext von Atemwegsinfektionen wie bei Covid-19. Während herkömmliche Impfungen vor allem einen systemischen Schutz aufbauen, wurde die Rolle der Schleimhautimmunität, die durch das NALT-System vermittelt wird, verstärkt in den Fokus gerückt. Dies erklärt auch, warum Geimpfte, trotz eines systemischen Schutzes, weiterhin in der Lage sind, Viren zu übertragen.

Insgesamt verdeutlicht die Forschung über die Wechselwirkungen zwischen Schleimhäuten und dem MALT-System die vielschichtige Natur unseres Immunsystems und eröffnet neue Perspektiven für die Entwicklung zukünftiger Immuntherapien sowie das Verständnis von Infektionskrankheiten.

Die korrekte Anwendung von Ohrentropfen spielt eine entscheidende Rolle für deren Wirksamkeit. Die Empfehlung, die Tropfen vor der Anwendung auf Körpertemperatur zu bringen, verhindert unangenehme Empfindungen im Ohr. Besondere Vorsicht ist bei Suspensionen geboten, die vor Gebrauch gründlich geschüttelt werden sollten. Die Anwendung durch einen Familienangehörigen, insbesondere bei Kindern, erleichtert den Prozess. Die Ausrichtung des Gehörgangs während des Einträufelns und eine seitlich geneigte Kopfhaltung verbessern die Effektivität. Die Vermeidung von Konservierungsmitteln in Ohrentropfen bei einem perforierten Trommelfell ist unerlässlich, und bei antimykotischen Tropfen ist ärztliche Überwachung notwendig. Diese praxisorientierten Hinweise fördern eine sichere und effektive Anwendung von Ohrentropfen.

Meisterhaftes Ohrmanagement: Perfekte Anwendung von Ohrentropfen für effektive Behandlungsergebnisse

In der Medizin zeichnen sich immer wieder Fortschritte ab, selbst in vermeintlich simplen Anwendungsformen wie Ohrentropfen. Eine korrekte Anwendung dieser Arzneimittel erweist sich als entscheidend für den Behandlungserfolg, insbesondere in Fällen von Gehörgangsentzündungen, Infektionen und Juckreiz. Wir werfen einen Blick auf aktuelle Empfehlungen und bewährte Praktiken für eine effektive Anwendung von Ohrentropfen.

Eine der oft vernachlässigten, aber entscheidenden Überlegungen ist die Temperatur der Ohrentropfen. Aufgrund der Sensibilität des Ohres gegenüber Kälte ist es ratsam, die Tropfflasche vor der Anwendung auf Körpertemperatur zu bringen. Dieser einfache Schritt kann unangenehme Empfindungen wie Schwindel und Schmerzen, die durch kalte Flüssigkeiten im Ohr ausgelöst werden, verhindern.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es sich um eine Suspension handelt, wie etwa die Wirkstoffkombination Ciprofloxacin und Dexamethason. Vor Gebrauch sollte das Fläschchen gründlich geschüttelt werden, um eine gleichmäßige Verteilung der Inhaltsstoffe zu gewährleisten.

Die Anwendung der Ohrentropfen kann vom Patienten selbst durchgeführt werden, jedoch empfiehlt es sich, insbesondere bei Kindern und Senioren, dies von einem Familienangehörigen durchführen zu lassen. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Ausrichtung des Gehörgangs während des Einträufelns. Erwachsene sollten die Ohrmuschel leicht nach hinten und oben ziehen, während bei Säuglingen und Kleinkindern die Ohrmuschel nach hinten und unten gezogen wird. Dies ermöglicht eine effiziente Verteilung der Tropflösung im Gehörgang.

Die beste Position für die Anwendung ist eine seitlich geneigte Kopfhaltung, besonders bei Kindern. Diese sollten während der Prozedur auf der Seite liegen und die Position für drei bis fünf Minuten beibehalten, um eine optimale Verteilung der Ohrentropfen zu gewährleisten.

Um eine Verschmutzung von Kleidung oder Bettwäsche zu vermeiden, kann der Gehörgang nach der Applikation locker mit Watte oder Mull verschlossen werden. Es ist jedoch wichtig, einen kompakten Pfropf zu vermeiden, da dieser die Besiedelung mit Bakterien oder Pilzen begünstigen kann.

Bei Ohrentropfen in Mehrdosenbehältnissen ist zu beachten, dass diese innerhalb von vier bis sechs Wochen verbraucht werden sollten, unabhängig von der Grundlage – wasserhaltig oder wasserfrei.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Trommelfell perforiert ist. In solchen Fällen müssen Ohrentropfen frei von Konservierungsmitteln sein, um ototoxische Wirkungen zu verhindern. Ein perforiertes Trommelfell kann der Patient durch ein zischendes Geräusch erkennen, wenn er die Nase zuhält und wie beim Schnäuzen bläst. In solchen Situationen ist ein Besuch beim HNO-Arzt unerlässlich.

Ohrentropfen mit antimykotischer Wirkung sollten nur unter ärztlicher Überwachung bei einem defekten Trommelfell angewendet werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Diese neuen Erkenntnisse und Empfehlungen bieten einen detaillierten Einblick in bewährte Praktiken für die Anwendung von Ohrentropfen und tragen dazu bei, eine effektive und sichere Behandlung zu gewährleisten.

Alarmierender Anstieg psychosomatischer Beschwerden bei deutschen Schulkindern: Eine Analyse der HBSC-Studie wirft Licht auf mögliche Ursachen

In einer kürzlich veröffentlichten Studie mit dem Titel "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC) wird auf einen alarmierenden Anstieg psychosomatischer Beschwerden bei Schulkindern in Deutschland hingewiesen. Die Forschung, die seit dem Schuljahr 2009/10 alle vier Jahre durchgeführt wird, zeigt einen deutlichen Anstieg von Beschwerden wie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Einschlafproblemen und Niedergeschlagenheit bei 11- bis 15-Jährigen.

Die Befragung von rund 22.000 Kindern und Jugendlichen, darunter etwa 6.500 bei der jüngsten Erhebung im Jahr 2022, ergab, dass etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen über mehrere psychosomatische Gesundheitsprobleme berichteten. Besorgniserregend ist insbesondere der markante Anstieg zwischen den Jahren 2017/18 und 2022. Das Forschungsteam, geleitet von Franziska Reiß und Steven Behn vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), vermutet einen möglichen Zusammenhang mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.

Neben der Pandemie könnten auch andere Krisen wie die Klima- und Energiekrisen sowie der Ukraine-Krieg eine Rolle bei der Zunahme psychosomatischer Beschwerden spielen, so die Studie. Selbst wenn die Befragten 2022 direkt nach ihrer Gesundheit befragt wurden, zeigte sich eine überwiegend positive Selbstbewertung mit guten Werten und hoher Lebenszufriedenheit. Dennoch stellten die Forscher einen Anstieg derjenigen fest, die über schlechte subjektive Gesundheit und niedrige Lebenszufriedenheit berichteten, im Vergleich zur vorherigen Erhebung 2017/18.

Ein Editorial im "Journal of Health Monitoring" hebt hervor, dass die heutige Zeit mit Herausforderungen wie belasteter mentaler Gesundheit, dem Umgang mit Krisen, dem Einfluss sozialer Medien, dem Klimawandel und steigender sozialer sowie gesundheitlicher Ungleichheit konfrontiert ist. Die Ergebnisse der HBSC-Studie betonen die Dringlichkeit von weiteren Untersuchungen und Maßnahmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schulkindern nachhaltig zu fördern.

Kommentar:

Die Umfrage der ABDA zeigt eine rasche Akzeptanz des E-Rezepts in deutschen Apotheken. Trotz erfolgreicher Integration bereiten technische Probleme, insbesondere verzögerte Freigaben seitens Arztpraxen, jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Die Betonung auf den Einlöseweg über die eGK zeigt, dass eine verbesserte Abstimmung der beteiligten Parteien nötig ist. Optimismus unter Apothekeninhabern für zukünftige Verbesserungen ist spürbar, doch eine konkrete Lösung der aktuellen Herausforderungen bleibt unumgänglich.

Die geplante Strukturreform der Bundesregierung, sowohl im Verteidigungsministerium als auch im Gesundheitswesen, reflektiert die Notwendigkeit einer umfassenden Vorbereitung auf verschiedene Krisenszenarien. Die Widerstände seitens der medizinischen Verbände und Apotheken unterstreichen die Bedeutung einer ausgewogenen Balance zwischen Effizienz und Eigenständigkeit, um im Ernstfall optimal handlungsfähig zu sein. Eine sorgfältige Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren wird entscheidend sein, um die Sicherheit und Versorgung im Krisenfall zu gewährleisten.

Die aktualisierten Therapieempfehlungen für HIV-Patienten in den USA, basierend auf den überzeugenden Ergebnissen der REPRIEVE-Studie, markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung präventiver Gesundheitsversorgung. Die klare Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse unter Statintherapie verdeutlicht die potenziellen Vorteile für diese Patientengruppe. Deutschland hingegen bleibt bei der Statinverordnung für HIV-Patienten bei einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und fokussiert sich auf LDL-Cholesterinwerte. Diese divergierenden Ansätze unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um eine konsistente und effektive präventive Strategie für HIV-Patienten zu entwickeln.

Das erneute Scheitern des EU-Lieferkettengesetzes spiegelt die anhaltende Herausforderung wider, eine gemeinsame Basis für nachhaltige Unternehmenspraktiken in der EU zu finden. Die divergierenden Ansichten, insbesondere der Widerstand der FDP in Deutschland, verdeutlichen die Schwierigkeiten bei der Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Verantwortung. Eine Lösung erfordert weiterhin einen ausgewogenen Dialog, um die Ziele der Richtlinie im Einklang mit den Interessen der Wirtschaft zu erreichen.

Die voranschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen, insbesondere durch die Einführung von elektronischem Rezept, Patientenakte und Medikationsplan, verspricht eine erhebliche Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in Deutschland. Die klare Ausrichtung auf interprofessionelle Zusammenarbeit und moderne Technologien ermöglicht nicht nur die Minimierung potenzieller Risiken, sondern auch die strukturierte Verfolgung individueller AMTS-geprüfter Therapieziele. Diese Entwicklung wird entscheidend sein für die anstehende Fortschreibung des AMTS-Aktionsplans, und auch der 6. Deutsche Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie im Oktober 2024 in Berlin wird diesem Thema einen zentralen Fokus widmen.

Die heutige technische Störung im eGK-System zwischen Gematik und Medisign, die zu Problemen mit E-Rezepten führte, ist zweifellos bedauerlich. Medisign setzt alles daran, das Problem zu analysieren und nachhaltig zu beheben. Die Gematik versichert, dass sie im ständigen Austausch steht, um eine schnelle Lösung zu gewährleisten. Die Betroffenen, darunter Apotheken und Arztpraxen, werden um Verständnis gebeten, da die Dienste nun wieder reibungslos laufen sollen. Wir hoffen auf eine zügige Normalisierung und danken allen für ihre Geduld.

Die kritischen Stimmen gegenüber der ABDA auf der INTERPHARM-Satelliten-Diskussion zeigen ein wachsendes Glaubwürdigkeitsproblem und mangelnde Offenheit im Dialog mit der Politik. Die Konfrontationspolitik wird als Sackgasse betrachtet. Es ist an der Zeit für die ABDA, ihre Strategie zu überdenken und konstruktivere Wege einzuschlagen, um die Herausforderungen der Apothekenbranche anzugehen.

Die neue Studie aus China und den USA, die eine Verbindung zwischen verbesserter Luftqualität und einem Rückgang der Suizidraten aufzeigt, liefert faszinierende Einblicke. Etwa 10 Prozent des aktuellen Suizidrückgangs in China könnten auf die reduzierte Feinstaubbelastung zurückzuführen sein. Diese Erkenntnisse unterstreichen die potenzielle Wirkung umweltbezogener Interventionen auf die mentale Gesundheit und könnten bedeutende Implikationen für zukünftige präventive Maßnahmen haben.

Die Kritik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an der Bundesregierung verdeutlicht die anhaltenden Sorgen über unzureichende Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung. Die Forderungen nach konkreten Schritten wie der hausärztlichen Entbudgetierung und der Abschaffung von Sanktionen unterstreichen den Druck auf Gesundheitsminister Lauterbach. Die mangelnde Umsetzung von Versprechen ruft nach mehr Verlässlichkeit. Es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Reformen, insbesondere in der Notfallversorgung, zügig vorangetrieben werden, um die angespannte Lage in der medizinischen Versorgung zu verbessern.

Das Card-Link-Verfahren für das E-Rezept stößt auf Bedenken des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), insbesondere hinsichtlich Datensicherheit. Das BSI empfiehlt, den Einsatz vorerst nur bis zur flächendeckenden Einführung der Gesundheits-ID zu erwägen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitsaspekte bei neuen Technologien sorgfältig zu prüfen. Die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, unterstützt diese Position und betont die bewährte Sicherheit des aktuellen Einlösewegs über die Elektronische Gesundheitskarte. Die Diskussion um Card-Link verdeutlicht die Balance zwischen Innovation und Datenschutz im Gesundheitswesen.

Die vielversprechenden Ergebnisse der Omalizumab-Studie im "New England Journal of Medicine" markieren einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Lebensmittelallergien, insbesondere bei Patienten mit Erdnuss-Sensitivität. Die gezielte Unterdrückung IgE-vermittelter Reaktionen bietet Hoffnung, den Schwellenwert für allergische Symptome zu erhöhen. Trotzdem ist zu betonen, dass Omalizumab Allergien nicht beseitigt, sondern lediglich die Toleranz gegenüber Allergenen steigert. Die positive Entwicklung eröffnet neue Perspektiven in der Medikamentenforschung für Lebensmittelallergien, wobei auch andere Wirkstoffe wie Dupilumab im Fokus stehen.

Die Schlüsselrolle der Schleimhäute und des MALT-Systems für unsere Immunabwehr wird zunehmend klar. Diese Schutzbarriere im Mund- und Rachenraum, unterstützt durch Makrophagen, Lymphozyten und dendritische Zellen, bildet die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger. Die Erkenntnisse haben auch Auswirkungen auf die Impfdiskussion, insbesondere bei Atemwegsinfektionen wie Covid-19, da die Schleimhautimmunität eine entscheidende Rolle spielt. Ein tieferes Verständnis dieser Wechselwirkungen eröffnet neue Perspektiven für Immuntherapien und die Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Die korrekte Anwendung von Ohrentropfen spielt eine entscheidende Rolle für deren Wirksamkeit. Die Empfehlung, die Tropfen vor der Anwendung auf Körpertemperatur zu bringen, verhindert unangenehme Empfindungen im Ohr. Besondere Vorsicht ist bei Suspensionen geboten, die vor Gebrauch gründlich geschüttelt werden sollten. Die Anwendung durch einen Familienangehörigen, insbesondere bei Kindern, erleichtert den Prozess. Die Ausrichtung des Gehörgangs während des Einträufelns und eine seitlich geneigte Kopfhaltung verbessern die Effektivität. Die Vermeidung von Konservierungsmitteln in Ohrentropfen bei einem perforierten Trommelfell ist unerlässlich, und bei antimykotischen Tropfen ist ärztliche Überwachung notwendig. Diese praxisorientierten Hinweise fördern eine sichere und effektive Anwendung von Ohrentropfen.

Die alarmierenden Ergebnisse der "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC)-Studie verdeutlichen den besorgniserregenden Anstieg psychosomatischer Beschwerden bei deutschen Schulkindern. Die signifikante Zunahme von Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Einschlafproblemen und Niedergeschlagenheit, besonders zwischen 2017/18 und 2022, wirft Fragen über potenzielle Auslöser auf. Die Covid-19-Pandemie wird als möglicher Faktor genannt, jedoch sollten auch andere Einflüsse wie Klima- und Energiekrisen berücksichtigt werden. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen, um die mentale und physische Gesundheit von Schulkindern nachhaltig zu schützen und zu fördern.

Schlussendlich zeigt diese Ausgabe der Apotheken-Nachrichten, dass der deutsche Gesundheitssektor von dynamischen Entwicklungen und Herausforderungen geprägt ist. Eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure, von politischen Entscheidungsträgern über medizinische Verbände bis hin zu Apotheken, ist unerlässlich, um die Gesundheitsversorgung weiter zu optimieren und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Bleiben Sie informiert und achten Sie auf kommende Entwicklungen – Ihre Gesundheit steht im Mittelpunkt unseres Interesses.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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