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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenresilienz, Innovationen und Internationale Herausforderungen

Von Naturkatastrophen bis zu digitalen Durchbrüchen: Eine tiefgreifende Erkundung der aktuellen Entwicklungen, innovativen Fortschritte und brisanten Herausforderungen im deutschen Gesundheitssektor

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Erleben Sie die neueste Ausgabe der Apotheken-Nachrichten mit einem Blick auf die Apothekenresilienz nach Naturkatastrophen, die bevorstehende Einführung der elektronischen Verschreibung für Betäubungsmittel und den Durchbruch in der MS-Behandlung durch Ublituximab. Erfahren Sie mehr über Arzneimittellieferengpässe, das geplante Medizinforschungsgesetz, die Herausforderungen in der Pharmabranche und aktuelle Entwicklungen in der Darmkrebsfrüherkennung. Tauchen Sie kurz ein in Themen wie den Dengue-Ausbruch in Südamerika, die globale Adipositas-Epidemie und die wachsende Bedeutung von Phytopharmaka bei Atemwegsinfekten. Bleiben Sie informiert über die Gesundheitsthemen, die Deutschland bewegen.

Stärkung der Apothekenresilienz: Schutz vor Extremwetterrisiken unerlässlich

Infolge einer verheerenden Flutkatastrophe wurden Apotheken in besonders hohem Maße in Mitleidenschaft gezogen. Die erschütternden Auswirkungen auf die pharmazeutische Infrastruktur werfen die drängende Frage auf, wie Apotheken sich angemessen gegen potenzielle Umweltschäden absichern können.

Die jüngsten Naturkatastrophen haben die Verwundbarkeit von Apotheken deutlich gemacht, wobei nicht nur der Verlust von Medikamenten, sondern auch die Zerstörung von Lagereinrichtungen und die Beeinträchtigung der Lieferketten zu erheblichen Problemen geführt haben. Dies hat die Branche zu der Erkenntnis gebracht, dass der Schutz vor Extremwetter-Risiken zu einer unerlässlichen Pflicht geworden ist.

Die Apotheken stehen vor der Herausforderung, adäquate Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor zukünftigen Umweltschäden zu schützen. Eine umfassende Versicherung gegen Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse ist dabei unerlässlich. Hierbei sollten nicht nur die physischen Schäden an Gebäuden und Inventar berücksichtigt werden, sondern auch die finanziellen Auswirkungen auf den Betrieb sowie mögliche Unterbrechungen in der Versorgungskette.

Es bedarf einer gründlichen Analyse der individuellen Risiken, um maßgeschneiderte Versicherungslösungen zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen von Apotheken gerecht werden. Dies könnte die Integration von Policen umfassen, die nicht nur auf den Ersatz von Verlusten abzielen, sondern auch auf die Wiederherstellung der Geschäftskontinuität und die Sicherstellung einer reibungslosen Versorgung.

Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die Dringlichkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Widerstandsfähigkeit von Apotheken gegenüber Umweltgefahren zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Versicherungsunternehmen, die auf Naturkatastrophen spezialisiert sind, kann ein entscheidender Schritt sein, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten und die Apotheken in die Lage zu versetzen, auch in extremen Situationen weiterhin unverzichtbare Gesundheitsdienstleistungen bereitzustellen.

Künstliche Intelligenz in Apotheken: Eine Revolution steht bevor

Die fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) wird nicht nur Industrien und Technologien verändern, sondern auch in Apotheken ihre Spuren hinterlassen. Die Europäische Union (EU) bereitet sich auf diese digitale Transformation vor, und Apotheken stehen vor einer Reihe von Veränderungen.

In einem von der EU herausgegebenen Richtlinienentwurf wird betont, dass KI in Apotheken zur Verbesserung von Effizienz und Patientenversorgung eingesetzt werden soll. Dies bedeutet, dass automatisierte Systeme künftig eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Rezepten, der Medikamentenausgabe und der Beratung von Kunden spielen könnten.

Ein zentraler Aspekt der Integration von KI in Apotheken liegt in der Optimierung des Bestandsmanagements. Intelligente Algorithmen können den Lagerbestand überwachen, Ablaufdaten verfolgen und Bestellungen effizienter verwalten, um Engpässe zu vermeiden und gleichzeitig Kosten zu senken.

Darüber hinaus könnten personalisierte Medikationspläne mithilfe von KI erstellt werden, basierend auf individuellen Gesundheitsdaten. Dies ermöglicht eine präzisere Behandlung und minimiert potenzielle Risiken für die Patienten.

Die EU beabsichtigt auch, den Einsatz von KI-gesteuerten Gesundheitsberatungssystemen in Apotheken zu fördern. Kunden könnten von automatisierten Plattformen profitieren, die fundierte Ratschläge zu Medikamenten, Wechselwirkungen und allgemeinen Gesundheitsfragen liefern.

Dennoch gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von KI in Apotheken. Datenschutz und die Gewährleistung einer zuverlässigen Funktionsweise stehen im Mittelpunkt dieser Diskussionen. Die EU arbeitet daher an klaren Richtlinien, um sicherzustellen, dass sensible Gesundheitsdaten angemessen geschützt und ethische Standards eingehalten werden.

Die Apotheken der Zukunft könnten eine Fusion aus menschlichem Fachwissen und KI-Unterstützung darstellen. Während die Automatisierung Prozesse optimiert, bleibt die persönliche Beratung und Betreuung der Kunden von geschultem Apothekenpersonal von großer Bedeutung.

Insgesamt deutet die EU-Initiative darauf hin, dass KI in Apotheken eine vielversprechende Entwicklung ist, die das Gesundheitswesen effizienter und zugänglicher gestalten kann. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie Apothekenbetreiber, Fachleute und Patienten gleichermaßen auf diese transformative Veränderung reagieren werden.

Arzneimittellieferengpässe 2022: Millionen Patienten betroffen - Internationale Krisen erfordern rasche Maßnahmen

Im Jahr 2022 waren nach aktuellen Daten des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung (Zi) rund 6,5 Millionen Patientinnen und Patienten potenziell von Arzneimittellieferengpässen betroffen. Die Auswertung zeigt, dass diese Personen Medikamente erhielten, die auf der Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verzeichnet waren. Vor allem Antibiotika waren mit 2,2 Millionen betroffenen Patienten die am häufigsten von Lieferengpässen betroffene Medikamentengruppe.

Besondere Sorgen bereitet dabei die Knappheit von Penicillin, die vor allem Kinder und Jugendliche traf. Insgesamt wurde Penicillin im Jahr 2022 980.000 Mal verordnet, wobei auch Patienten mit Asthma oder chronischer Bronchitis betroffen waren. Ein weiteres kritisches Medikament, Salbutamol, das im selben Jahr 1,2 Millionen Mal verschrieben wurde, war ebenfalls von Lieferengpässen betroffen.

Nicht nur die Anzahl der Betroffenen, sondern auch die Art der Medikamente spielt eine entscheidende Rolle. Der Vorsitzende des Zi, Dominik Stillfried, hebt hervor, dass es bei einigen Arzneimitteln innerhalb ihrer Wirkstoffgruppe keine Alternativen gibt. Insbesondere nennt er die GLP-1-Agonisten zur Diabetesbehandlung, die aufgrund der starken Nachfrage, vor allem als Mittel zur Gewichtsreduktion, regelmäßig ausverkauft sind. Ebenso ist das HIV-Prophylaxe-Mittel nicht substituierbar, was die Lieferengpässe in diesem Bereich besonders problematisch macht.

Stillfried sieht die Ursachen für die Lieferkettenprobleme in internationalen Krisen wie der COVID-19-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Er betont, dass Unterbrechungen in den Lieferketten teilweise in der Verpackungsherstellung entstehen können und fordert sowohl die Politik als auch Hersteller und Lieferanten auf, schnellstmöglich zu reagieren, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Deutschlands Gesundheitswesen auf dem Weg zu mehr Innovation: Das geplante Medizinforschungsgesetz und seine Auswirkungen

Im Rahmen der jüngsten Entwicklungen im Gesundheitswesen Deutschlands zeichnet sich eine dynamische Phase im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ab. Thomas Müller, Abteilungsleiter für Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie, gab einen umfassenden Überblick über die aktuellen Initiativen des Ministeriums während der Handelsblatt Jahrestagung Pharma 2024 in Berlin.

Ein zentraler Fokus liegt auf der bevorstehenden Verabschiedung des Medizinforschungsgesetzes, das im März diesen Jahres dem Kabinett vorgelegt werden soll. Als weiterer wichtiger Schritt steht die Überarbeitung des Cannabis-Gesetzes bevor, das unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen für Medizinalcannabis definieren wird. Ebenso auf der Agenda steht die Apothekenreform, die für den 24. April geplant ist.

Müller betonte die Bedeutung des Medizinforschungsgesetzes als Teil der umfassenden Pharmastrategie der Bundesregierung. Er räumte ein, dass Deutschland in der Vergangenheit möglicherweise durch übermäßige Bürokratie Innovationen behindert habe, was letztendlich zu Nachteilen für die Patienten geführt habe. Das BMG habe jedoch erkannt, dass der Zusammenhang zwischen Standort und Innovation für die Versorgung von entscheidender Bedeutung ist und setze sich dafür ein.

Ein herausragendes Vorhaben des Ministeriums ist die verstärkte Förderung von Gentherapien, die in den nächsten fünf Jahren flächendeckend zugänglich gemacht werden sollen. Hierfür ist im November 2024 ein Symposium mit dem Titel "Biotechnologische Innovationen" unter Leitung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant.

Im Zuge des Medizinforschungsgesetzes strebt das BMG auch eine Entschlackung und Neuorganisation des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) an. Die beiden Bundesbehörden sollen enger zusammenarbeiten, wobei das BfArM eine Steuerungsfunktion übernimmt. Dies soll nicht zu einer Beschränkung der Zuständigkeiten des PEI führen, sondern den pharmazeutischen Unternehmen einen vereinfachten Zugang bieten.

Des Weiteren plant das BMG, durch eine Rechtsverordnung die Entscheidungsbefugnisse über Zuständigkeitsbereiche und Aufgabenfelder von BfArM und PEI zu regeln. Müller betonte die Notwendigkeit, dass die Behörden effektiver zusammenarbeiten und einen reibungslosen Informationsaustausch gewährleisten.

Eine weitere Maßnahme betrifft die Neuorganisation der Ethikkommissionen in Deutschland. Es ist geplant, eine bundesweite Ethikkommission einzurichten, während andere sich auf spezifische Indikationen oder Studientypen spezialisieren könnten.

Darüber hinaus beabsichtigt das BMG, das "Dogma" der öffentlichen Verfügbarkeit von Erstattungspreisen für Arzneimittel zu überdenken. In einigen Fällen könnte es vorteilhaft sein, Vertraulichkeit über die Erstattungspreise aufrechtzuerhalten, um Verhandlungsspielräume zu erweitern und Innovationen zu fördern.

Müller sprach auch die Herausforderungen von Lieferengpässen an, insbesondere im Bereich der Generika. Eine Anpassung der Preisniveaus für bestimmte Medikamente sei erforderlich, um eine nachhaltige Versorgung zu gewährleisten, auch wenn dies zu einer Kostensteigerung für die Gesetzliche Krankenversicherung führen könne.

Die bevorstehenden Gesetzesvorhaben und Initiativen des BMG signalisieren einen bedeutenden Wandel im deutschen Gesundheitswesen, der darauf abzielt, Innovationen zu fördern, die Versorgung zu verbessern und die Bürokratie zu reduzieren.

                                                                  

Elektronische Verschreibung für Betäubungsmittel ab 2025: Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen

Ab dem 1. Juli 2025 müssen Betäubungsmittel (BtM) in Deutschland elektronisch verschrieben werden, wie im Referentenentwurf für die "Vierte Verordnung zur Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung" festgelegt ist. Diese E-Rezept-Pflicht für Betäubungsmittel soll ab Oktober dieses Jahres in Modellregionen erprobt werden, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten.

Seit Anfang des Jahres sind Arztpraxen und Kliniken bereits dazu verpflichtet, generell elektronisch zu verschreiben. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat nun einen Verordnungsentwurf vorgelegt, um die notwendigen Anpassungen in der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) umzusetzen. Ziel dieser Maßnahme ist es, den bürokratischen Aufwand im Gesundheitswesen zu reduzieren und die Praxisprozesse zu erleichtern.

Gemäß dem Verordnungsentwurf erhalten Ärzte und Zahnärzte Zugang zur elektronischen BtM-Verschreibung, indem sie sich einmalig beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) registrieren. Das elektronische BtM-Rezept steht dann auf dem E-Rezept-Fachdienst zur Verfügung und kann von Versicherten über verschiedene Wege wie eine App, die elektronische Gesundheitskarte oder einen Ausdruck mit QR-Code an die Apotheken übermittelt werden.

Um die Sicherheit und Kontrolle beim Umgang mit Betäubungsmitteln zu gewährleisten, sieht der Entwurf vor, dass bei jeder elektronischen Verschreibung eine automatisierte Abfrage beim BfArM erfolgt, um die Registrierung des Verschreibenden zu überprüfen. Die Registrierung kann rückgängig gemacht werden, wenn die betäubungsmittel-rechtlichen Vorschriften nicht beachtet werden.

Allerdings können tierärztlich oder rein privatärztlich Tätige vorerst aufgrund fehlender technischer Infrastruktur nicht an der elektronischen Verschreibung teilnehmen. Das Gesundheitsministerium plant jedoch, rechtliche Grundlagen zu schaffen, um auch ihnen die elektronische Verordnung von Betäubungsmitteln zu ermöglichen.

Das elektronische Betäubungsmittelrezept wird im Gegensatz zum bisherigen Formblatt nur noch zweiteilig sein, bestehend aus dem elektronischen Betäubungsmittelverschreibungsnachweis (E-BtM-Verschreibungsnachweis) und dem elektronischen Betäubungsmittelabgabenachweis (E-BtM-Abgabenachweis). Die Pflicht zur Aufbewahrung des Abgabenachweises in der Apotheke für drei Jahre bleibt bestehen.

Das BMG geht davon aus, dass die Einführung des E-BtM-Rezepts zu einer jährlichen Kostenersparnis von etwa 64,4 Millionen Euro führen wird. Apotheken sollen rund 800.000 Euro einsparen, da monatliche Ausdrucke der Dokumentation entfallen. Für Ärzte und Zahnärzte wird eine Einsparung von etwa 63,59 Millionen Euro erwartet, vor allem durch einen geringeren Praxenaufwand und den langfristigen Verzicht auf Nadeldrucker. Die Kosten für die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur in den Apotheken werden als gering eingeschätzt.

Pharmastandort Deutschland: Warnung vor Alleingang und Plädoyer für EU-weite Strategie

Im Bemühen, die Attraktivität und das Image des Pharmastandorts Deutschland zu stärken, warnte der Europapolitiker Peter Liese vor einem Alleingang des Bundesgesundheitsministers Professor Karl Lauterbach. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) setzt auf eine Pharmastrategie, um den in den letzten Jahren erlittenen Attraktivitätsverlust im Bereich Produktion, Forschung und Entwicklung zu kompensieren.

Eine entscheidende Rolle für Innovationen bildet der Unterlagenschutz, den Deutschland trotz der Pläne der EU-Kommission, die Schutzfristen von acht auf sechs Jahre zu verkürzen, beibehalten möchte. Thomas Müller, Abteilungsleiter im BMG, betonte auf der Handelsblatt Jahrestagung Pharma 2024 in Berlin, dass keinerlei Kompromisse in diesem Bereich eingegangen werden sollen.

Liese, Mitglied der EVP-Fraktion, mahnte während der Veranstaltung an, dass Deutschland den Pharmamarkt der Welt nicht im Alleingang beeinflussen könne. Trotz der grundsätzlichen Zustimmung zur Belohnung der Produktion in Europa rief Liese das BMG dazu auf, sich der EU-weiten Strategie anzuschließen. Diese Botschaft übermittelte er über den BMG-Abteilungsleiter, nachdem Lauterbach auf wiederholte Schreiben nicht reagiert hatte. Liese, auch gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, äußerte sein Befremden über die bisherige Nichtreaktion, insbesondere bei so wichtigen Themen wie der Pharmastrategie.

Ublituximab revolutioniert die MS-Behandlung: Glycoengineerter Durchbruch für Patienten

In einem bedeutenden Schritt für die Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) ist seit Februar ein neuartiger Anti-CD20-Antikörper namens Ublituximab auf dem Markt erhältlich. Dieses Medikament, vertrieben unter dem Namen Briumvi® von Neuraxpharm, stellt in Deutschland den ersten glycoengineerten Anti-CD20-Antikörper für die RMS-Therapie dar. Die Modifikation dieses monoklonalen Antikörpers zielt darauf ab, eine verstärkte B-Zell-Depletion zu bewirken, indem "störende" Zuckerreste entfernt werden.

Ublituximab ist gezielt gegen das CD20-Antigen auf der Oberfläche von B-Lymphozyten gerichtet, die eine entscheidende Rolle im neurodegenerativen Entzündungsgeschehen bei Multipler Sklerose spielen. Durch die Bindung an CD20 führt Ublituximab die Lyse von CD20-exprimierenden B-Zellen herbei, vorwiegend durch antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC). Diese Wirkungsweise ähnelt den bereits zugelassenen Anti-CD20-Antikörpern Ocrelizumab, Ofatumumab und Rituximab (off Label).

Der herausragende Aspekt von Ublituximab besteht darin, dass es sich um den ersten glycoengineerten Anti-CD20-Antikörper in der MS-Therapie handelt. Die glycoengineerende Modifikation beinhaltet die gezielte Veränderung von Zuckermolekülen am Protein, wodurch die Affinität der Fc-Region für FcγRIIIa (CD16) erhöht wird. Diese Modifikation soll letztendlich die ADCC verstärken.

Die Anwendung von Ublituximab erfolgt intravenös mit einer Startdosis von 150 mg, gefolgt von einer zweiten Dosis von 450 mg zwei Wochen später. Danach werden alle 24 Wochen 450 mg infundiert. Zur Vermeidung von infusionsbedingten Reaktionen erhalten die Patienten vor jeder Gabe eine Prämedikation, bestehend aus einem Glucocorticoid und einem Antihistaminikum. Häufige Nebenwirkungen dieses Medikaments sind infusionsbedingte Reaktionen.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ublituximab wurden in den randomisierten, kontrollierten und doppelblinden Phase-III-Studien ULTIMATE I (n = 549) und ULTIMATE II (n = 545) untersucht. Erwachsene mit diagnostizierter RMS und aktiven Krankheitssymptomen wurden in diesen Studien eingeschlossen. Ublituximab zeigte eine signifikante Reduktion der jährlichen Schubrate (ARR) nach 96 Wochen im Vergleich zu Teriflunomid. Die häufigsten Nebenwirkungen waren infusionsbedingte Reaktionen und Infektionen.

Es ist zu beachten, dass Ublituximab nicht bei Patienten mit schweren aktiven Infektionen, starker Immunschwäche oder bekannten aktiven malignen Erkrankungen angewendet werden darf. Ein Hepatitis-B-Virus (HBV)-Screening ist vor Behandlungsbeginn erforderlich, da es unter Ublituximab zu einer Reaktivierung des HBV kommen kann. Wechselwirkungsstudien wurden nicht durchgeführt, und die gleichzeitige Anwendung von anderen Immunsuppressiva wird nicht empfohlen.

Die Anwendung von Ublituximab bei Schwangeren ist kontraindiziert, es sei denn, der potenzielle Nutzen überwiegt das Risiko für den Fetus. Während der Stillzeit kann Briumvi verwendet werden, sofern dies klinisch erforderlich ist. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für mindestens vier Monate nach der letzten Infusion eine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden.

Insgesamt markiert die Einführung von Ublituximab einen signifikanten Fortschritt in der Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose und bietet Patienten eine vielversprechende Therapieoption.

Krebsdiagnosen verstehen: Typing, Grading und Therapieziele im Fokus

In einer aktuellen Fortbildungsveranstaltung für Apotheker erläuterte der onkologisch spezialisierte Apotheker Jürgen Barth die grundlegenden Begriffe, die zur besseren Verständnis von Krebsdiagnosen, Leitlinien und Zulassungen erforderlich sind. Die komplexe Natur der Krebserkrankung erfordert ein tieferes Verständnis, um eine präzise Therapie zu entwickeln.

Krebs wird als bösartiger Tumor definiert, wobei die Metastasierung das entscheidende Merkmal für die Unterscheidung von gutartigen Tumoren ist. Barth betonte die Bedeutung der Genaktivitätsregulation und die Rolle von Mutationen, die oft eine Fehlregulation verursachen. Das "Typing" vor Therapiebeginn und während des Verlaufs ermöglicht die Identifikation spezifischer Mutationen, die die Grundlage für die Therapieentscheidung bilden.

Diagnosemethoden wie Bildgebung (Röntgen, MRT, CT), Biopsien und Blutbilder spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung von Tumorcharakteristika. Die Liquid Biopsy, die Tumor-DNA im Blut bestimmt, wird derzeit für das Monitoring, die Anpassung von Therapien und die Früherkennung von Rückfällen eingesetzt.

Das Grading bezieht sich auf die histologische Charakterisierung des Tumors, während das Staging die anatomische Ausbreitung berücksichtigt. Diese Informationen sind entscheidend für die Prognose und die Planung der Therapie. Die Tumorformeln, die sich aus dem TNM-System ergeben, bieten einen klaren Überblick über den Schweregrad der Erkrankung.

Nach der genauen Diagnose werden Therapieziele festgelegt, wobei zwischen kurativer, adjuvanter, neoadjuvanter, additiver, palliativer und supportiver Therapie unterschieden wird. Die Wahl der Therapie hängt von Faktoren wie Typing, Grading und Staging ab. Eine klare Definition der Therapielinie (Erst- oder Zweitlinientherapie) ist entscheidend für die leitliniengerechte und zulassungskonforme Behandlung.

Die Wirksamkeit der Therapie wird anhand verschiedener Parameter bewertet, darunter das Gesamtüberleben, die Gesamtansprechrate, die Remissionsdauer und das progressionsfreie Überleben. Die individuelle Anpassung der Therapie unter Berücksichtigung der Lebensqualität des Patienten ist ein zentrales Anliegen bei palliativen und supportiven Therapieansätzen.

Die Veranstaltung verdeutlichte die Notwendigkeit für Apotheker, die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit Krebsdiagnosen zu verstehen, um eine effektive Kommunikation und Beratung für Patienten sicherzustellen.

Adipositas-Epidemie: Globale Herausforderung erfordert dringende Maßnahmen

Die weltweite Prävalenz von starkem Übergewicht, besser bekannt als Adipositas, hat nach einer umfassenden Studie, die im angesehenen Fachjournal "The Lancet" veröffentlicht wurde, erschreckende Ausmaße erreicht. Die Analyse zeigt, dass sich die Anzahl der von Adipositas betroffenen Menschen seit 1990 mehr als verdoppelt hat, wobei der Anstieg bei Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren sogar eine Vervierfachung aufweist. Diese alarmierenden Zahlen belaufen sich auf über eine Milliarde Menschen weltweit, darunter 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche.

In Deutschland spiegelt sich dieser bedenkliche Trend wider, da fast jede fünfte Frau und jeder vierte Mann mit starkem Übergewicht zu kämpfen hat. Insbesondere bei Heranwachsenden hat sich die Prävalenz von Adipositas drastisch erhöht, wobei im Jahr 2022 9,3 Prozent der Jungen und 6,9 Prozent der Mädchen als fettleibig galten. Bei den erwachsenen Bevölkerungsgruppen hat sich der Anteil von Frauen mit Adipositas seit 1990 auf 18,5 Prozent verdoppelt, während er sich bei Männern auf 14 Prozent verdreifacht hat.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an der Studie mitgewirkt und appelliert vehement an Regierungen, umgehend wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um dieser beunruhigenden Entwicklung entgegenzuwirken. Die Prävention von Adipositas sollte bereits im Kindesalter beginnen, indem der Verkauf von ungesunden Lebensmitteln in der Nähe von Schulen restriktiver gehandhabt wird und die Werbung für solche Produkte, die sich an Kinder richtet, strenger reguliert wird. Zusätzlich sollten Aufklärungskampagnen über die Vorteile einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität intensiviert werden. Die WHO räumt dabei ein, dass eine gesunde Ernährung mitunter mit höheren Kosten verbunden sein kann.

Adipositas stellt nicht nur eine ästhetische Herausforderung dar, sondern birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und verschiedene Krebsarten. Es handelt sich dabei um eine chronische Krankheit, die durch den Body-Mass-Index (BMI) diagnostiziert wird, wobei ein BMI von 30 oder höher als Adipositas Grad I eingestuft wird.

Die Studie verdeutlicht zudem internationale Unterschiede in der Verbreitung von Adipositas. Deutschland positioniert sich dabei im Mittelfeld, wobei höhere Prävalenzraten bei Frauen (19 Prozent) im Vergleich zu Männern (23 Prozent) zu verzeichnen sind. Länder im Pazifik wie Tonga, Niue und Amerikanisch-Samoa weisen die höchsten Adipositas-Raten weltweit auf, während Madagaskar, Burkina Faso, Vietnam und Äthiopien die niedrigsten Raten verzeichnen.

Es bleibt festzuhalten, dass Adipositas nicht nur in Industrieländern, sondern global eine Herausforderung darstellt. Gleichzeitig bleibt Unterernährung ein ernstzunehmendes Problem, insbesondere in Ländern in Südostasien und Afrika südlich der Sahara. Beide Extremzustände sind Teil eines breiteren Problems mangelhafter Ernährung, wie von der WHO betont wird. Die Dringlichkeit von effektiven, international koordinierten Maßnahmen zur Bewältigung dieses komplexen Problems wird somit immer deutlicher.

Darmkrebsfrüherkennung: Immunologischer Stuhltest zeigt sich als vielversprechende Alternative zur Darmspiegelung

Im Rahmen des Darmkrebsmonats März unterstreicht die Felix-Burda-Stiftung die Bedeutung von alternativen Früherkennungsmethoden neben der etablierten Darmspiegelung. Die Stiftung hebt insbesondere den immunologischen Stuhltest (iFOBT) als nahezu gleichwertige Option hervor. Professor Dr. Frank Kolligs, Kurator der Stiftung und Chefarzt der Inneren Medizin am Helios Klinikum Berlin-Buch, betont die Effektivität des iFOBT bei der Senkung der Darmkrebsmortalität, der der Vorsorgekoloskopie nahekommt.

Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland können sich Personen ab 50 Jahren ärztlich zur Darmkrebs-Früherkennung beraten lassen. Zwischen 50 und 54 Jahren steht ihnen ein jährlicher iFOBT zu, während Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren eine Koloskopie angeboten wird.

Aktuelle Daten aus Schweden liefern Erkenntnisse zur Reduktion der darmkrebsbedingten Mortalität durch Stuhltests. In einer Kohortenstudie mit über 380.000 Personen im Alter von 60 bis 69 Jahren wurde bei Einführung des Screenings 2008 ein 14-prozentiger Rückgang der Darmkrebssterblichkeit durch Stuhltests festgestellt. In Norwegen wurden Daten zur Koloskopie analysiert, wobei die Gruppe der Eingeladenen eine um 18 Prozent niedrigere Darmkrebsinzidenz und eine um 10 Prozent niedrigere Sterblichkeit aufwies.

Die Felix-Burda-Stiftung informiert zudem über einen Anstieg der Koloskopien in Deutschland. Im Jahr 2022 verzeichnete man einen leichten Anstieg um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend setzte sich im ersten Quartal 2023 mit einem Plus von 8,1 Prozent und im zweiten Quartal mit einem Plus von 6,8 Prozent fort. Die steigende Anzahl von durchgeführten Koloskopien unterstreicht das wachsende Bewusstsein für die Darmkrebsfrüherkennung in der Bevölkerung.

Dengue-Ausbruch in Südamerika erreicht alarmierende Zahlen

Brasiliens Gesundheitsministerium verzeichnet einen dramatischen Anstieg von Dengue-Fällen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres. Mit 1.017.278 bestätigten oder wahrscheinlichen Infektionen stellt dieser Wert einen beunruhigenden Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, der fast fünfmal höher liegt. Zusätzlich wurden 214 Todesfälle bestätigt, während weitere 687 auf einen möglichen Dengue-Zusammenhang untersucht werden. Der Ausnahmezustand wurde bereits von sechs Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt ausgerufen.

Experten führen die alarmierende Zunahme auf intensive Regenfälle und hohe Temperaturen zurück, die die ideale Umgebung für die Vermehrung der Gelbfiebermücke schaffen, die Dengue-Viren überträgt. Diese Entwicklung hat nicht nur Brasilien, sondern auch andere südamerikanische Länder wie Peru und Argentinien erreicht, die ebenfalls mit steigenden Fallzahlen konfrontiert sind.

Um die rasante Ausbreitung einzudämmen, hat das brasilianische Gesundheitsministerium einen nationalen "D-Day" für diesen Samstag ausgerufen. Bürger im ganzen Land werden aufgerufen, sich aktiv an der Mückenbekämpfung zu beteiligen, indem sie potenzielle Brutstätten wie Blumentopf-Untersetzer trockenlegen. Parallel dazu wurde im Februar eine Impfkampagne mit einem neuen Dengue-Impfstoff gestartet, um präventive Maßnahmen zu stärken.

Die Krise erfordert dringende Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene, um effektive Präventionsmaßnahmen zu implementieren und die Auswirkungen dieser Dengue-Epidemie zu minimieren. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, gemeinsam gegen die Ausbreitung des Virus vorzugehen und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung individueller Schutzmaßnahmen zu schärfen. Der Fokus liegt nun auf koordinierten Anstrengungen, um dieser Gesundheitskrise wirksam entgegenzutreten.

Pflanzliche Power: Phytopharmaka als effektive Option bei Atemwegsinfekten und Antibiotika-Reduktion

In einer aktuellen Entwicklung der Medizin rücken Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel, verstärkt in den Fokus bei der Behandlung akuter Atemwegsinfekte. Dr. Rainer Stange, Vizepräsident der Gesellschaft für Phytotherapie, hebt nicht nur die bereits etablierten studiengeprüften Therapieoptionen hervor, sondern betont auch das potenzielle prophylaktische Einsatzgebiet dieser pflanzlichen Extrakte mit dem Ziel, den Verbrauch von Antibiotika zu reduzieren.

Die S2k-Husten-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie empfiehlt den Einsatz von Phytopharmaka, da einige Präparate in randomisierten kontrollierten Studien eine nachgewiesene Linderung der Symptome und ein schnelleres Abklingen des Hustens im Vergleich zu Placebo zeigen. Dies gilt besonders im Vergleich zu chemisch-synthetischen Expektoranzien, wobei die evidenzbasierten Phytopharmaka oft eine bessere Studienlage aufweisen.

Unkomplizierte Atemwegsinfekte stellen die häufigste Indikation für Phytotherapeutika dar. Beispiele für wirkungsvolle pflanzliche Extrakte sind Efeu-Extrakte (wie Prospan®), Pelargonium sidoides (wie Umckaloabo®), sowie Extraktkombinationen aus Efeu und Thymian (Bronchipret® Saft TE) und Primel und Thymian (Bronchipret TP Filmtabletten, Bronchicum® Elixier und Tropfen). Ebenso zeigen Zubereitungen mit Senföl aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel (Angocin® Anti-Infekt) vielversprechende Ergebnisse bei Bronchitis und Rhinosinusitis.

Auch die S2k-Leitlinie zur Therapie der Nasennebenhöhlenentzündung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde berücksichtigt phytotherapeutische Optionen. Insbesondere die standardisierte 5er-Fixkombination aus Primelblüten, Enzian-, Ampfer- und Eisenkraut sowie Holunderblüten (Sinupret® extract) und "definierte Eukalyptusextrakte" erhalten aufgrund ihrer positiven Ergebnisse in doppelt geblindeten placebokontrollierten Studien eine Empfehlung.

Dr. Stange unterstreicht die Wichtigkeit eines frühzeitigen Therapiebeginns bei Erkältungskrankheiten. Der Einsatz von Phytopharmaka kann nicht nur die Symptome lindern, sondern auch den Einsatz von Antibiotika reduzieren. Der breite Wirkansatz von Phytopharmaka, einschließlich antiviraler und antibakterieller Effekte, Unterstützung der Mukoziliar-Tätigkeit und immunmodulierender Komponenten, erklärt den Mechanismus hinter der Symptomlinderung.

Für den prophylaktischen Nutzen von Phytopharmaka gibt es vielversprechende Daten. Studien zeigen, dass bestimmte pflanzliche Extrakte die Häufigkeit von Atemwegsinfekten signifikant reduzieren können. Dr. Stange sieht ein großes Potenzial für zukünftige Studien, die den Einsatz von Phytotherapeutika als primären Zielparameter für die Einsparung von Antibiotika untersuchen sollten. Angesichts des immer noch zu hohen Antibiotikagebrauchs bei Atemwegsinfektionen könnte der gezielte Einsatz von Phytopharmaka dazu beitragen, Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken und volkswirtschaftliche Vorteile durch eine schnellere Genesung zu erzielen.

Kommentar:

Die jüngsten Flutkatastrophen haben die Vulnerabilität von Apotheken verdeutlicht. Ein adäquater Schutz gegen Extremwetter-Risiken ist nun unerlässlich. Die Branche sollte verstärkt auf maßgeschneiderte Versicherungslösungen setzen, die nicht nur physische Schäden abdecken, sondern auch Geschäftskontinuität und Lieferketten sichern. Prävention und Zusammenarbeit mit spezialisierten Versicherungsunternehmen sind entscheidend, um die Widerstandsfähigkeit der Apotheken zu stärken und kontinuierliche Gesundheitsdienstleistungen zu gewährleisten.

Die Integration von künstlicher Intelligenz in Apotheken, wie von der EU geplant, verspricht eine Effizienzsteigerung und verbesserte Patientenversorgung. Automatisiertes Bestandsmanagement, personalisierte Medikationspläne und KI-basierte Gesundheitsberatung könnten den Standard setzen. Doch Datenschutz und ethische Standards müssen gewährleistet sein. Die Zukunft könnte eine symbiotische Verbindung von menschlichem Fachwissen und KI-Unterstützung in Apotheken sein – eine vielversprechende, jedoch herausfordernde Entwicklung.

Die jüngsten Daten des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung zeigen, dass 2022 rund 6,5 Millionen Patienten von Arzneimittellieferengpässen betroffen waren. Besonders besorgniserregend sind die Engpässe bei Penicillin und Salbutamol. Der Mangel an Alternativen für bestimmte Medikamente, wie GLP-1-Agonisten zur Diabetesbehandlung, wirft ernste Fragen zur Versorgungssicherheit auf. Der Zi-Vorsitzende Dominik Stillfried macht internationale Krisen, darunter die COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine, für Lieferkettenprobleme verantwortlich. Eine rasche Reaktion von Politik, Herstellern und Lieferanten ist erforderlich, um künftige Engpässe zu verhindern.

Das geplante Medizinforschungsgesetz in Deutschland, das im März dem Kabinett vorgestellt wird, markiert einen bedeutenden Schritt in der Pharmastrategie der Bundesregierung. Die Initiative, Gentherapien flächendeckend einzuführen, und die Neuorganisation von Bundesbehörden sollen die Innovationsdynamik stärken. Die geplante Überprüfung der öffentlichen Erstattungspreise und Maßnahmen gegen Lieferengpässe unterstreichen den ganzheitlichen Ansatz des Bundesministeriums für Gesundheit, Innovationen zu fördern und die Patientenversorgung zu verbessern.

Die Einführung der elektronischen Verschreibung für Betäubungsmittel ab Juli 2025 ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Gesundheitswesens. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den bürokratischen Aufwand zu reduzieren und die Prozesse in Arztpraxen sowie Apotheken zu erleichtern. Durch die elektronische Verschreibung wird nicht nur die Sicherheit beim Umgang mit Betäubungsmitteln verbessert, sondern es werden auch erhebliche Kostenersparnisse für das Gesundheitssystem erwartet. Es ist jedoch entscheidend, sicherzustellen, dass alle beteiligten Akteure die technischen Anforderungen erfüllen können, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und die Patientenversorgung nicht zu beeinträchtigen.

Die Warnung von Peter Liese vor einem Alleingang im Streben nach Stärkung des Pharmastandorts Deutschland unterstreicht die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit. Die Pharmabranche benötigt eine koordinierte EU-weite Strategie, um den Attraktivitätsverlust des deutschen Standorts zu überwinden. Das Festhalten am Unterlagenschutz ist verständlich, aber gleichzeitig erfordert die globale Wettbewerbssituation ein abgestimmtes Vorgehen. Minister Lauterbach sollte auf solche Stimmen hören und eine engere Anbindung an die EU-Strategie in Betracht ziehen, um die Position Deutschlands auf dem internationalen Pharmamarkt zu stärken.

Die Einführung von Ublituximab als glycoengineerter Anti-CD20-Antikörper für schubförmige Multiple Sklerose ist ein vielversprechender Fortschritt. Die gezielte B-Zell-Depletion durch Modifikation des CD20-Antikörpers zeigt in Phase-III-Studien signifikante Vorteile gegenüber Teriflunomid, mit einer beeindruckenden Reduktion der Schubrate. Die Präzisionsanpassung durch Glycoengineering unterstreicht die Innovationskraft dieses Medikaments, jedoch erfordert die Anwendung sorgfältige Überwachung auf infusionsbedingte Reaktionen und Beachtung der Kontraindikationen, insbesondere bei schweren Infektionen und Hepatitis-B-Risiko. Insgesamt bietet Ublituximab vielversprechende Perspektiven für die MS-Therapie.

Die präzise Erklärung von Typing, Grading und Staging durch Apotheker Jürgen Barth bietet einen fundierten Einblick in die komplexe Welt der Krebsdiagnosen. Die klare Darstellung von Therapiezielen und -linien unterstreicht die Bedeutung einer individuell angepassten Behandlung. Dieses Verständnis ist entscheidend für Apotheker, um Patienten optimal zu betreuen und ihre Fragen zur Krebserkrankung umfassend zu beantworten.

Die Felix-Burda-Stiftung betont im Darmkrebsmonat März die Wirksamkeit des immunologischen Stuhltests (iFOBT) als nahezu gleichwertige Alternative zur Darmspiegelung. Die aktuellen Studiendaten aus Schweden und Norwegen unterstreichen die Effektivität von Früherkennungsmethoden, wobei der iFOBT als vielversprechende Option hervorsticht. Der Anstieg der durchgeführten Koloskopien in Deutschland signalisiert eine positive Entwicklung im Bewusstsein für die Darmkrebsprävention.

Der rapide Anstieg von Dengue-Fällen in Südamerika, insbesondere in Brasilien, erfordert eine rasche und koordinierte Reaktion. Die Kombination aus heftigen Regenfällen und hohen Temperaturen begünstigt die Ausbreitung des Virus über die Gelbfiebermücke. Der ausgerufene Gesundheitsnotstand und der nationale "D-Day" sind wichtige Schritte, um die Epidemie einzudämmen. Die laufende Impfkampagne signalisiert zudem präventive Maßnahmen. Internationale Zusammenarbeit ist nun entscheidend, um diese Herausforderung wirksam anzugehen und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung zu minimieren.

Die besorgniserregenden Ergebnisse der aktuellen Studie über die weltweite Zunahme von Adipositas unterstreichen die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen. Die Verdoppelung der betroffenen Bevölkerung seit 1990, insbesondere bei Jugendlichen, erfordert verstärkte Anstrengungen auf globaler Ebene. Regierungen sollten gezielte Schritte unternehmen, um den Verkauf ungesunder Lebensmittel in Schulnähe einzuschränken und die Werbung für derartige Produkte an Kinder zu regulieren. Es ist unerlässlich, Aufklärungskampagnen über gesunde Ernährung und Bewegung zu intensivieren, wobei die WHO betont, dass finanzielle Aspekte nicht als Hürde dienen dürfen. Angesichts der ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen von Adipositas erfordert diese Herausforderung eine koordinierte internationale Antwort.

Die steigende Bedeutung von Phytopharmaka in der Behandlung akuter Atemwegsinfekte unterstreicht die Wirksamkeit pflanzlicher Extrakte. Dr. Rainer Stange betont nicht nur die bereits bestätigten Therapieoptionen, sondern sieht auch im prophylaktischen Einsatz ein Potenzial zur Reduzierung von Antibiotikaverbrauch. Die Empfehlungen der medizinischen Leitlinien sowie vielversprechende Studienergebnisse zeigen, dass der zeitige Einsatz von Phytopharmaka nicht nur die Symptome effektiv lindert, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten kann. Ein gezielter Fokus auf diese pflanzlichen Mittel könnte somit nicht nur individuelle Genesung fördern, sondern auch den Antibiotikaeinsatz insgesamt reduzieren.

In einem sich stetig wandelnden Gesundheitsumfeld, geprägt von Naturkatastrophen, medizinischen Durchbrüchen und globalen Herausforderungen, wird die Sicherstellung einer umfassenden und widerstandsfähigen Gesundheitsversorgung zu einer kollektiven Verantwortung. Die Integration von fortschrittlichen Technologien, die Stärkung der pharmazeutischen Innovation, die Sicherung von Lieferketten, präventive Maßnahmen gegen Arzneimittellieferengpässe und die Förderung einer internationalen Zusammenarbeit bilden das Fundament für eine nachhaltige Zukunft im Gesundheitswesen. In diesem Sinne ruft die dynamische Landschaft der Gesundheitsbranche dazu auf, gemeinsam an innovativen Lösungen zu arbeiten, um die Resilienz zu steigern, die Patientenversorgung zu optimieren und gleichzeitig die globalen Gesundheitsziele zu verwirklichen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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