- EBITDA stieg in Q1 auf 13,8 Mio. Euro
- Verbesserung der Gewinnmarge bei leicht rückläufigem Umsatz
- Fokussierung auf kleine und mittelständische Kunden und Flexibilität zahlen sich aus
Die Actebis-Gruppe hat das erste Quartal 2009 mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 13,8 Millionen Euro (Q1/2008: 11,9 Mio.) abgeschlossen. Der Gewinn nach Steuern betrug im ersten Quartal 4,0 Millionen Euro (Q1/2008: 0,8 Mio. Euro). Diese deutliche Verbesserung gelang, obwohl der konsolidierte Umsatz mit 864 Millionen Euro um rund 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Damit wurde die operative Marge bezogen auf das EBITDA im Berichtszeitraum von 1,3% auf 1,6% verbessert. Angesichts der Wirtschaftskrise und der damit einhergehenden sinkenden Nachfrage nach Produkten der Computer-, Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik, konnte sich der Soester Großhandelskonzern in diesem Markt sehr gut behaupten. IDC, ein führendes Marktforschungsinstitut der Branche, verzeichnete für Notebooks, PCs und Server im ersten Quartal ein negatives Wachstum von -16% in Westeuropa. Dagegen haben die Actebis-Gesellschaften in den Niederlanden und Frankreich, sowie Dänemark, Norwegen und Schweden, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar ein Wachstum verbucht und konnten somit Marktanteile hinzugewinnen.
Breite Kundenbasis
„Wir haben in den letzten Jahren massiv in das Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmenskunden (KMU) investiert“, begründet Klaus Hellmich, Vorstandsvorsitzender der Actebis-Gruppe, den positiven Verlauf des ersten Quartals und führt aus: „Diese langfristige Strategie bewährt sich nun. Wir sind breit aufgestellt und nicht abhängig von wenigen Großkunden.“ Actebis hat in den letzten Jahren sowohl die Kundenbreite konsequent ausgebaut, als auch massiv in das E-Business im KMU-Segment investiert. Das Unternehmen konnte seine Marktanteile bei allen wichtigen Herstellern ausbauen. Klaus Hellmich räumt jedoch ein: „Auch wir spüren die Wirtschaftskrise und einen Nachfragerückgang, insbesondere bei Großprojekten“.
Flexibilität durch schlanke Strukturen und Systeme
Der Actebis-Chef ist allerdings wegen der schlanken Kostenstrukturen des Konzerns und der hochflexiblen Systeme zuversichtlich. „Wir sind in allen Bereichen sehr anpassungsfähig und können schnell auf Marktschwankungen reagieren. Das bewährt sich insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt“, stellt Hellmich fest. Zuletzt wurde im Februar bei NT plus das Warenwirtschaftssystem SAP eingeführt. Hierdurch konnten die Produktivität des Telekommunikationsgroßhändlers deutlich gesteigert und zusätzliche Marktanteile gewonnen werden, obwohl der TK-Markt zurzeit signifikant schrumpft.
Wachstumspotenziale durch aktive Marktkonsolidierung
Actebis hat sich 2008 und im ersten Quartal 2009 in einem schwierigen Marktumfeld sehr gut behauptet. Die Branche befindet sich seit Jahren in einer voranschreitenden Marktkonsolidierung. Zudem werden permanent innovative und leistungsfähigere Computer- und Unterhaltungsprodukte auf den Markt gebracht. Hieraus entstehen Chancen und Risiken, die der Großhandel zwischen den Herstellern und den Kunden aussteuern muss. „Wir sind für diese Marktanforderungen in allen Bereichen optimal aufgestellt, so dass sich für Actebis in diesem Umfeld gute Chancen bieten“, ist Klaus Hellmich überzeugt. „Wir werden jede Gelegenheit nutzen, in Europa weiter zu wachsen.“
Erst im März hatte Actebis Dänemark das Großhandelsgeschäft eines Hauptwettbewerbers übernommen. Der Kauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde, deren Genehmigung für Anfang Juli erwartet wird.
Ausblick 2009: IT zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung
Eine Prognose zum weiteren Geschäftsverlauf 2009 möchte Actebis aufgrund der großen konjunkturellen Unsicherheiten derzeit nicht wagen. Die Vorstände der Mitglieder des GTDC (Global Technology Distribution Council), einem internationalen Verband der größten Distributionsunternehmen weltweit, dem auch Actebis angehört, sind sich einig, dass erst Mitte/Ende 2010 mit einer deutlichen Marktbelebung im ITK-Umfeld zu rechnen ist. Investitionen in unternehmenskritische IT-Strukturen sowie Aktualisierungen und Wartungen werden weiter durchgeführt. Zudem investierten Firmen in IT-Produkte und -Dienstleistungen, die unmittelbar zu einer Kostenreduzierung und höheren Effizienz in den Unternehmen führen. Anschaffungen, die nicht zwingend erforderlich seien, werden im Moment verschoben.
Nach Einschätzung des Branchenverbandes BITKOM und der IDC soll die Nachfrage nach IT-Produkten in diesem Jahr in Europa maximal um 1,5 Prozent wachsen. Da in Krisensituationen eine effizientere und leistungsfähigere IT-Ausstattung in den Betrieben an Bedeutung gewinnt, rechnen die Analysten bei Software- und Serviceprodukten mit einem Wachstum, bei der Hardware dagegen mit einem Rückgang.