Der ACE veröffentlichte am Dienstag in Stuttgart einen Ratgeber mit Tipps, auf welche Weise Baustellen sicherer passiert werden können. Bei jedem zweiten Verkehrsunfall ist den Angaben des Clubs zufolge überhöhtes Tempo als Ursache mit im Spiel. Deshalb komme es besonders im Baustellenbereich darauf an, Geschwindigkeitsbeschränkungen strikt zu beachten und mehr Rücksicht zu üben, betonen die ACE-Unfallverhütungsexperten. Mit angepasster Geschwindigkeit werde nicht nur ein wirksamer Beitrag zur Unfallverhütung im Straßenverkehr geleistet. Gedrosseltes Tempo diene auch dem Arbeitsschutz für Beschäftigte von Straßenbauunternehmen und Autobahnmeistereien.
Im Bereich von Autobahnbaustellen kommt es laut ACE jährlich zu rund 1600 Kollisionen, mit bundesweit über 1000 zum Teil tödlich verletzten Kraftfahrern. Hinzu kämen Arbeitsunfälle, denen Arbeiter im Baustellenbereich zum Opfer fielen. "Autofahrer lassen sich in Baustellen vom Geschehen auf der Fahrbahn leicht ablenken. Beeinträchtigt wird die Konzentration beispielsweise auch durch Verkehrsfunk oder durch Telefonate, selbst wenn eine Freisprecheinrichtung benutzt wird", sagte Gert Schleichert, Leiter Auto & Verkehr beim ACE. "Es wird in der Baustelle häufig auch zu schnell gefahren und vor der Baustelle zu spät gebremst". Der Tipp des ACE-Experten: Überholen und Fahren auf der linken Spur im Bereich von Baustellen bringt weder einen Zeit- noch einen Sicherheitsgewinn.
Verletzungsart "Organzerreißung" am häufigsten Die bisherigen Bemühungen um mehr Sicherheit rund um Straßenbaustellen müssen unvermindert fortgeführt werden, fordert der ACE und verwies auf Angaben der IG BAU. Danach sind zwischen 2002 und 2004 insgesamt 498 Arbeiter in der privaten Bauwirtschaft und der öffentlichen Straßenunterhaltung bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen.
Bei mehr als acht Prozent dieser Unfälle im Bereich Transport und Verkehr wurden Arbeitnehmer auf Baustellen erfasst und überrollt. Von 2002 bis 2004 erlitten alleine in der Straßenunterhaltung 9.400 Beschäftigte Arbeitsunfälle. Bei der Art der Verletzungen etwa auf Grund von Kollisionen mit Fahrzeugen rangieren mit insgesamt fast 70 Prozent an erster Stelle so genannte Organzerreißungen sowie Gehirnerschütterungen und Prellungen. "Wir sehen Autofahrer und Straßenbauarbeiter in einer gemeinsamen Sicherheitspartnerschaft. Wirksame Unfallverhütung und Arbeitsschutz funktionieren in der Praxis am besten durch beiderseitige Gefahrenvermeidung", betonte d er ACE.
Ratgeber zum Thema als download unter www.ace-online.de/...