Der Umsatz hinkte dem gegenüber noch hinterher. Er sank um fünf Prozent von 3,18 Mrd. Euro auf 3,03 Mrd. Euro. Dies ist die Folge des niedrigen Auftragseingangs im Jahr 2009. Dennoch konnte auch hier im zweiten Halbjahr 2010 eine Aufwärtsentwicklung vermerkt werden.
Trotz der Umsatzeinbußen ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich nach oben: von 217 Mio. Euro auf 290 Mio. Euro, ein Plus von 33 Prozent. Zum Jahresende beschäftigte die deutsche ABB 10.100 Mitarbeiter und damit fünf Prozent weniger als Ende 2009.
"Die guten Zahlen, die wir für 2010 vorweisen können zeigen, dass unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung Früchte getragen haben", sagt Peter Smits, Vorstandsvorsitzender der ABB AG und Leiter der Region Zentraleuropa. "Sie sind aber auch Beleg für unser starkes Portfolio. Nur selten hatten wir Zeiten, in denen dieses in seinem ganzen Umfang so gefragt ist wie heute. Diese Chance wollen wir für die Zukunft nutzen."
Der Bereich Energietechnik-Systeme konnte mit einem Auftragseingang von 1,26 Mrd. Euro einen Anstieg um 66 Prozent verzeichnen (2009: 756 Mio. Euro). Dieser gewaltige Sprung ist nicht zuletzt dem Gewinn des Offshore-Windpark-Projekts DolWin1 in der deutschen Nordsee zu verdanken. Der Umsatz dagegen sank um 21 Prozent von 790 Mio. Euro auf 621 Mio. Euro.
Bei den Energietechnik-Produkten waren sowohl Auftragseingang als auch Umsatz rückläufig. Der Auftragseingang lag mit 848 Mio. Euro um neun Prozent unter dem Vorjahreswert von 934 Mio. Euro. Der Umsatz belief sich auf 849 Mio. Euro, das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahr (913 Mio. Euro).
Auch die Geschäftsbereiche der Automationstechnik zeigten ein gemischtes Bild. Bei der Prozessautomation lagen sowohl Auftragseingang als auch Umsatz knapp unter den Vorjahreswerten; der Auftrageingang um zwei Prozent (von 506 Mio. Euro auf 494 Mio. Euro) und der Umsatz um drei Prozent (von 528 Mio. Euro auf 511 Mio. Euro). Impulse aus der Industrie zur Belebung des Geschäfts fehlten.
Von dem wieder anziehenden Heimmarkt profitierte vor allem das kurzzyklische ABB-Geschäft. Getrieben durch Investitionen in die Bereiche Gebäudeinstallation, Industrie und Solar stieg der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Niederspannungsprodukte um 13 Prozent auf 819 Mio. Euro (2009: 727 Mio. Euro). Der Umsatz legte um elf Prozent auf 806 Mio. Euro (2009: 728 Mio. Euro) zu.
Der neue Geschäftsbereich Industrieautomation und Antriebe konnte im ersten Jahr mit guten Zahlen aufwarten. Der Auftragseingang lag bei 373 Mio. Euro gegenüber 254 Mio. Euro im Vorjahr (plus 47 Prozent). Der Umsatz belief sich auf 338 Mio. Euro, was gegenüber dem Geschäftsjahr 2009 (282 Mio. Euro) einem Anstieg von 20 Prozent entspricht.
Zuversichtlich hat die deutsche ABB auch das laufende Geschäftsjahr begonnen. Gestützt wird dies durch einen starken Auftragsbestand. Trotzdem gilt es auch 2011, die Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich zu stärken.
ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von 3,03 Milliarden Euro und beschäftigte etwa 10.100 Mitarbeiter. ABB ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Handel, ihre Leistung zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Der ABB-Konzern beschäftigt etwa 124.000 Mitarbeiter in rund 100 Ländern.