"Einer der Disc Partner Chefs, fragte mich neulich, ob ich nicht mal was über BluRay, 3D und ihre vielfältigen Möglichkeiten schreiben könnte. Das wäre ein interessantes Thema für den Newsletter. Da ich mir einbilde, über so ziemlich alles schreiben zu können, von der Quantennavigation bis zum Ballerinaautomaten, antwortete ich derzeit nur:" Ja, klar, kein Problem". "Super", meinte er, "dann schick ich Dir mal einige Infoblätter zu, die ich zusammengestellt habe."
So sind wir vor sechs Wochen verblieben. Nicht, dass er mir die Infos nicht hat zukommen lassen, nein, es war nur, mir fiel eben nicht so wirklich was dazu ein. Das Problem ist nämlich, dass ich erstens gar keinen BluRay Player und zweitens seit mindestens 20 Jahren keinen 3D Film gesehen habe. Und selbst Avatar hat mich nicht ins Kino gelockt!
Aber das half alles nichts. Mein Auftraggeber wartete auf seinen Text.
Also 'ersuchmaschinte' ich mir ein Basiswissen zurecht und kam auf die glorreiche Idee, genau über das zu schreiben, was in den Suchmaschinen bei 3D ganz oben erscheint: Was taugt 3D Fernsehen wirklich, wie weit ist die Technik, lohnt sich die Anschaffung der Geräte und so weiter und so fort. So habe ich schliesslich herausgefunden, dass 3D Fernsehen noch lange nicht da ist. wo es sein sollte, da das Ganze mit kleineren Datenpaketen läuft, und das einzig wahre 3D-HD, das kann nur eine BluRay Disc!
Das machte ich zu meinem Thema und lobhudelte die, meiner Meinung nach, sonst so unterbewertete BluRay Disc in den Himmel. Was für tolle Sachen sie kann, da sie riesige Datenmengen speichert. Und wenn es dann erst einmal um Produktpräsentationen in 3D geht, dann sei sie, qualitativ gesehen, schier unschlagbar!
Also wurde der Text geschrieben, eingetütet und abgeschickt.
Doch die Antwort war vernichtend. Zu technisch! Das würde ja niemand zu Ende lesen!
Zwar bewies es auch, dass ich irgendwas verstanden habe. Vielleicht sogar alles.
Ausser, dass mein Auftraggeber was ganz anderes wollte.
Meine ganze Auseinandersetzung mit dem Thema hat also zu nichts geführt.
Eine Sache war somit klar:
Ich hasse 3D. Um genauer zu sein: Ich habe es schon immer gehasst.
Einem Film eine dritte Dimension zu geben ist so, als nähme man, mir als Betrachter, eine weg. Welcher gute Film braucht das schon? Das ist doch nur was für B-Actionmovies, die sonst nichts hergeben. Und was das Fernsehen betrifft: Was habe ich davon, wenn ich beim Fussballschauen zusammenzucke, weil ich den Eindruck habe, dass Poldi in der Chipsschüssel landet? Nicht, dass ich jemals Fussball in 3D geschaut habe, aber so stelle ich mir das zumindest vor.
Und war nicht selbst Alfred Hitchcock mit dem 3D Ergebnis seines Filmes "Bei Anruf Mord" dermassen unzufrieden, dass er ihn in 2D veröffentlichte? Diese Entscheidung hatte der Meister wohl nicht grundlos getroffen.
Aber war das Hass oder nur mein angekratztes Ego, weil 3D und ich nicht den richtigen Swing fanden, zusammen einen grossartigen Text zu verfassen?
Ich hatte, wie oben erwähnt, seit Jahrzehnten keinen 3D Kontakt, keinen medienbezogenen jedenfalls. Doch diese hochemotionale Ablehnung, die mir Zugang zu diesem Thema verwehrte, musste schliesslich irgendwie zu begründen sein.
Ich grub in meinen Erinnerungen, die mich als Kind bis zurück ins Phantasialand führten und schliesslich als Teenager ins Kino. Da war doch was? Leider waren die Erinnerungsbilder zu trübe. Eine Erfahrung in der Gegenwart musste gemacht werden. Also entschloss ich mich, mir den Film "Part of me" mit Katy Perry in 3D anzusehen. Immerhin verhalf ihr Max Martin als Songwriter Ikone zu fünf Top Hits auf nur einem Album, war Co-Produzent des Streifens, und der Mann weiss sowieso immer was er tut! Ausserdem würden mir da wenigstens keine 3D Monster in Gesicht und Nacken springen und mich gleich aus dem Kinosessel schrecken!
Also los ging's. Obligatorisch neben der Brille die XXL Popkorn Packung an die Brust schmiss ich mich vorsorglich in eine der hintersten Reihen - man weiss ja nie. Keine Monster, kein schweres Maschinengeschütz, nur tolle Konzertbilder, ein wenig Backstageimpression und Proben. Das musste doch gutgehen! Doch trotz seichter Unterhaltungskost: Nach der ersten Kamerafahrt über 40000 Zuschauer war alles klar. Ich wusste nun wieder, was mein Problem war:
Von 3D wird mir schlecht!
Irgendwie macht mein Gehirn da nicht mit. Es will keine versetzten Bilder über rot und blau, die mir vorgaukeln ich sei mitten im Geschehen. Es will kein geteiltes und reduziertes Licht, keine spektakulären Szenen, die scheinbar gleich links und rechts von mir stattfinden, keine Tiefen, die meine Höhenangst aktivieren! Es will einfach nur eine Leinwand am Ende des Saals, auf der, idealerweise, ein guter Film läuft. Und zwar in 2D. Also wehrt sich mein Gehirn bei 3D Vorführungen mit einer Reizübertragung an meinen Magen und verursacht mir Übelkeit. Ja, es zwingt mich regelrecht dazu, die Brille abzunehmen, oder aber eine Reisekrankheit, die sich gewaschen hat, in Kauf zu nehmen.
Ich bin demnach nicht nur eine simple 3D Banausin, sondern ich habe einen triftigen, ja sogar gesundheitsbeeinträchtigenden Grund, es abzulehnen! Trotzdem: Katy Perry finde ich jetzt wirklich super! Trotz 3D-Übelkeitssyndrom.
Das Internet sagt dazu, dass es viele Leute gibt, denen 3D Filme Übelkeit bereiten. Allerdings beweisen auch die Besucherzahlen der Kinos, dass es noch mehr, ja, regelrechte Horden gibt, denen 3D grosse Freude bereitet. Ich jedenfalls gehöre leider nicht dazu.
Darum: Wenn Sie mal einen euphorischen Text über 3D benötigen, so bin ich wahrlich die falsche Ansprechpartnerin. Wenn Sie aber eine BluRay 3D für Ihre Produktpräsentationen wünschen, dann fragen Sie bei Disc Partner nach. Da weiss man sogar, wie man aus existenten 2D Formaten ganz elegant 3D Präsentationen macht!"
-Birgit Hoff 2012
So sind wir vor sechs Wochen verblieben. Nicht, dass er mir die Infos nicht hat zukommen lassen, nein, es war nur, mir fiel eben nicht so wirklich was dazu ein. Das Problem ist nämlich, dass ich erstens gar keinen BluRay Player und zweitens seit mindestens 20 Jahren keinen 3D Film gesehen habe. Und selbst Avatar hat mich nicht ins Kino gelockt!
Aber das half alles nichts. Mein Auftraggeber wartete auf seinen Text.
Also 'ersuchmaschinte' ich mir ein Basiswissen zurecht und kam auf die glorreiche Idee, genau über das zu schreiben, was in den Suchmaschinen bei 3D ganz oben erscheint: Was taugt 3D Fernsehen wirklich, wie weit ist die Technik, lohnt sich die Anschaffung der Geräte und so weiter und so fort. So habe ich schliesslich herausgefunden, dass 3D Fernsehen noch lange nicht da ist. wo es sein sollte, da das Ganze mit kleineren Datenpaketen läuft, und das einzig wahre 3D-HD, das kann nur eine BluRay Disc!
Das machte ich zu meinem Thema und lobhudelte die, meiner Meinung nach, sonst so unterbewertete BluRay Disc in den Himmel. Was für tolle Sachen sie kann, da sie riesige Datenmengen speichert. Und wenn es dann erst einmal um Produktpräsentationen in 3D geht, dann sei sie, qualitativ gesehen, schier unschlagbar!
Also wurde der Text geschrieben, eingetütet und abgeschickt.
Doch die Antwort war vernichtend. Zu technisch! Das würde ja niemand zu Ende lesen!
Zwar bewies es auch, dass ich irgendwas verstanden habe. Vielleicht sogar alles.
Ausser, dass mein Auftraggeber was ganz anderes wollte.
Meine ganze Auseinandersetzung mit dem Thema hat also zu nichts geführt.
Eine Sache war somit klar:
Ich hasse 3D. Um genauer zu sein: Ich habe es schon immer gehasst.
Einem Film eine dritte Dimension zu geben ist so, als nähme man, mir als Betrachter, eine weg. Welcher gute Film braucht das schon? Das ist doch nur was für B-Actionmovies, die sonst nichts hergeben. Und was das Fernsehen betrifft: Was habe ich davon, wenn ich beim Fussballschauen zusammenzucke, weil ich den Eindruck habe, dass Poldi in der Chipsschüssel landet? Nicht, dass ich jemals Fussball in 3D geschaut habe, aber so stelle ich mir das zumindest vor.
Und war nicht selbst Alfred Hitchcock mit dem 3D Ergebnis seines Filmes "Bei Anruf Mord" dermassen unzufrieden, dass er ihn in 2D veröffentlichte? Diese Entscheidung hatte der Meister wohl nicht grundlos getroffen.
Aber war das Hass oder nur mein angekratztes Ego, weil 3D und ich nicht den richtigen Swing fanden, zusammen einen grossartigen Text zu verfassen?
Ich hatte, wie oben erwähnt, seit Jahrzehnten keinen 3D Kontakt, keinen medienbezogenen jedenfalls. Doch diese hochemotionale Ablehnung, die mir Zugang zu diesem Thema verwehrte, musste schliesslich irgendwie zu begründen sein.
Ich grub in meinen Erinnerungen, die mich als Kind bis zurück ins Phantasialand führten und schliesslich als Teenager ins Kino. Da war doch was? Leider waren die Erinnerungsbilder zu trübe. Eine Erfahrung in der Gegenwart musste gemacht werden. Also entschloss ich mich, mir den Film "Part of me" mit Katy Perry in 3D anzusehen. Immerhin verhalf ihr Max Martin als Songwriter Ikone zu fünf Top Hits auf nur einem Album, war Co-Produzent des Streifens, und der Mann weiss sowieso immer was er tut! Ausserdem würden mir da wenigstens keine 3D Monster in Gesicht und Nacken springen und mich gleich aus dem Kinosessel schrecken!
Also los ging's. Obligatorisch neben der Brille die XXL Popkorn Packung an die Brust schmiss ich mich vorsorglich in eine der hintersten Reihen - man weiss ja nie. Keine Monster, kein schweres Maschinengeschütz, nur tolle Konzertbilder, ein wenig Backstageimpression und Proben. Das musste doch gutgehen! Doch trotz seichter Unterhaltungskost: Nach der ersten Kamerafahrt über 40000 Zuschauer war alles klar. Ich wusste nun wieder, was mein Problem war:
Von 3D wird mir schlecht!
Irgendwie macht mein Gehirn da nicht mit. Es will keine versetzten Bilder über rot und blau, die mir vorgaukeln ich sei mitten im Geschehen. Es will kein geteiltes und reduziertes Licht, keine spektakulären Szenen, die scheinbar gleich links und rechts von mir stattfinden, keine Tiefen, die meine Höhenangst aktivieren! Es will einfach nur eine Leinwand am Ende des Saals, auf der, idealerweise, ein guter Film läuft. Und zwar in 2D. Also wehrt sich mein Gehirn bei 3D Vorführungen mit einer Reizübertragung an meinen Magen und verursacht mir Übelkeit. Ja, es zwingt mich regelrecht dazu, die Brille abzunehmen, oder aber eine Reisekrankheit, die sich gewaschen hat, in Kauf zu nehmen.
Ich bin demnach nicht nur eine simple 3D Banausin, sondern ich habe einen triftigen, ja sogar gesundheitsbeeinträchtigenden Grund, es abzulehnen! Trotzdem: Katy Perry finde ich jetzt wirklich super! Trotz 3D-Übelkeitssyndrom.
Das Internet sagt dazu, dass es viele Leute gibt, denen 3D Filme Übelkeit bereiten. Allerdings beweisen auch die Besucherzahlen der Kinos, dass es noch mehr, ja, regelrechte Horden gibt, denen 3D grosse Freude bereitet. Ich jedenfalls gehöre leider nicht dazu.
Darum: Wenn Sie mal einen euphorischen Text über 3D benötigen, so bin ich wahrlich die falsche Ansprechpartnerin. Wenn Sie aber eine BluRay 3D für Ihre Produktpräsentationen wünschen, dann fragen Sie bei Disc Partner nach. Da weiss man sogar, wie man aus existenten 2D Formaten ganz elegant 3D Präsentationen macht!"
-Birgit Hoff 2012
