Ministerpräsident Günther H. Oettinger hat Brigitte Vöster-Alber das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Bei der feierlichen Ordensübergabe in der Villa Reitzenstein in Stuttgart würdigte der Ministerpräsident das langjährige und engagierte unternehmerische und soziale Wirken der Geschäftsführerin des Leonberger Familienunternehmens.
"Brigitte Vöster-Alber hat sich mit ihrem erfolgreichen unternehmerischen Wirken in herausragender Weise um den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg verdient gemacht. Innovation und Mitarbeiterfreundlichkeit aber auch ihr soziales Verantwortungsbewusstsein sowie kulturelles Engagement zeichnen ihr Wirken aus", sagte Ministerpräsident Oettinger.
Brigitte Vöster-Alber hatte schon sehr früh große Verantwortung. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft übernahm sie 1968 mit 24 Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung der GEZE GmbH. Mit ihrer unternehmerischen Weitsicht ist sie die Hüterin der Unternehmenswerte und lenkte das Familienunternehmen, das seit über 145 Jahren seine Unabhängigkeit bewahrt hat, sicher und erfolgreich durch wechselnde Konjunkturverläufe und Marktveränderungen. Das Unternehmen zählt heute mit fast 1.000 Arbeitsplätzen in Leonberg und Boxberg-Schweigern und knapp 2.000 Mitarbeitern weltweit zu den Markt- und Innovationsführern in der Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik. Die Unternehmenswerte sind es, mit welchen Brigitte Vöster-Aber das Unternehmen unbeschadet durch die jetzige Krise geführt hat. Dazu gehören der Anspruch, grundsätzlich aus eigener Kraft zu expandieren, mit einer hohen Eigenkapitaldecke unabhängig von Dritten zu bleiben und die Rendite als wesentlicheres Ziel dem Umsatzstreben voranzustellen.
Brigitte Vöster-Alber ist Wirtschaftsenatorin des Europäischen Wirtschaftssenates e.V. (EWS), einem unabhängigen Gremium besonders erfolgreicher Unternehmen und Persönlichkeiten der europäischen Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Ziel, die großen Herausforderungen, die sich aus den elementaren sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen unserer Zeit ergeben, gemeinsam zu bewältigen. Als kompetente Gesprächspartnerin steht sie damit Entscheidungsträgern aus Politik und Wissenschaft mit möglichen Strategien und Lösungsvorschlägen zur Verfügung, die auf eigenen Erfahrungen basieren und praktiziert werden.
Ihr Selbstverständnis als Unternehmerin und Wohltäterin ist hoch modern. Soziales Engagement zählt sie zu ihren Bürgerpflichten. Dazu gehören die nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen, die Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als Mutter von vier Kindern war sie sich letzterer Problematik seit Beginn ihrer Geschäftsführung bewusst. Individuelle Arbeitszeitmodelle und Home Office-Arbeitsplätze für Frauen hat sie bei GEZE schon vor vielen Jahren eingeführt - zu einer Zeit, in welcher diese Angebote in Unternehmen noch lange nicht selbstverständlich waren. Sie initiierte eine Kooperation mit dem Stuttgarter Familienservice, einem Beratungs- und Vermittlungsservice für spezifische Betreuungsangebote für Kinder und pflegebedürftige Familienmitglieder. Mit einem Anteil von 35 % in der ersten und zweiten Führungsebene ist der Anteil an Frauen in Führungspositionen in einem Technologieunternehmen außergewöhnlich hoch.
Das bedeutendste der sozialen Engagements von Brigitte Vöster-Alber über das Unternehmen hinaus ist die großzügige finanzielle Unterstützung der gemeinnützigen "Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.". Bereits im vierten Jahr fördert sie den Neubau und die Projektarbeit der Kinderklinik des Olgahospitals in Stuttgart in Bereichen, in denen die vorhandenen finanziellen Mittel an Grenzen stoßen und spendete in diesem und im vergangenen Jahr jeweils 100.000 Euro. Für die Kinderabteilung des Leonberger Kreiskrankenhauses war sie Hauptsponsor einer Ultraschallsonde. Weitere Engagements sind die finanzielle Unterstützung der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Heidelberg, der Nachsorgeklinik für krebskranke Kinder in Villingen-Schwenningen, der Opfer des schweren Erdbebens in der chinesischen Provinz Sichuan im Mai 2008 in der Nähe der GEZE-Tochtergesellschaft in Tjianjin oder des Regionalverbandes Ludwigsburg-Heilbronn des Deutschen Mukoviszidose e.V..
Das kulturelle Engagement von Brigitte Vöster-Alber ist genauso vielfältig. Sie stiftete die Windfanganlage des "Stuttgarter Literaturhauses". In Leonberg bereicherte sie das Ausstellungsgebäude des "Galerievereins" mit einem Glasturm und das "Stadtmuseum" mit einem Glaspavillon. Kultursponsoring betreibt sie auch als Mitglied des Kuratoriums der "Stiftung zur Förderung der Semperoper" in Dresden. Mit ihrer Mitgliedschaft im Kuratorium des "Hauses der Geschichte" in Stuttgart trägt sie dazu bei, das kulturelle Erbe einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.