Ankara und Istanbul - schillernde Namen, bei dem so manchem deutschen Urlauber und Bildungsreisenden die Augen leuchten. Doch Bundesminister Rainer Brüderle und seinen Begleitern ging es bei ihrer Reise an diese Orte nicht um schönes Wetter, sondern um handfeste wirtschaftliche und politische Fragen. "Zahlreiche deutsche Unternehmen haben in der Türkei bereits Fuß gefasst - und umgekehrt. Die deutschtürkischen Wirtschafts- und Geschäftsbeziehungen wollen wir weiter ausbauen. Auf der Reise konnten wir gemeinsam mit unseren türkischen Partnern über konkrete Strategien hierzu nachdenken", so Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle.
Der Austausch fand auf oberster politischer Ebene statt - ein Beweis, welche Bedeutung die Türkei den deutschtürkischen Wirtschaftsbeziehungen beimisst. Gesprächspartner für die deutsche Delegation waren unter anderem der für wirtschaftliche Belange verantwortliche Staatsminister Ali Babacan, der zugleich stellvertretender Ministerpräsident ist, Staatsminister und EU-Chefunterhändler Bagis sowie Industrie- und Handelsminister Ergün.
Die Reformbestrebungen im Gesundheitssystem, die derzeit in vollem Gange sind, stellen für türkische Politiker eine immense Herausforderung dar. Durch die Einführung eines Familienarztsystems in der Türkei sind moderne Arztinformationssysteme - wie sie CompuGROUP anbietet - gegenwärtig hochgefragt.
Bereits im Dezember 2009 war eine türkische Regierungs-Delegation zu Gast bei CompuGROUP in Koblenz, um sich über deutsche Software-Lösungen und deren Landestauglichkeit zu informieren. Den Experten ging es darum, wie die medizinische Versorgungsqualität bei gleichzeitiger Kostenersparnis verbessert werden kann. In einem Flächenstaat wie der Türkei, bei fast gleicher Bevölkerungszahl mehr als doppelt so groß wie Deutschland, ist das eine enorme Herausforderung. Gleichzeitig aber auch eine Aufgabe, die nach Ansicht von CompuGROUP-CEO Frank Gotthardt mit Hilfe intelligenter Software zu bewältigen ist. "Mit unseren modernen, vernetzten Arztinformationssystemen können die türkischen Familienärzte den Sprung in die eHealth-Zukunft schaffen und so besonders effektiv beste medizinische Leistungen für ihre Patienten erbringen", betont Gotthardt, dessen Unternehmen bereits in 18 Ländern vertreten ist - mit großem Erfolg auch schon in der Türkei.
"So genannte Medical Decision Support Systeme sind in der Lage, Ärzten bei anstehenden Entscheidungen die wichtigen medizinischen Informationen genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort blitzschnell elektronisch zur Verfügung zu stellen, genauestens abgestimmt auf die Gesundheitsdaten des jeweiligen Patienten", so der Koblenzer Firmenchef. Besonderer Vorteil der CompuGROUP-Produkte: Die prozessoptimierenden IT-Lösungen sind modular aufgebaut, flexibel und lassen sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren. Da sich ein solches System auf dem Land ebenso gut anwenden lässt wie in der Stadt, ist es gerade für die Infrastruktur des wenig besiedelten Flächenstaates Türkei bestens geeignet.
Informationsbedarf hatten die türkischen Gastgeber auch zum Thema Telematik-Infrastruktur. Funktioniert diese reibungslos, ist sie ebenfalls ein wichtiger Baustein für ein effizienteres Gesundheitssystem. Auch hier können Konzeptionen der CompuGROUP wie die webbasierte persönliche Gesundheitsakte vita-X als Vorbild dienen. Mit der Gesundheitsakte werden alle Leistungserbringer sektorübergreifend vernetzt und können während einer Behandlung auf die für sie relevanten medizinischen Daten des Patienten online und ohne Zeitverzug zugreifen. Besonders wichtig: Die vita-X-Technologie bietet dank anonymisierter und verschlüsselter Datenspeicherung höchste Datensicherheit. Dank eines speziellen Sicherheitsverfahrens - von Experten 'technischer Beschlagnahmeschutz' genannt - ist es selbst für Administratoren oder Insider faktisch unmöglich, sensible Patientendaten zu manipulieren, zu stehlen oder zu beschlagnahmen.
Eines stand für Rainer Brüderle und seine Begleiter nach der Delegationsreise fest: Die deutschen Lösungsansätze fallen in der Türkei auf extrem fruchtbaren Boden. Deshalb stand nach Abschluss der Veranstaltung für die deutschen Wirtschaftsführer auch nicht der Abschied im Vordergrund, sondern die Vorfreude auf eine noch intensivere deutschtürkische Zusammenarbeit.