Schwerkranke Patientinnen und Patienten optimal versorgen und gleichzeitig Kosten sparen – das scheint ein Widerspruch in sich. Denn Zeit und Personal sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche intensivmedizinische Behandlung. „Intensivpatienten verursachen durchschnittlich sechsfach höhere Kosten als Patienten auf einer normalen Station“, erklärte Professor Gernot Marx, der diesjährige Kongresspräsident. „Gerade für kleine Krankenhäuser wird es immer schwieriger, das erforderliche medizinische Niveau zu erbringen und die ressourcenaufwendige Versorgung auf der Intensivstation sicherzustellen. Die Errungenschaften der modernen Telemedizin können hier einen wertvollen Beitrag leisten und haben enormes Potential.“ Mehrere internationale Studien und zahleiche Projekte in den USA konnten belegen, dass die Sterblichkeitsrate bei Intensivpatientinnen und -patienten durch ergänzende telemedizinische Maßnahmen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden kann. Außerdem verbesserte sich die Langzeit-Lebensqualität. „Die Telemedizin ermöglicht es, vor Ort fehlende Expertise jederzeit und auf schnellstem Wege dahin zu bringen, wo sie benötigt wird“, so Beatrix Reiß von der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH. „Vor allem in der interprofessionellen Zusammenarbeit profitieren alle Beteiligten von diesen Vernetzungslösungen.“ Instrumente, die ein (mobiles) Datenmanagement und einen schnellen Zugriff auf behandlungsrelevante Informationen ermöglichen, spielen eine wichtige Rolle, um auch in Notsituationen abgesicherte Entscheidungen treffen zu können.
Auch bezüglich der Kosten liefert die telemedizinisch unterstützte Intensivmedizin positive Ergebnisse. „Patienten können die Intensivstation früher verlassen und auch insgesamt kann ihre Verweildauer im Krankenhaus gesenkt werden“, so Kongresspräsident Marx, der auch Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen ist. „Keine andere pharmakologische oder technische Innovation der letzten 20 Jahre lieferte ein auch nur annähernd beeindruckendes medizinisches und wirtschaftliches Ergebnis.“ Möglich macht das die Einhaltung der Standards, mit denen Komplikationen wie Blutvergiftungen, Lungenentzündungen oder Herz-Kreislauf-Probleme vermieden werden können. „Natürlich ist für die Übertragung der wesentlichen Vitaldaten des Patienten in Echtzeit eine gewisse technische Ausstattung nötig“, so Professor Marx. „Durch die starke Nachfrage und den allgemeinem Trend zu offenen Schnittstellen dürfte sich das zukünftig deutlich günstiger gestalten.“
Über die Möglichkeiten der Unterstützung durch technologische Innovationen informiert die ZTG gemeinsam mit dem Telemedizinzentrum telemed.AC direkt auf dem diesjährigen DIVI-Kongress. Auch im Anschluss an die Veranstaltung stehen die Expertinnen und Experten der ZTG für Fragen bereit. Termine können jederzeit vereinbart werden.
DIVI - Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.
Die 1977 gegründete DIVI ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2000 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften: Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften und persönlichen Mitgliedern. Der diesjährige DIVI Kongress findet vom 04.-06.12.2013 im Congress Center Leipzig unter dem Motto „Innovation trifft Kompetenz“ statt.