Eine beträchtliche Anzahl von Patientinnen und Patienten in Deutschland leidet an einer Form von Herzinsuffizienz und ist auf die Einnahme sog. Antikoagulantien angewiesen. Angesichts des demographisch-epidemiologischen Wandels wird sich diese Zahl in Zukunft noch erhöhen. Für die Betroffenen bedeutet dies in der Regel, dass sie alle vier bis sechs Wochen ihren Arzt/ihre Ärztin aufsuchen müssen, um den sog. INR-Wert messen zu lassen. Die INR-Bestimmung ist ein Test dafür, wie schnell das Blut eines Menschen gerinnt. Um diesen Patientinnen und Patienten das Leben zu erleichtern, möchte das Medizinische Qualitätsnetz Bochum in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Aachen neue Wege in der medizinischen Versorgung gehen und setzt dabei auf innovative telemedizinische Verfahren.
Mithilfe eines telemedizinfähigen INR-Wertes bestimmen die Patientinnen und Patienten nach eingehender Schulung ihren Gerinnungsstatus eigenständig und senden die gemessenen Werte automatisch an das Telemedizinzentrum des Universitätsklinikums Aachen. Die Werte werden dort kontinuierlich überwacht. Bei Auffälligkeiten werden sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte kontaktiert. Auf diese Weise erhalten die Betroffenen eine hohe medizinische Versorgungsqualität, Sicherheit und gleichzeitig mehr Flexibilität in ihrem Alltagsleben. Die ZTG GmbH wird das Projekt kontinuierlich begleiten und die Partner bei der Umsetzung unterstützen. Zudem ist die Evaluation des Programms durch die ZTG GmbH fester Projektbestandteil.
Besucherinnen und Besucher der MEDICA haben die Möglichkeit sich direkt am ZTG-/eGesundheit.nrw-Gemeinschaftsstand über das Projekt zu informieren und mit den Expertinnen und Experten der ZTG und des UK Aachen in Kontakt zu treten.