Hart wie Stahl – damit Stahl auch so hart wird, muss er bei hohen Temperaturen sehr energieintensiv behandelt werden. In der Regel sind für diese Wärmebehandlung verschiedene Verfahrensschritte notwendig. Der Ansatzpunkt für das Entwicklungsvorhaben besteht bei Sciprotec darin, diese unterschiedlichen Verfahrensschritte einer Wärmebehandlungslinie insgesamt zu betrachten und bisher ungenutzte Energieströme zu differenzieren und weiter zu nutzen. So verwendet Sciprotec in seinem neuen Vorhaben den bisher ungenutzten Energiestrom des Schutzgases zur weiteren Beheizung eines Hochtemperaturofens. Schutzgase spielen bei der Wärmebehandlung von Stahl eine große Rolle. Sie werden eingesetzt, um eine Oxidation auf den Bauteiloberflächen zu vermeiden und den Kohlenstoffgehalt in der Ofenatmosphäre zu regeln. Bisher wird das Schutzgas nach seinem Einsatz wieder nach außen abgeleitet und ohne weitere technische Nutzung abgefackelt.
Das neue Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass die bisher ungenutzte Wärme des Schutzgases direkt aus seinem eigenen Entstehungsprozess wieder verwertet wird. Dadurch entsteht ein geschlossenes System, welches unabhängig der sonstigen Peripherie des Kunden einsetzbar ist, zum Beispiel bei der Brauchwassererwärmung oder Heizung. Sciprotec entwickelt in seinem Vorhaben Module, die je nach Anlagenkonfiguration flexibel und kundenspezifisch dem Kunden als „Energiesparpaket“ angeboten werden sollen. Durch Bündelung mehrerer Einzelmaßnahmen lässt sich ein erheblicher Energiespareffekt erreichen.
Das Unternehmen Sciprotec besitzt eine langjährige Markterfahrung als Spezialist im Bereich der Industrieofenanlagen. Mit der Entwicklung dieser innovativen Prozesstechnologie möchte Sciprotec einen deutlich wirtschaftlicheren und umweltschonenderen Betrieb von Industrieofenanlagen gewährleisten.
„Das Projekt dient nachhaltig der Ressourcenschonung“, so Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH). „Durch die Nutzung des Schutzgases können nachhaltig Strom und Erdgas eingespart werden. Sciprotec wird mit dieser Entwicklung seine Stellung als Spezialdienstleiter weiter festigen und ausbauen können.“
Sciprotec plant mit dem Projekt die Schaffung von fünf neuen Arbeitsplätzen im eigenen Unternehmen sowie die langfristige Sicherung von sechs bestehenden Arbeitsplätzen.
Hinweis für die Redaktionen:
Sie sind herzlich eingeladen, an der Förderbescheidübergabe teilzunehmen am 26.05.2010 um 13.00 Uhr bei Sciprotec Industrial plant engineering GmbH, Im Gleisdreieck 36. 23566 Lübeck.
Das Zukunftsprogramm Wirtschaft wird aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
In der Förderperiode 2007-2013 bildet das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein das Dach für die Zukunftsprogramme Wirtschaft, Arbeit, ländlicher Raum und Fischerei.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein mit seinem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro steht für mehr Wirtschaft und Beschäftigung, für mehr Innovationen und Lebensqualität in Schleswig-Holstein.