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Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH

Regionale Wirtschaft mit Stärken und Schwächen

Bestandsanalyse: Attraktivität der Region Heilbronn-Franken

(PresseBox) (Heilbronn, )
Attraktive Arbeitsplätze, interessante Arbeitgeber und besondere Sozialleistungen ziehen Hochqualifizierte in die Region Heilbronn-Franken. Rund 90 Prozent empfehlen die Region weiter – und das trotz empfundener Mängel bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, der globalen Vernetzung und der Toleranz der Bevölkerung gegenüber Fremden. Dies geht aus der von der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) in Auftrag gegebenen Diplomarbeit von Stefanie Gackstatter zur Attraktivität der Region Heilbronn-Franken aus der Sicht Hochqualifizierter hervor. Um im „Krieg der Talente“ künftig verstärkt Fachkräfte für die Region zu gewinnen, empfiehlt sie unter anderen, die Freizeitmöglichkeiten auszubauen, interkulturelle Offenheit zu fördern, den öffentlichen Personennahverkehr zu optimieren, die Kinderbetreuung und die Bildungsinfrastruktur zu verbessern sowie die Anreize für Familien zu erhöhen.


„Für uns war es wichtig zu erfahren, wo wir ansetzen müssen, um Hochqualifizierte zu motivieren, sich einen Arbeitsplatz in unserer Region zu suchen“, sagt Steffen Schoch, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF). Hoch qualifizierte Arbeitskräfte bestimmen laut Stefanie Gackstatter zunehmend die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Standorten und Regionen. Die Diplomgeografin aus Weikersheim beruft sich dabei auf den US-amerikanischen Wirtschaftstheoretiker Richard Florida. Dieser hat den Begriff der Kreativen Klasse geprägt. Die Grundaussage von Floridas Theorie ist, dass die kreativen Köpfe einer Gesellschaft und die von ihnen ausgehenden Innovationen entscheidend für das ökonomische Wachstum von Regionen sind. Da die Kreative Klasse überdurchschnittlich mobil ist, findet oft eine Ballung in besonders attraktiven Regionen statt. Um Regionen nach Attraktivität und Potenzial zu analysieren, wurde von Florida das Modell der drei T´s entwickelt. Dieses setzt sich aus den Indikatoren Technologie, Talent und Toleranz zusammen. Sind alle drei Faktoren vorhanden, gelingt es Hochqualifizierten, Innovationen zu generieren und wirtschaftliches Wachstum zu fördern.

Nach der Untersuchung von Stefanie Gackstatter ist der Faktor Technologie in der Region Heilbronn-Franken gut ausgeprägt. Erhebliche Mängel gibt es allerdings in den Bereichen Talente – nur knapp sieben Prozent der Erwerbstätigen haben einen Hochschulabschluss – und Toleranz. Ziel der Arbeit war es, die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken der Region im Hinblick auf die Attraktivität für Hochqualifizierte zu ermitteln und daraus Handlungsempfehlungen für das Standortmarketing der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken abzuleiten.

Wahl aus beruflichen Gründen

Für ihre Abschlussarbeit an der Universität Würzburg hat die Diplomgeographin 92 Unternehmen in der Region befragt und 89 Antworten ausgewertet. Rückmeldungen kamen von 54 Männern und 35 Frauen, davon 55 Einheimische und 34 Zugezogene. Ausgangsfrage war: Wie beurteilen einheimische und zugezogene Hochqualifizierte die Attraktivität der Region Heilbronn-Franken? Welche Erwartungen haben sie und wie werden sie erfüllt?

Bei den meisten Hochqualifizierten, so das Ergebnis der regionalanalytischen Betrachtung, fällt die Wahl auf Heilbronn-Franken aus beruflichen Gründen. Ausschlaggebend sind dabei ein attraktiver Arbeitsplatz, ein interessanter Arbeitgeber und besondere Sozialleistungen. Hohe Erwartungen stellen die Akademiker insbesondere an die Karrieremöglichkeiten, an Landschaft und Sicherheit. Aber auch Lebens- und Wohnqualität sowie geringe Umweltbelastung stehen hoch im Kurs. Verbesserungspotenzial in der Region sehen Hochqualifizierte beim ÖPNV, bei Internetverbindungen, den Öffnungszeiten von Behörden, der Kinderbetreuung, den Freizeitmöglichkeiten und im kulturellen Angebot. Größtes Manko ist der Studie zufolge der Mangel an Toleranz in der Bevölkerung.

Zugezogene unzufriedener als Einheimische

Zugezogene haben insgesamt eine etwas schlechtere Meinung als Einheimische. So sind sie beispielsweise bezüglich der Umweltbelastung insgesamt unzufriedener als Einheimische. Auch bei der Bewertung der Toleranz, des Sportangebots, der Einkaufsmöglichkeiten oder der Gastronomie sind Zugezogene weniger zufrieden als Einheimische. Die kritischere Haltung ergibt sich laut Gackstatter aus dem Vergleich der Region mit der Heimat der Hochqualifizierten, dem ehemaligen Studienort oder dem letzten Arbeitsort.

Eine Ursache für Unzufriedenheit ist auch, dass die hohen Erwartungen teilweise nicht erfüllt werden. So sind beim Einkommensniveau, bei den Karrieremöglichkeiten, Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder der digitalen Vernetzung die Erwartungen höher als die tatsächlich vorgefundenen Gegebenheiten. Dennoch empfehlen 88 Prozent der Zugezogenen die Region als Wohnort und 93 Prozent als Arbeitsort weiter. Insgesamt ist der Großteil der Befragten mit der Region zufrieden. Fast die Hälfte will für immer in der Region bleiben. Bei den Faktoren Umweltbelastung, Attraktivität und Authentizität sowie Gastronomie ergeben sich Unterschiede je nachdem, in welchem Kreis die Personen leben. Personen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall sind nach den Ergebnissen der Studie bei diesen Faktoren am zufriedensten, gefolgt von Personen aus dem Main-Tauber-Kreis. Schlusslicht in der Zufriedenheitsskala bei diesen Faktoren bilden Stadt- und Landkreis Heilbronn.

Sieben Handlungsfelder abgeleitet

Aus den Ergebnissen hat Stefanie Gackstatter sieben Handlungsfelder abgeleitet und konkrete Empfehlungen formuliert. So schlägt sie bei den Handlungsfeldern Image und Freizeitmöglichkeiten vor, das Potenzial der landschaftlichen Vielfalt für Trendsportarten und abwechslungsreiche Outdoormöglichkeiten zu nutzen. Mit alters- und interessenentsprechenden „Welcome-Packages“ mit speziellen Angeboten und kombiniert mit Gutscheinen können Hochschulabsolventen ebenso gelockt werden wie über konsequentes Hochschulmarketing, Jobmessen und die überregionale Kommunizierung der vielfältigen Erlebnismöglichkeiten.

Um die mangelnde Toleranz der Bevölkerung gegenüber Fremden zu öffnen, bietet sich aus ihrer Sicht an, die interkulturelle Offenheit zu fördern, auch in den Betrieben, internationale Austauschprogramme aufzustellen und das Thema Migration ernst zu nehmen. Veranstaltungen über den lokalen Rahmen hinaus eröffnen Begegnungsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Kulturen.

Verbesserungswürdig ist auch lokale, globale und digitale Vernetzung. Hier gibt es nach Gackstatter mehrere Möglichkeiten: die Verkehrsverbünde zu einem regionalen Netz zu verknüpfen, die Taktzeiten von Bus und Bahn aufeinander abstimmen, die Anbindung an die Flughäfen zu optimieren, die Lücken in der Breitbandversorgung zu schließen und das Modell „Call-a-car“ einzuführen. Dabei stehen Autos über ein Geografisches Informationssystem zum Abruf bereit.

Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind aus der Sicht von Stefanie Gackstatter die Möglichkeiten bei der Kinderbetreuung zu verbessern. Ergänzend dazu schlägt sie vor, flexiblere Arbeitszeitmodelle zu erarbeiten, die Qualität der Schulen durch Lehrerfortbildung zu verbessern sowie mehr internationale Schulen und Privatschulen einzurichten. Nachholbedarf sieht sie auch bei den Investitionen in die Bildungsinfrastruktur. Das Hochschulangebot muss aus ihrer Sicht erhöht werden. Die Dienste von Verwaltung und Behörden sind der Studie zufolge moderner Erfordernisse anzupassen. Onlineservice der Ämter sowie eGovernance erleichtern den Zugang zu Verwaltungsleistungen.

Sich für die Region Heilbronn-Franken zu entscheiden wird vor allem von der Familie, von Freunden und Verwandten beeinflusst. Die Schlussfolgerung von Stefanie Gackstatter: Die Region muss entsprechende Anreize für die Familien bieten wie Partnerpaket, Kinderpaket, Karriereberatung, Coaching, Hilfe bei der Wohnungs- oder Haussuche. Unterstützung bekommen An- oder Umsiedlungswillige nach ihren Vorstellungen durch einen Relocation-Service, der sich um alles kümmert – vom Behördengang über die Tagesmutter bis hin zum Immobilienmakler oder Architekten.

Um das Informationsangebot zu erweitern, schlägt Stefanie Gackstatter vor, Projekte und Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung verstärkt nach außen zu kommunizieren. So kann die regionale Akademikerbörse regiojobs24.de ergänzt werden um Verwaltungsdienste, medizinische Versorgungseinrichtungen, Kinder- und Altenbetreuungsmöglichkeiten, Freizeit- und Kulturangebote, Immobilienbörse etc.

WHF als Impulsgeber

„Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir die Defizite unserer Region in der Außenwahrnehmung bei Hochqualifizierten ausgleichen. Dazu bieten die Handlungsempfehlungen der Studie eine gute Basis. Die WHF kann hier vor allem als Impulsgeber agieren, einiges aber auch selbst aktiv umsetzen“, sagt WHF-Geschäftsführer Steffen Schoch.

Die Studie steht auf der Homepage der WHF (www.heilbronn-franken.com) zum Download bereit.

Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH

Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH ist die gemeinsame Standortmarktinggesellschaft der IHK Heilbronn-Franken, der Stadt Heilbronn, der Landkreise Heilbronn, Hohenlohe, Main-Tauber und Schwäbisch Hall, des Regionalverband und der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.

Unsere Zielsetzung ist es, durch Standortmarketing den Bekanntheitsgrad der Region Heilbronn-Franken zu erhöhen und dadurch Unternehmen und Fachkräfte für die Wachstumsregion Nr. 1 in Baden-Württemberg zu interessieren.

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