Heilbronn-Franken ist die Region der Marktführer. Fleißige und ehrgeizige Menschen sorgen mit ihren innovativen Produkten dafür, dass ihre Unternehmen einen Tick besser sind als die Konkurrenz – in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Eine Studie der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) in Kooperation mit der heilbronn business school (hbs) geht auf die Suche nach dem Erfolgsgeheimnis der Region.
Im Frühjahr 2007 hat die Wirtschaftswoche eine Studie über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte veröffentlicht, die ein erstaunliches Ergebnis gebracht hat. Der Hohenlohekreis, in der Mitte der Region Heilbronn-Franken, liegt in dieser Studie bei den wichtigsten Daten an der Spitze. Er stellt mit elf Unternehmen, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Weltmarktführer und ist auch führend bei der Exportquote und der Zahl der Arbeitsplätze. Herausgefunden hat dies der Berliner Wissenschaftler Bernd Venohr, der die Marktführer in Deutschland intensiv untersucht hat. Als Hauptgründe für diese Erfolge nennt der Professor für strategisches Management an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin „kurze Wege, persönliche Netzwerke, Mut und fleißige Mitarbeiter“.
Künzelsau ist die Welthauptstadt
Betrachtet man die elf Weltmarktführer aus dem Hohenlohekreis genauer, so sind darunter die beiden Künzelsauer Händler für Befestigungstechnik, der Schraubenkönig Würth und sein Konkurrent Berner. Ebenfalls aus Künzelsau stammt der Produzent von großen Industrieventilatoren Ziehl-Abegg. Mit dem Hersteller von Ventilatoren für Autos, Haushaltsgeräte, Industrieanlagen und Computer ebm-papst aus Mulfingen, liegt auch der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber der Region Heilbronn-Franken an der Weltspitze in seiner Branche. Der Weißblechspezialist Huber aus Öhringen mit seinen weltberühmten Partyfässern und der Schwerlasttransporter Scheuerle aus Pfedelbach sind weitere „Weltmeister“ in ihren Branchen, genauso wie Gemü aus Forchtenberg in der Ventile-, Mess- und Regeltechnik.
Familienbesitz spielt eine wichtige Rolle
Alle genannten Unternehmen sind in Familienbesitz, haben sich früh spezialisiert und konsequent an der Weiterentwicklung ihrer Produkte gearbeitet. Was exemplarisch für den Hohenlohekreis gilt, gilt auch für die ganze Region Heilbronn-Franken, die im Konzert der Marktführer eine herausragende Rolle einnimmt. 97 Unternehmen aus Heilbronn-Franken - vom Maschinenbauer Adolf Illig aus Heilbronn bis Ziehl-Abegg aus Künzelsau - stehen in der Liste der Marktführer, die Bernd Venohr veröffentlicht hat. Darunter sind 33 Unternehmen als Weltmarktführer gelistet, eine stolze Zahl, denn Bernd Venohr rechnet deutschlandweit mit insgesamt 1100 Weltmarktführern. Für diesen Erfolg der Region nennt der Berliner Wissenschaftler weitere Gründe. So arbeiteten die Spitzenfirmen in Heilbronn-Franken häufig in Nischen und investierten überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung. Zudem verfügen sie in der Regel über ein weltweites Vertriebsnetz, dass es ihnen erlaubt, eng am Kunden zu arbeiten. Diese Vorteile träfen auf ein günstiges, natürlich gewachsenes Umfeld, in dessen Mittelpunkt die Menschen stünden. Ihre starke Verwurzelung mit ihrer Region, ihrer Arbeit und ihren Unternehmen ist ein entscheidender Grund für den wirtschaftlichen Erfolg Heilbronn-Frankens.
Suche nach dem Erfolgsgeheimnis
Mit der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken (WHF) und weiteren Partnern aus der Region arbeitet die heilbronn business school (hbs) derzeit an einer hochinteressanten Studie. Sie misst die Innovationskraft der zahlreichen Weltmarktführer in Heilbronn-Franken.
Die Region Heilbronn-Franken ist die Region der so genannten „Hidden Champions“. Typische Vertreter dieser Kategorie haben nicht mehr als 500 Mitarbeiter, sind die Nummer eins oder zwei auf dem Weltmarkt und machen einen Umsatz von unter einer Milliarde Euro, den sie zu über 50 Prozent im Export erwirtschaften. Sie wachsen jährlich zwei bis dreimal schneller als der Durchschnitt der Firmen.
Pilotstudie ausgewertet
In einer Pilotstudie hat jetzt die heilbronn business school zehn dieser Unternehmen unter die Lupe genommen und in persönlichen Interviews zu den Grundlagen ihres Erfolges befragt. „Wir wollen einen Handlungskatalog entwickeln mit dem Ziel, zu mehr Innovationen zu gelangen“, so Steffen Schoch, Geschäftsführer der WHF und Ideengeber zu der Studie. Jahrelang lag die Region im Innovationsindex nicht besonders weit oben. Das liegt daran, dass der Mittelstand das Herz der Unternehmerregion Heilbronn-Franken ist. Kleinere und mittlere Unternehmen sind jedoch oft überfordert bei der Finanzierung von Forschung und Entwicklung, die immer teurer und riskanter werden.
Für die befragten Unternehmen bedeuten Innovationen jedoch etwas Selbstverständliches. „Innovationen sind für die Unternehmen jede tägliche Entscheidung, die sie weiterbringen“, betont Waldemar Pelz, der das hbs-Forschungsteam gemeinsam mit seinem Professorenkollegen Harald Dolles geleitet hat. Bei der Einschätzung ihrer Innovationsfähigkeit zählen für die Firmen der Vergleich mit den Wettbewerbern und die Steigerung des Gewinns. Bei der Organisation des Innovationsprozesses stehen bei den befragten Unternehmen Kundenorientierung, Wettbewerbsvorteile und ein möglichst frühes Feedback aus dem Markt im Vordergrund. „Viele Neuerungen werden gemeinsam mit dem Kunden entwickelt“, nennt Harald Dolles seine Erfahrungen aus den geführten Interviews. Dabei ist es nötig, über den aktuellen Kundebedarf hinauszudenken. Im Unternehmen sind in den Innovationsprozess möglichst alle Fachabteilungen eingebunden. Sowohl die Effizienz als auch die Resultate des Innovationsprozesses werden konsequent überwacht. Im Vergleich zu den eher technokratischen Strukturen in vielen Großunternehmen, gelingt es den befragten Firmen, in ihren Produktionsstätten ein dauerhaftes Klima des unternehmerischen Denkens und Handelns zu schaffen. Beim Führungsstil stehen Vorbildfunktion und Vertrauen, Motivation durch hohe Zielsetzung, die Förderung der Selbstständigkeit der Mitarbeiter im Wettbewerb um die besten Ideen und die Qualifikation der Belegschaft im Vordergrund. Beklagt wurde von vielen Unternehmen eine zunehmende Knappheit an gutem Personal. Um dem entgegenzuwirken, rekrutieren die Unternehmen verstärkt junge Menschen aus dem regionalen Umfeld.
Die meisten befragten Unternehmen fühlen sich in jeder Hinsicht auf den Weltmärkten zu Hause. Dennoch sind sie stark in der Region verankert und schätzen die bestehenden Netzwerke in Heilbronn-Franken. Zur Steigerung der Attraktivität des Standortes wünschen sie sich zusätzliche Forschungseinrichtungen und eine Verbesserung des Images der Region, das als noch zu provinziell angesehen wird. Auch auf die Frage nach konkreten Erwartungen an die Wirtschaftsförderung und an die hbs kamen interessante Vorschläge wie Stärkung der Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen im Ausland, vermehrte Präsentation von Projekten und Aktivitäten und Verstärkung des Dialogs zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Von der hbs wurden Weiterbildungsangebote in den Bereichen Projektmanagement, Betriebswirtschaft für Techniker und Programme zur Schulung von technischen Kaufleuten gewünscht. Damit hat die Pilotstudie konkrete Anregungen und Vorschläge sowie Beispiele für erfolgreiche Praktiken im Innovationsprozess geliefert. Sie ist aber nur der erste Schritt zu einer international tragfähigen Studie. Diese soll im Herbst mit über 200 weiteren Unternehmen aus der gesamten Region Heilbronn-Franken in Angriff genommen werden.
Im Frühjahr 2007 hat die Wirtschaftswoche eine Studie über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte veröffentlicht, die ein erstaunliches Ergebnis gebracht hat. Der Hohenlohekreis, in der Mitte der Region Heilbronn-Franken, liegt in dieser Studie bei den wichtigsten Daten an der Spitze. Er stellt mit elf Unternehmen, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Weltmarktführer und ist auch führend bei der Exportquote und der Zahl der Arbeitsplätze. Herausgefunden hat dies der Berliner Wissenschaftler Bernd Venohr, der die Marktführer in Deutschland intensiv untersucht hat. Als Hauptgründe für diese Erfolge nennt der Professor für strategisches Management an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin „kurze Wege, persönliche Netzwerke, Mut und fleißige Mitarbeiter“.
Künzelsau ist die Welthauptstadt
Betrachtet man die elf Weltmarktführer aus dem Hohenlohekreis genauer, so sind darunter die beiden Künzelsauer Händler für Befestigungstechnik, der Schraubenkönig Würth und sein Konkurrent Berner. Ebenfalls aus Künzelsau stammt der Produzent von großen Industrieventilatoren Ziehl-Abegg. Mit dem Hersteller von Ventilatoren für Autos, Haushaltsgeräte, Industrieanlagen und Computer ebm-papst aus Mulfingen, liegt auch der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber der Region Heilbronn-Franken an der Weltspitze in seiner Branche. Der Weißblechspezialist Huber aus Öhringen mit seinen weltberühmten Partyfässern und der Schwerlasttransporter Scheuerle aus Pfedelbach sind weitere „Weltmeister“ in ihren Branchen, genauso wie Gemü aus Forchtenberg in der Ventile-, Mess- und Regeltechnik.
Familienbesitz spielt eine wichtige Rolle
Alle genannten Unternehmen sind in Familienbesitz, haben sich früh spezialisiert und konsequent an der Weiterentwicklung ihrer Produkte gearbeitet. Was exemplarisch für den Hohenlohekreis gilt, gilt auch für die ganze Region Heilbronn-Franken, die im Konzert der Marktführer eine herausragende Rolle einnimmt. 97 Unternehmen aus Heilbronn-Franken - vom Maschinenbauer Adolf Illig aus Heilbronn bis Ziehl-Abegg aus Künzelsau - stehen in der Liste der Marktführer, die Bernd Venohr veröffentlicht hat. Darunter sind 33 Unternehmen als Weltmarktführer gelistet, eine stolze Zahl, denn Bernd Venohr rechnet deutschlandweit mit insgesamt 1100 Weltmarktführern. Für diesen Erfolg der Region nennt der Berliner Wissenschaftler weitere Gründe. So arbeiteten die Spitzenfirmen in Heilbronn-Franken häufig in Nischen und investierten überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung. Zudem verfügen sie in der Regel über ein weltweites Vertriebsnetz, dass es ihnen erlaubt, eng am Kunden zu arbeiten. Diese Vorteile träfen auf ein günstiges, natürlich gewachsenes Umfeld, in dessen Mittelpunkt die Menschen stünden. Ihre starke Verwurzelung mit ihrer Region, ihrer Arbeit und ihren Unternehmen ist ein entscheidender Grund für den wirtschaftlichen Erfolg Heilbronn-Frankens.
Suche nach dem Erfolgsgeheimnis
Mit der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken (WHF) und weiteren Partnern aus der Region arbeitet die heilbronn business school (hbs) derzeit an einer hochinteressanten Studie. Sie misst die Innovationskraft der zahlreichen Weltmarktführer in Heilbronn-Franken.
Die Region Heilbronn-Franken ist die Region der so genannten „Hidden Champions“. Typische Vertreter dieser Kategorie haben nicht mehr als 500 Mitarbeiter, sind die Nummer eins oder zwei auf dem Weltmarkt und machen einen Umsatz von unter einer Milliarde Euro, den sie zu über 50 Prozent im Export erwirtschaften. Sie wachsen jährlich zwei bis dreimal schneller als der Durchschnitt der Firmen.
Pilotstudie ausgewertet
In einer Pilotstudie hat jetzt die heilbronn business school zehn dieser Unternehmen unter die Lupe genommen und in persönlichen Interviews zu den Grundlagen ihres Erfolges befragt. „Wir wollen einen Handlungskatalog entwickeln mit dem Ziel, zu mehr Innovationen zu gelangen“, so Steffen Schoch, Geschäftsführer der WHF und Ideengeber zu der Studie. Jahrelang lag die Region im Innovationsindex nicht besonders weit oben. Das liegt daran, dass der Mittelstand das Herz der Unternehmerregion Heilbronn-Franken ist. Kleinere und mittlere Unternehmen sind jedoch oft überfordert bei der Finanzierung von Forschung und Entwicklung, die immer teurer und riskanter werden.
Für die befragten Unternehmen bedeuten Innovationen jedoch etwas Selbstverständliches. „Innovationen sind für die Unternehmen jede tägliche Entscheidung, die sie weiterbringen“, betont Waldemar Pelz, der das hbs-Forschungsteam gemeinsam mit seinem Professorenkollegen Harald Dolles geleitet hat. Bei der Einschätzung ihrer Innovationsfähigkeit zählen für die Firmen der Vergleich mit den Wettbewerbern und die Steigerung des Gewinns. Bei der Organisation des Innovationsprozesses stehen bei den befragten Unternehmen Kundenorientierung, Wettbewerbsvorteile und ein möglichst frühes Feedback aus dem Markt im Vordergrund. „Viele Neuerungen werden gemeinsam mit dem Kunden entwickelt“, nennt Harald Dolles seine Erfahrungen aus den geführten Interviews. Dabei ist es nötig, über den aktuellen Kundebedarf hinauszudenken. Im Unternehmen sind in den Innovationsprozess möglichst alle Fachabteilungen eingebunden. Sowohl die Effizienz als auch die Resultate des Innovationsprozesses werden konsequent überwacht. Im Vergleich zu den eher technokratischen Strukturen in vielen Großunternehmen, gelingt es den befragten Firmen, in ihren Produktionsstätten ein dauerhaftes Klima des unternehmerischen Denkens und Handelns zu schaffen. Beim Führungsstil stehen Vorbildfunktion und Vertrauen, Motivation durch hohe Zielsetzung, die Förderung der Selbstständigkeit der Mitarbeiter im Wettbewerb um die besten Ideen und die Qualifikation der Belegschaft im Vordergrund. Beklagt wurde von vielen Unternehmen eine zunehmende Knappheit an gutem Personal. Um dem entgegenzuwirken, rekrutieren die Unternehmen verstärkt junge Menschen aus dem regionalen Umfeld.
Die meisten befragten Unternehmen fühlen sich in jeder Hinsicht auf den Weltmärkten zu Hause. Dennoch sind sie stark in der Region verankert und schätzen die bestehenden Netzwerke in Heilbronn-Franken. Zur Steigerung der Attraktivität des Standortes wünschen sie sich zusätzliche Forschungseinrichtungen und eine Verbesserung des Images der Region, das als noch zu provinziell angesehen wird. Auch auf die Frage nach konkreten Erwartungen an die Wirtschaftsförderung und an die hbs kamen interessante Vorschläge wie Stärkung der Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen im Ausland, vermehrte Präsentation von Projekten und Aktivitäten und Verstärkung des Dialogs zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Von der hbs wurden Weiterbildungsangebote in den Bereichen Projektmanagement, Betriebswirtschaft für Techniker und Programme zur Schulung von technischen Kaufleuten gewünscht. Damit hat die Pilotstudie konkrete Anregungen und Vorschläge sowie Beispiele für erfolgreiche Praktiken im Innovationsprozess geliefert. Sie ist aber nur der erste Schritt zu einer international tragfähigen Studie. Diese soll im Herbst mit über 200 weiteren Unternehmen aus der gesamten Region Heilbronn-Franken in Angriff genommen werden.
