WFG und HS Pforzheim gemeinsam für die Region aktiv
Internationale Fachkräfte für die Region Nordschwarzwald
(PresseBox) (Pforzheim, )Der demografische Wandel und die zunehmende globale Vernetzung der regionalen Wirtschaft steigern den Bedarf an internationalen Mitarbeitern, nicht zuletzt um dem prognostizierten Fachkräftemangel erfolgreich begegnen zu können. Zu dieser Thematik gibt es momentan deutschlandweit eine Vielzahl kontroverser Diskussionen. In diesem Zusammenhang beschäftigte sich eine Gruppe Studierender des Studiengangs International Business knapp sechs Wochen intensiv mit dem Projekt "Internationalisierung der Wirtschaftsregion Nordschwarzwald mit dem Schwerpunkt Rekrutierung ausländischer Fachkräfte".
In enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH und ihrem Geschäftsführer Steffen Schoch sowie unter Anleitung von Prof. Dr. Waldemar Pförtsch sollten die Stärken und Schwächen der Region Nordschwarzwald und deren Attraktivität als Arbeitsort analysiert werden. Im Verlauf des Projektes sollte das Potenzial des Nordschwarzwaldes im Hinblick auf den Bedarf, das Anwerben und nicht zuletzt die Integration von ausländischen Fachkräften dargestellt werden. Und schließlich wurden daraus Empfehlungen abgeleitet, wie ausländische Fachkräfte überzeugt werden können.
Die Projektarbeit erbrachte einige interessante Ergebnisse. So sind sich die regionalen Unternehmen durchaus bewusst, dass der Fachkräftemangel früher oder später auch sie betreffen wird. Daher sind sie generell dazu bereit, die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte in Betracht zu ziehen. Allerdings beurteilen die meisten Unternehmen ihr eigenes internationales Bewerbermanagement als eher unzureichend. Die befragten Unternehmen schätzen darüber hinaus das gemeinsame Betreuungsangebot und Veranstaltungen der regionalen Netzwerke und Institutionen zum gegenseitigen Austausch als Beitrag zur Fachkräftesicherung. Außerdem sind sie an der Schaffung einer "Arbeitgebermarke Nordschwarzwald" interessiert.
Ein Punkt, der die ganze Region betrifft: Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen ist oftmals ausbaufähig, weswegen durchschlagende Erfolge bislang ausgeblieben sind. Zudem ist eine Abwanderung aus der Region zu verzeichnen, obwohl an den fünf Hochschulen - HS Pforzheim, SRH Hochschule Calw, Duale Hochschule Stuttgart Campus Horb, LDT Nagold und Internationale Hochschule Liebenzell - mit mehr als 7.000 Studierenden großes Potenzial besteht. Woran das liegt? Die Unternehmen sind den Studierenden oft unbekannt, die Region ist verglichen mit dem Mittleren Oberrhein oder Stuttgart weniger namhaft - vor allem gibt es weder genügend Anreize hier zu bleiben noch genügend Informationen über die Vorzüge der Region. In Bezug auf die Rekrutierung internationaler Fachkräfte ist festzustellen, dass die regionalen Unternehmen hier abgeholt und noch stärker unterstützt werden müssen, damit sie ihr internationales Bewerbermanagement verbessern und so die besten Köpfe für sich gewinnen können.
Um die Gruppe um Catalina Cortés, Tobias Köngeter, Nina Muckenfuß und Stefanie Smitka zu zitieren: "Das Potenzial ist ganz klar vorhanden, aber nur zusammen können wir es schaffen, als Wirtschaftsregion Nordschwarzwald der starken Konkurrenz aus den Nachbarregionen standzuhalten. Wir sollten versuchen, den aufkommenden Fachkräftemangel als Herausforderung und Chance zu betrachten. Wenn wir jetzt handeln und schon bald wirksame Maßnahmen und Prozesse eingeführt haben, dann könnten wir uns damit sogar von den anderen absetzen."
Hintergrund: Zum Abschluss ihres Studiums bekommen Studierende der HS Pforzheim die Möglichkeit, ihr erlerntes Wissen in praxisorientierten Projekten anzuwenden. Ziel dieses Konzepts ist es, den Studierenden einen weiteren Einblick in die Geschäftswelt zu bieten und sie auf die bevorstehende Bachelorthesis vorzubereiten. Diese Arbeit soll aber auch einen Mehrwert für die Unternehmen erbringen.