Herr Mager, seit Anfang des Jahres gibt es die Wirtschaftsförderungsgesellschaft metropole ruhr (wmr), also die Wirtschaftsförderung für das Ruhrgebiet. Braucht Dortmund so etwas?
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft in der metropole ruhr ist keine Gegenveranstaltung, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Eins ist klar: Kooperationen mit Städten und Kreisen der Region wie auch gemeinsame Projekte sind für Dortmund besonders wichtig. Die Kollegen der wmr in Mülheim bringen die 15 Kommunen unter einen Hut, definieren Botschaften und vermarkten die metropole ruhr als das, was sie ist: eine Metropole mit einem Bevölkerungspotenzial und einer Wirtschaftskraft wie es sonst nur die ganz großen Player wie beispielsweise London oder Paris aufweisen.
Das Ruhrgebiet vergleicht sich mit London oder Paris?
Aus der Wettbewerbssicht auf jeden Fall. Wenn wir einmal von außen auf das Ruhrgebiet schauen, dann sehen wir einen hoch spannenden Wirtschaftsraum, der ein riesiges Potenzial hat. Wenn aber alle Kommunen einzeln agieren, verpufft die Kraft, darum: nur gemeinsam sind wir stark. Das heißt aber nicht, dass alle das Gleiche machen, jede Stadt hat ein unverwechselbares Profil, eine Identität. Ich sehe das jedes Jahr beispielsweise auf der EXPO REAL in München oder der MIPIM in Cannes, wo wir als metropole ruhr auftreten. Da ist die geballte Kraft einer ganzen Region am Start. Und die Regionen stehen im Wettbewerb.
Sie begreifen die metropole also als ein Netzwerk? Wie kann jeder einzelne davon profitieren?
Netzwerke sind essentiell für wirtschaftlichen Fortschritt und Technologieentwicklung, weil sie Mehrwert schaffen, für jeden einzelnen und für die Gemeinschaft. Wenn die Städte und Gemeinden des Ruhrgebiets ihre Kräfte bündeln und ihr Know-how teilen, werden alle beteiligten Standorte ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Zudem zielt die neue Vergabepolitik der Gelder aus der NRW-EU Strukturfondsförderung genau in diese Richtung. Hier gelten die Grundsätze der Clusterpolitik als zentraler Bestandteil sowohl der Innovations- und Wirtschaftsentwicklungsstrategie als auch des Standortmarketings des Landes.
Was bedeutet das für Dortmund?
Generell heißt das, dass die Gelder nicht mehr ausschließlich in strukturschwache Gebiete fließen, um diese beispielsweise bei Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen. Es werden jetzt auch besonders bereits vorhandene Stärken einzelner Regionen gefördert. Regionen, in denen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen bestimmter Branchen konzentrieren - also Cluster bilden - haben gute Chancen, etwas vom Kuchen der Fördergelder abzubekommen.
Kann Dortmund dem Wettbewerb standhalten?
Wir sind in vielen Feldern sehr gut aufgestellt. Nehmen wir z.B. den Bereich der Mikro- und Nanotechnologie oder die Logistik - in und um Dortmund hat sich eine Vielzahl von Unternehmen dieser Branchen angesiedelt.
Ein sehr gutes Beispiel für unsere regionale Ausrichtung ist das Zentrum für Produktionstechnologie Dortmund - kurz ZfP. Hier stellen wir nicht nur Dortmunder Unternehmen sondern auch solchen aus Hamm und Unna Kapazitäten zur Verfügung. So erleichtern wir ihnen den Start in die Selbstständigkeit und sichern mittel- bis langfristig ihr Know-how und vor allem Arbeitsplätze.
Können Sie ein Beispiel für die Zusammenarbeit nennen?
Ich habe z.B. kürzlich die Anfrage eines Chemie-Unternehmens an den Kreis Recklinghausen weitergeleitet. Chemie ist bei Chemsite gut aufgehoben. Uns wurde wiederum ein Unternehmen der Mikro-/Nanotechnologie vermittelt. Zukünftig werden wir uns auf ausgewählte Bereiche, d.h. auf echte Kompetenzen, konzentrieren und damit im nationalen und internationalen Wettbewerb stärker werden, untereinander aber durchaus auch mehr kooperieren. Die Aufgabe der neuen Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird es auch sein, hier moderierend tätig zu werden.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft in der metropole ruhr ist keine Gegenveranstaltung, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Eins ist klar: Kooperationen mit Städten und Kreisen der Region wie auch gemeinsame Projekte sind für Dortmund besonders wichtig. Die Kollegen der wmr in Mülheim bringen die 15 Kommunen unter einen Hut, definieren Botschaften und vermarkten die metropole ruhr als das, was sie ist: eine Metropole mit einem Bevölkerungspotenzial und einer Wirtschaftskraft wie es sonst nur die ganz großen Player wie beispielsweise London oder Paris aufweisen.
Das Ruhrgebiet vergleicht sich mit London oder Paris?
Aus der Wettbewerbssicht auf jeden Fall. Wenn wir einmal von außen auf das Ruhrgebiet schauen, dann sehen wir einen hoch spannenden Wirtschaftsraum, der ein riesiges Potenzial hat. Wenn aber alle Kommunen einzeln agieren, verpufft die Kraft, darum: nur gemeinsam sind wir stark. Das heißt aber nicht, dass alle das Gleiche machen, jede Stadt hat ein unverwechselbares Profil, eine Identität. Ich sehe das jedes Jahr beispielsweise auf der EXPO REAL in München oder der MIPIM in Cannes, wo wir als metropole ruhr auftreten. Da ist die geballte Kraft einer ganzen Region am Start. Und die Regionen stehen im Wettbewerb.
Sie begreifen die metropole also als ein Netzwerk? Wie kann jeder einzelne davon profitieren?
Netzwerke sind essentiell für wirtschaftlichen Fortschritt und Technologieentwicklung, weil sie Mehrwert schaffen, für jeden einzelnen und für die Gemeinschaft. Wenn die Städte und Gemeinden des Ruhrgebiets ihre Kräfte bündeln und ihr Know-how teilen, werden alle beteiligten Standorte ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Zudem zielt die neue Vergabepolitik der Gelder aus der NRW-EU Strukturfondsförderung genau in diese Richtung. Hier gelten die Grundsätze der Clusterpolitik als zentraler Bestandteil sowohl der Innovations- und Wirtschaftsentwicklungsstrategie als auch des Standortmarketings des Landes.
Was bedeutet das für Dortmund?
Generell heißt das, dass die Gelder nicht mehr ausschließlich in strukturschwache Gebiete fließen, um diese beispielsweise bei Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen. Es werden jetzt auch besonders bereits vorhandene Stärken einzelner Regionen gefördert. Regionen, in denen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen bestimmter Branchen konzentrieren - also Cluster bilden - haben gute Chancen, etwas vom Kuchen der Fördergelder abzubekommen.
Kann Dortmund dem Wettbewerb standhalten?
Wir sind in vielen Feldern sehr gut aufgestellt. Nehmen wir z.B. den Bereich der Mikro- und Nanotechnologie oder die Logistik - in und um Dortmund hat sich eine Vielzahl von Unternehmen dieser Branchen angesiedelt.
Ein sehr gutes Beispiel für unsere regionale Ausrichtung ist das Zentrum für Produktionstechnologie Dortmund - kurz ZfP. Hier stellen wir nicht nur Dortmunder Unternehmen sondern auch solchen aus Hamm und Unna Kapazitäten zur Verfügung. So erleichtern wir ihnen den Start in die Selbstständigkeit und sichern mittel- bis langfristig ihr Know-how und vor allem Arbeitsplätze.
Können Sie ein Beispiel für die Zusammenarbeit nennen?
Ich habe z.B. kürzlich die Anfrage eines Chemie-Unternehmens an den Kreis Recklinghausen weitergeleitet. Chemie ist bei Chemsite gut aufgehoben. Uns wurde wiederum ein Unternehmen der Mikro-/Nanotechnologie vermittelt. Zukünftig werden wir uns auf ausgewählte Bereiche, d.h. auf echte Kompetenzen, konzentrieren und damit im nationalen und internationalen Wettbewerb stärker werden, untereinander aber durchaus auch mehr kooperieren. Die Aufgabe der neuen Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird es auch sein, hier moderierend tätig zu werden.
Vielen Dank für das Gespräch!
