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VISIONET GmbH

Schmerztherapie übers Mobiltelefon

Visionet GmbH entwickelt im Verbund mit Universitäten und Forschungseinrichtungen eine Telemedizin-Lösung, die mittels Internet-Technologie und Mobilfunk das Fernsteuern von Medizingeräten ermöglichen wird

(PresseBox) (Erlangen, )
Über 250 Milliarden Euro jährlich lassen sich die Deutschen ihr Gesundheitswesen kosten. In den letzten Jahren sind die Kosten geradezu explodiert: Seit 1985 haben sich die Ausgaben verdoppelt; mit einem Anstieg von etwa 4,6 Prozent jährlich liegen sie damit deutlich über dem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Unter den großen Kostentreibern: die stationären Krankenhausaufenthalte. Aufenthalte, die häufig der Überwachung des Gesundheitszustandes des Patienten nach Eingriffen dienen – und die sich verkürzen ließen, stünden zuverlässige Möglichkeiten des Home Monitorings, sprich: der Patientenüberwachung zu Hause, bereit. Personal Health Monitoring lautet in der Medizinbranche hierfür das Schlagwort – und High-Tech-Telemedizin soll die Instrumente dazu liefern.

Pilotprojekt: Überwachung und Steuerung von Medikamentenpumpen
„In den letzten Jahren hat sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundforschungsprojekt PHMon damit beschäftigt, eine technologische Plattform für das Personal Health Monitoring zu entwickeln“, erläutert Visionet-Geschäftsführer Stefan Lindner. „Visionet war an PHMon mit beteiligt. Auf die Ergebnisse dieses Projektes aufsetzend, entwickeln wir nun in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie sowie mit dem Schmerzzentrum der Universität Erlangen, der Uni Karlsruhe und einem Medizingerätehersteller eine konkrete Anwendung für den Bereich der Palliativmedizin.“ Das von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Projekt soll es ermöglichen, Medikamentenpumpen mittels Internet-Technologie und Mobilfunk nicht nur zu überwachen, sondern auch zu steuern. Insbesondere für Krebspatienten mit einem inoperablen Tumor wäre somit ein Klinikaufenthalt zur Schmerztherapie nicht erforderlich; die Schmerztherapie könnte auf dem Weg der Telemedizin erfolgen, der Patient in seiner gewohnten häuslichen Umgebung bleiben.

Stefan Lindner erläutert die Technik: „Die Medikamentenpumpe wird über einen Bluetooth-Chip verfügen. Über ihn erfolgt die drahtlose Datenkommunikation zu einem Smartphone, also zu einem besseren Mobiltelefon, das der Patient erhält. Das Smartphone identifiziert den Patienten und stellt über GPRS oder UMTS eine verschlüsselte Verbindung zum zentralen Rechner im Schmerzzentrum her.“ Ein Konzept, das – bewährt es sich in der Praxis – sich generell auf weitere Anwendungen in der Teletherapie chronischer Schmerzen übertragen ließe. Und: Mit Bluetooth und Smartphone kommt handelsübliche – und damit auch erschwingliche – Technik zum Einsatz.

„Ein ganz wichtiger und zentraler Punkt ist, dass die Technologie nicht nur ein Monitoring, also nicht nur eine Fernüberwachung von Patientendaten wie Atem- oder Pulsfrequenz erlaubt“, so Stefan Lindner. „Es ist insbesondere ein Fernsteuern der Medikamentenpumpe möglich. Diese Option des Fernsteuerns ist deshalb so wichtig, da sich bei den Patienten oft eine gewisse Gewöhnung aufbaut: Die Wirksamkeit der Medikamente nimmt variabel ab, deshalb sind immer wieder entsprechende Anpassungen der Schmerzmitteldosierung erforderlich.“ Was kaum einer der Patienten ahnen dürfte: Beim Fernsteuern der Dosierung bedient man sich in der Kommunikation zwischen Smartphone und Schmerzzentrum softwareseitig im Wesentlichen der Technologien, wie sie auch Anbieter nervender Klingeltöne und Taschengeld schädigender Handy-Games nutzen: „Wir haben hier eine ganz normale, wenn auch verschlüsselte Internet-Verbindung über einen WAP-Browser; und die Programme, die wir für die Anwendung auf das Smartphone laden, sind in Java geschrieben.“

Präsentation auf der Medica im Herbst
Im Rahmen des Projekts, das auf der diesjährigen Medica im Herbst vorgestellt werden soll, zeichnet Visionet vor allem für den Softwarepart verantwortlich. „Wir schreiben die Software, mit der die Befüllpläne der Pumpen erstellt werden und mit der eine Optimierung des Ampullenverbrauchs erfolgen soll. Wir stellen die browserbasierte Anwendung zur Verfügung und auch die Datenbanken und die Anwendungsserver, an welche die Mobiltelefone ihre Daten verschicken und an denen sich die Mediziner, welche die Patienten überwachen, anmelden. Die Software zur Verwaltung der Patienten wird von Visionet sein. Bei der Visualisierung der Daten, welche die Pumpen aufzeichnen, fließen auch unsere Erfahrungen aus dem PHMon-Projekt mit ein“, erläutert Stefan Lindner das Engagement seines Unternehmens. Auf der „High-Tech-Kärwa“ des IGZ Innovations- und Gründerzentrums Nürnberg-Fürth-Erlangen gab es bereits im Sommer letzten Jahres eine erste Simulation zu sehen, „was jetzt bis Herbst 2005 noch fehlt, sind klassische Informatikaufgaben wie die Verwaltung der Geräte, der Sicherheitszertifikate, die Verschlüsselung der Verbindung“, so Stefan Lindner. Im Frühjahr 2006 soll dann im Rahmen des Pilotprojektes das Angebot für die ersten Patienten zur Verfügung stehen.

Als universelle Basistechnologie in der Telemedizin geeignet
Der technologische Ansatz, den man mit diesem Anwendungsbeispiel in der Palliativmedizin umsetzt, eignet sich als eine universelle Basistechnologie in der Telemedizin und dem Disease Management. Ob Asthmatiker oder klassische Herz-Kreislauf-Patienten: Für Hersteller von Medizingeräten ergibt sich damit eine attraktive Option, für die Telemedizin geeignete Geräte mit einem Alleinstellungsmerkmal auf den Markt zu bringen – einem Alleinstellungsmerkmal, über das sich für medizinische Einrichtungen im Zeitalter der Fallpauschalen mitunter deutliche Kosteneinsparungen erzielen lassen.

Hintergrund: Visionet GmbH
Die Visionet GmbH ist seit 1994 am Markt und hat sich auf den Bereich der Medizininformatik spezialisiert. Eines der wichtigsten Geschäftsfelder des Unternehmens neben Consulting und Softwareentwicklung ist das Information Life Cycle Management für die Daten medizinischer Einrichtungen. Für viele medizinische Daten beträgt die gesetzliche Aufbewahrungsfrist 30 Jahre. Visionet übernimmt im Rahmen des Information Life Cycle Managements für medizinische Einrichtungen die komplette Datenarchivierung – eine anspruchsvolle Aufgabe und ein Markt mit Zukunft. Stefan Lindner: „Das Information Life Cycle Management hat sich als eigenständige Aufgabe in der Informationstechnologie erst in den letzten Jahren herauskristallisiert. Das Problembewusstsein für die Thematik ist noch recht jung. Die Ursachen, warum das Thema immer wichtiger wird, sind schnell gefunden: Die technologische Entwicklung der Speichermedien und Lesegeräte legt ein so rasantes Tempo vor, dass ich heute nicht wissen kann, wie ich in zwei, drei Jahrzehnten auf die Daten, die ich heute produziere, zugreife. Hier lernt die Informationstechnologie ganz offensichtlich aus den Erfahrungen der Vergangenheit: Ein Paradebeispiel liefern dafür die von der Nasa bei den Apollo-Flügen in den siebziger Jahren erhobenen Daten. Einiges davon ist bis heute noch nicht ausgewertet – und wird es auch nie mehr werden, denn: Es käme mittlerweile günstiger, mit einem Satelliten die Daten neu zu erheben als den Versuch zu unternehmen, die Bänder von damals lesen zu wollen. Wohl bemerkt: Wir sprechen hierbei von Datenbeständen, die letztlich nicht älter sind als die einzuhaltende Aufbewahrungsfrist für Daten, die wir heute erheben. Versionsverwaltung, Rekonstruierbarkeit von Datenveränderungen, Integrität der Datenbestände ... – Was das Information Life Cycle Management so besonders anspruchsvoll macht, ist, dass sich hinter dem Begriff der Datenarchivierung sehr viele, auf das einzelne Unternehmen bzw. die einzelne medizinische Einrichtung bezogene Detailfragen verbergen.“
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