„Unternehmen honorieren derzeit fast ausschließlich Berufserfahrung“, sagt Ulrike Heitze, Redakteurin und Gehaltsexpertin bei karriere. Der Grund: Nachwuchs muss aufwändig und kostenintensiv angelernt werden. Führungsverantwortung schlägt sich dagegen nach wie vor positiv auf dem Gehaltszettel nieder. Wer Mitarbeiter unter sich hat, verdient zehn bis 15 Prozent mehr als ein fachlich versierter Spezialist ohne Führungsverantwortung. „Die Schere wird aber kleiner“, sagt Heitze. Vor allem Großunternehmen gehen dazu über, ihre Spezialisten über eine gesonderte Entlohnungsschiene wie Manager zu bezahlen.
Noch bringen Diplom oder Master in der Gehaltsabrechnung rund zehn Prozent mehr als FH- oder Bachelor-Abschlüsse. Die Differenz schrumpft allerdings zusehends. Manche Unternehmen unterscheiden schon gar nicht mehr oder bezahlen die schnelleren FH-Absolventen sogar leicht besser. Doktortitel und MBA bringen dort, wo sie dem Unternehmen nutzen, 500 bis 600 Euro mehr pro Monat. In Branchen, wo die Titel Standard sind oder dem Unternehmen keinen Mehrwert bringen, werden sie nicht extra vergütet.
Besonders gut wird aktuell im Ingenieurwesen bezahlt, vor allem in der Forschung und Entwicklung, im Maschinenbau und in der Luft- und Raumfahrttechnik. Bei den Wirtschaftswissenschaftlern profitieren Vertriebsmitarbeiter, während reine Marketingjobs eher schlecht entlohnt werden. Gut bezahlt werden derzeit auch Controller, IT- und Bilanzspezialisten sowie Finanzanalysten.
Aktuelle Gehaltszahlen stehen in der Titelgeschichte der Oktober-Ausgabe von karriere, die am 29. September 2006 erscheint.