"Die Auswahl der besten Projekte ist uns angesichts der vielen qualifizierten Einreichungen nicht leicht gefallen", so Jury-Vorsitzende Maja Glucker von Glucker Architekten. "Ob Neubau oder Sanierung - allen nominierten Objekten gemeinsam ist der jeweils neu interpretierte Umgang mit natürlichem Tageslicht. Für die Bewohner bedeutet das eine hohe Wohnqualität durch angenehmes Raumklima." Zur Fachjury zählten unter anderem Bernd Blaufelder (Bund Deutscher Architekten), Prof. Hannelore Deubzer (TU München) und Jürgen Mayer H. (Architekt & Designer, Berlin).
Die Architekten von archigraphus, Aachen, haben einen alten Spitzboden unter anderem mit Hilfe von Dachwohnfenstern in einen "lichten Raum" umgewandelt. Das Architekturbüro Jäcklein BDA, Volkach, hat in einem ehemaligen Gästehaus ein natürliches Raumklima geschaffen, indem Innenwände beseitigt, große Öffnungen nach draußen geschaffen und Dachwohnfenster eingebaut wurden. Die Jury überzeugt hat auch Keuper Baukunst, Essen, mit einem minimalistischen Einfamilienhaus, dessen Pultdach mit mehreren Dachwohnfenstern in zwei Reihen ausgestattet ist. Unterlandstättner Schmöller | Architekten, München, schließlich haben ein lichtdurchflutetes Penthouse errichtet mit Dachwohnfenstern auf der Ost- und großen vertikalen Fenstern auf der Westseite.
Nachdem die Fachjury ihre Arbeit abgeschlossen hat, bestimmen jetzt die 2,4 Millionen Leser der "house and more" - neben der "Detail" der zweite Medienpartner -, wer den VELUX Architekten-Wettbewerb 09 gewinnt. Dazu wählen sie aus den nominierten Projekten, die in der ersten Ausgabe 2009 vorgestellt werden, ihre drei Favoriten. Den Preisträgern winken insgesamt 10.000 Euro. Der Sieger hat zusätzlich die Chance, sein Objekt in einer VELUX Anzeigenkampagne zu präsentieren, die in namhaften Fachmedien geschaltet wird.
Die nominierten Projekte im Überblick "Spitzboden_rund_um", archigraphus.
Die Architekten von archigraphus haben den Dachboden eines aus den 1930er Jahren stammenden Hauses ausgebaut. Entwurfsidee ist die Verfremdung und Umdeutung des Raumes durch das inszenierte Kippen des Volumens. Das erzeugen die Architekten durch die Anordnung einer schräg gestellten, scheinbar stürzenden Wand und abgerundeten Übergängen von Wand zu Dach.Dabei bleibt der ursprüngliche Charakter bestehen, was sich besonders im Umgang mit den vorhandenen konstruktiven Elementen zeigt. Die Inszenierung des Tageslichts erfolgt über eine Belichtung von Norden durch Dachwohnfenster und den Einsatz verschiedener Grautöne, die die Lichtwirkung steigern.
"Wohnhaus Weigand / Gerolzhofen", Architekturbüro Jäcklein BDA.
Ein ehemaliges Gästehaus aus den 1960er Jahren hat das Architekturbüro Jäcklein BDA zum Wohnhaus für eine junge Familie umgebaut. Durch den Abbruch von Innenwänden wurden die Zimmer geöffnet und ein fließender Raum geschaffen, der die Wohnbereiche miteinander verbindet. Große Öffnungen machen nun den Garten im Hausinneren erlebbar. Dachwohnfenster über der Galerie, die durch eine Öffnung in einem geschwungenen Decken- beziehungsweise Wandelement mit dem Raum verbunden sind, sorgen für eine natürliche Lüftung und wirken Wärmestau entgegen.
"Fängerskamp - Neubau eines Einfamilienhauses", Keuper Baukunst.
Keuper Baukunst errichtete ein modernes Einfamilienhaus mit Pultdach - geprägt durch das Zusammenspiel von geschlossenen Flächen und Öffnungen.Sämtliche Details sind reduziert, um eine formale Einheit zu erzeugen.Durch die Reihung der Fenster wird ein geordneter, disziplinierter Eindruck vermittelt. Im Inneren ist das Hauptgestaltungselement eine einläufige Treppe, die drei Geschosse miteinander verbindet und in einem sieben Meter hohen Luftraum liegt. Im Obergeschoss befindet sich ein zwölf Meter langer Einbauschrank, der den Erschließungsgang vom Luftraum trennt. Beide werden über jeweils zehn Dachwohnfenster belichtet.
"Dach - Raum in München", Unterlandstättner Schmöller | Architekten.
Anstelle eines ehemaligen Speichers haben Unterlandstättner Schmöller |Architekten ein neues Penthouse gebaut, das mit dem denkmalgeschützten Bestand kontrastiert. Die Erschließung erfolgt über einen verglasten Aufzug von außen. Zentrale Idee ist die klare Trennung von Wohnflächen und dienenden Funktionen. Sämtliche Nebenräume sind in einem 16 Meter langen Einbaumöbel an der Ostseite unter dem geneigten Dach angeordnet. Die Belichtung erfolgt ausschließlich über Dachwohnfenster in der Dachschräge, während die Wohnbereiche im Westen über großflächige vertikale Fenster mit Tageslicht versorgt werden.