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Preissprünge gefährden die Industriekonjunktur

Gemeinsame Presseerklärung der stahlverarbeitenden Industrien in Deutschland

(PresseBox) (Frankfurt am Main, )
Die enorm gestiegenen Rohstoff-, Energie- und Stahlpreise stellen die deutsche Industrie derzeit vor besondere Herausforderungen. Darauf verweisen die Industrieverbände der stahlverwendenden Branchen in Deutschland (Hauptverband der deutschen Bauindustrie e.V., Verband der Automobilindustrie e.V., Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V., Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., SET - Wirtschaftsverband Stahlbau und Energietechnik e.V., ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.). Zusätzliche Belastungen durch politisch begründete Eintrittsbarrieren auf dem europäischen Markt und Zusammenschlüsse auf den sehr engen Erz- und Kokskohlemärkten gefährden die konjunkturelle Entwicklung.

Politik muss faire Rahmenbedingungen schaffen

Die stahlverwendenden Industrien appellieren daher gemeinsam an die Politik, ihre industriepolitische Aufgabe für faire Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb wahrzunehmen. Die Europäische Kommission und die Bundesregierung sind gefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Stahl, der mit Abstand wichtigste Rohstoff der industriellen Fertigung in Deutschland, muss verfügbar bleiben. Der Wettbewerb darf im Interesse der konjunkturellen Entwicklung und der Stabilität der Lieferbeziehungen nicht künstlich eingeschränkt werden. Die geforderten Schutzzölle für Flachstahl gefährden den Industriestandort Deutschland zusätzlich.

Gerade für den industriellen Mittelstand bleibt die Entwicklung der Rohstoffpreise eine enorme Herausforderung. Wir fordern die Stahlindustrie daher auf, ihre Rolle als Entwicklungs- und Lieferpartner, als Teil der industriellen Wertschöpfung in Deutschland und Europa wahrzunehmen.

Roh- und Grundstoffe nötig zur Stabilisierung der Konjunktur

Die weltwirtschaftliche Dynamik - sowohl in den Wachstumsmärkten der Schwellenländer als auch in den entwickelten Märkten der Industrienationen - hat die deutsche Industriekonjunktur in den letzten Jahren beflügelt und die Stellung als Exportweltmeister gefestigt. Der deutsche Maschinenbau schuf seit Jahresbeginn 2007 rund 70.000 neue Arbeitsplätze, die deutsche Elektroindustrie rund 24.000; die Zahl der Beschäftigten auf den Werften stieg alleine im Jahr 2007 um fünf Prozent. In den Unternehmen der Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen wurden 32.000 neue Stellen geschaffen. In der deutschen Automobilindustrie sind seit Jahresbeginn über 15.500 neue Jobs entstanden. Die deutsche Industrie ist der Motor der konjunkturellen Belebung und die Triebfeder der gestiegenen Beschäftigung. Der deutsche Maschinenbau, die Automobilindustrie, der Anlagenbau, die Elektroindustrie, die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen, die deutsche Bauindustrie und der deutsche Schiffbau setzen globale Akzente, sind hoch angesehen und flexibel. Sie sind Benchmark weltweit.

Für die Stabilisierung der Konjunktur ist die deutsche Industrie auf die unbeschränkte Verfügbarkeit wichtiger Roh- und Grundstoffe zu angemessenen Preisen angewiesen. Anlass zur Sorge bereitet derzeit vor allem die Entwicklung der Stahlpreise. Die europäische Stahlindustrie, seit Jahren Partner unserer Unternehmen, partizipierte dabei nicht zuletzt von der Innovationsdynamik und der globalen Präsenz unserer Unternehmen. In der Vergangenheit war die partnerschaftliche Beziehung unserer Mitglieder zur Stahlindustrie Teil des gemeinsamen Erfolgs. Diese Partnerschaft wird aktuell auf eine harte Probe gestellt - mit nicht mehr kalkulierbaren Risiken für die gesamte Industriekonjunktur Deutschlands.

Wettbewerb muss erhalten bleiben

Die Stahlindustrie ist durch die erhöhten Forderungen ihrer Vorlieferanten ebenfalls stark belastet. Wir unterstützen sie in ihrer Forderung nach mehr Wettbewerb unter den Minengesellschaften. Uns ist sehr wohl bewusst, dass die fehlende Wettbewerbsdynamik und enorme Verhandlungsmacht auf den weltweiten Eisenerz- und Kokskohlemärkten auch die Stahlindustrie vor Herausforderungen stellte. Daher fordern wir die Europäische Kommission auf, dem Zusammenschluss der Unternehmen BHP Billiton und Rio Tinto nicht zuzustimmen.

Der Stahlindustrie ist es jedoch in jüngerer Zeit gelungen, die Preissteigerungen der Vorstoffe voll auf die Kunden zu überwälzen. Allerdings sind die aktuellen Stahlpreiserhöhungen nicht mehr nur mit den gestiegenen Vormaterialkosten und der enormen Nachfrage aus den Schwellenländern zu erklären.

Die von der Stahlindustrie initiierten handelspolitischen Untersuchungen vor allem bei Flachstahlprodukten verhindern bereits jetzt den Markteintritt potentieller neuer Wettbewerber. Die Verfügbarkeit von Stahl aus Drittländern ist seit der Eröffnung der Untersuchungen drastisch gesunken. Die deutsche Industrie sieht allerdings eine Notwendigkeit, die verfügbaren Stahlmengen in Europa auszudehnen. Der Stahlmarkt war in der Vergangenheit durch ein sehr knappes Angebot, ausgelastete Kapazitäten und steigende Preise charakterisiert. Dies steht im Widerspruch zu den Forderungen der europäischen Stahlindustrie nach künstlich geschaffenen Markteintrittsbarrieren durch die Einführung von Schutzzöllen für Flachstahl. Anti-Dumping Zölle auf Stahlflachprodukte sind sachlich nicht gerechtfertigt.

Wir sprechen uns für den Einsatz von handelspolitischen Instrumenten zur Sicherung eines fairen und freien Handels aus, nicht zur Verfestigung der geringen Wettbewerbsintensität auf dem europäischen Stahlmarkt.

Unternehmen brauchen Planungssicherheit

Die stahlverarbeitenden Unternehmen in Deutschland brauchen unternehmerische Planungssicherheit auf der Beschaffungsseite. Ein ungebremstes Abwälzen der Preissteigerungen auf die Kunden ist im globalen Wettbewerbsumfeld keine Option. Auf Rahmenvereinbarungen über Mengen, Laufzeiten und Preise mit der Stahlindustrie muss Verlass sein. Immer höhere Preisforderungen, reduzierte Mengen und Laufzeitveränderungen in laufenden Verträgen werden an Zusagen in Folgegeschäften gekoppelt. Dies stellt die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der stahlverarbeitenden Industrien auf eine sehr gefährliche Probe.
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