An der Universität Siegen erforscht seit Anfang des Jahres eine Projektgruppe die Gründe, warum in Deutschland - und auch in Siegen - viel weniger Frauen Informatik studieren als im internationalen Vergleich. Die Gruppe um Prof. Dr. Udo Kelter (Praktische Informatik) hat zwei der Hauptgründe lokalisiert: Ein Grund ist der hierzulande verbreitete Irrglaube, Informatiker würden ausschließlich programmieren und mit niemandem außer dem Rechner kommunizieren. Dabei ist das Gegenteil richtig: Viele Informatiker verbringen weitaus mehr Zeit in Kundeninterviews, Beratungen und Managementsitzungen als mit Programmieren.
Ein zweites, bei Schülerinnen weit verbreitetes Vorurteil besagt, Informatik sei extrem theoretisch und kompliziert. Das Studium wird als weitaus schwieriger eingeschätzt, als es in Wirklichkeit ist. Gerade die intelligenten Frauen scheinen oft ziemlich selbstkritisch, oft leider zu selbstkritisch, und unterschätzen die eigenen Fähigkeiten.
Das Angebot: Begabungstest und persönliches Beratungsgespräch
Eine Selbstanalyse, ob man ein bestimmtes Studium schaffen wird, kann Klarheit über die eigenen Fähigkeiten und Potentiale liefern. Sie ist eine anspruchsvolle Aufgabe für alle Schulabsolventen - Frauen wie Männer -, die eine akademische Laufbahn planen. Das Projekt lädt alle, die sich für ein Studium der Informatik interessieren, zu einem persönlichen Begabungstest in Form einer Potentialanalyse ein. Die Potentialanalyse besteht aus einem Test von ca. 2 Stunden Dauer und einem darauf basierenden individuellen Beratungsgespräch mit einer Diplom-Psychologin, die auf solche Begabungstests spezialisiert ist.
Bei zwei alternativen Vorbereitungsterminen können sich SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen über den Begabungstest informieren. Die Anforderungen des Informatik-Studiums sind ebenso Thema wie das Spektrum der Informatik-Berufe.
Wann?: Montag, 23. und Mittwoch, 25. Juni 2008 jeweils um 17 Uhr
Wo?: Gebäude Hölderlinstr., Raum H-B 8409
http://pi.informatik.uni-siegen.de/...