Dies nutzte der Spitalverbund AR für den Aufbau einer elektronischen Medikamentenliste: In dieser Applikation sind sämtliche im Spitalverbund verwendeten Medikamente enthalten. Die Medikamentendaten stammen aus dem ERP-System OPALE, welches über JDBC an Intrexx angebunden ist. Durch die Funktionen des Portals wird es möglich, sich die Medikamente nach Name, enthaltenen Wirkstoffen oder nach anatomisch-therapeutisch-chemischer Klassifikation (ATC) anzeigen zu lassen. Das gibt den Ärzten ganz neue und komfortable Auswahlmöglichkeiten: Für jedes Medikament kann die genaue Dosierung eines Wirkstoffs ebenso abgerufen werden wie Pharmacode, Verfügbarkeit und Preis. Insbesondere die Auswahl nach Wirkstoffen stellt eine gute Entscheidungsgrundlage dar. Sie zeigt neben dem Originalmedikament alle Generika an, die diesen Wirkstoff enthalten. Der Arzt kann daraufhin entscheiden, ob er das Original oder die kostengünstigere Variante verschreibt. Zusätzlich ist jeweils ein Link auf die Pharmavista-Datenbank im Internet hinterlegt. Dieser ermöglicht es dem Anwender, weitere Detailinformationen zu jedem Medikament abzurufen. Die ATC-Klassifikation befähigt die Anwender, sich durch die verschiedenen Ebenen der ATC-Hierarchie bis auf die Stufe des einzelnen Medikamentes durchzuklicken. In dem zugrunde liegenden ERP-System war diese Selektion nicht möglich, mit Intrexx dagegen wurde die Applikation innerhalb kürzester Zeit realisiert. "Das ist eine enorme Vereinfachung, sicher wäre das auch für viele andere Krankenhäuser nachahmenswert", stellt der zuständige Leiter Informatik & Organisation, Johannes Dörler, fest.
Bisher arbeiteten die Ärzte lediglich mit einer gedruckten Version der Medikamentenliste, welche die erwähnten Selektionsmöglichkeiten nicht bot. Zudem war diese nach dem Druck bereits veraltet und musste immer wieder durch lose Zusatzblätter ergänzt werden. Dagegen ist die elektronische Datenbank ohne großen Aufwand aktualisierbar. Das erkannte auch die Arzneimittelkommission und beschloss daraufhin, in Zukunft auf eine gedruckte Version zu verzichten. Um den Ärzten dennoch eine mobile Ausführung bereitzustellen, soll die Applikation auf PDA/Windows CE portiert werden und somit stets parat sein. Die überaus positive Resonanz unter den Ärzten zeigt, dass besonders in Krankenhäusern noch viel Potential zur Prozessoptimierung steckt. Nach der erfolgreichen Realisierung der elektronischen Medikamentenliste nimmt Johannes Dörler mit seinem Team nun weitere Projekte in Angriff. "Eine Hinterlegung sämtlicher für Ärzte relevanter Daten und Literatur ist unser nächstes Ziel, sozusagen eine medizinische Knowledge Database", schwärmt er und ist damit sogar vielen Wirtschaftsunternehmen voraus.