Die insgesamt 60 Plätze in Wolfgang waren schnell ausgebucht. 14 davon sicherten sich Kinder, Nichten und Neffen von Umicore-Mitarbeitern, davon fünf Jungs.
Um den Jugendlichen einen praktischen Blick in den Alltag zu geben, begleiteten sie zuerst Eltern und Bekannte an deren Arbeitsplatz bei Umicore. Nach einer stärkenden Mittagspause legten sie dann selbst in den Laboratorien, Werkstätten und Produktionsbereichen Hand an und probierten technische Fertigkeiten aus.
Nach den Erfahrungen der Wolfgänger Ausbilder bewerben sich rund zwei Prozent der Girls'Day-Teilnehmerinnen später auf eine Stelle in einem eher von Männer dominierten Beruf. "Die Chancen auf einen solchen Ausbildungsplatz sind für qualifizierte Mädchen gut", sagt Klaus Lebherz, Leiter des Bildungszentrum Rhein-Main im Industriepark Wolfgang.
Insgesamt absolvieren rund 320 junge Leute ihre Ausbildung in dem von der Industriepark Wolfgang GmbH betriebenen Bildungszentrum, dem die überbetriebliche Ausbildung der Nachwuchskräfte für die in Wolfgang ansässigen Untenehmen wie Umicore, DeguDent, Evonik und IPW GmbH obliegt.
Den Girls Day, Mädchenzukunftstag, für Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren gibt es seit 2001. Somit feiert er dieses Jahr sein zehntes Jubiläum. Er findet an jedem vierten Donnerstag im April statt und geht zurück auf eine Initiative unter anderem der Bundesregierung, der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften. Der Industriepark Wolfgang öffnet seit 2003 seine Türen zum Girls' Day.
Allgemeine Informationen zum Girls'Day
Die Mädchen lernen am Girls'Day Ausbildungsberufe und Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind oder begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen.
Der Girls'Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben bei einer stetig steigenden Veranstaltungszahl insgesamt über 900.000 Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2009 erkundeten mehr als 126.000 Mädchen Technik und Naturwissenschaften und über 9.000 Unternehmen und Organisationen waren auf der Aktionslandkarte eingetragen.
Warum ein Zukunftstag für Mädchen?
Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs