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Warum hört man so wenig von deutscher KI-Innovation?

Ein europäischer Investor über stille Revolutionen im deutschen Mittelstand

(PresseBox) (Wuppertal, )
Ein europäischer Geschäftsmann hat uns vor Kurzem kontaktiert. Er investiert seit Jahren in Technologie-Startups und KI-Unternehmen, ist viel unterwegs zwischen Lissabon, Amsterdam und Kopenhagen. In seinem Schreiben beschreibt er eine Beobachtung, die uns selbst nachdenklich gemacht hat. Wir haben ihn um eine Stellungnahme gebeten – hier ist sie, ungekürzt.

Ich lebe irgendwo zwischen Lissabon und Kopenhagen, lese täglich internationale Tech-News und investiere in junge Unternehmen mit klarer Vision. KI ist mein Alltag. Jeden Tag erhalte ich Pitches aus ganz Europa, höre Präsentationen, sehe Demos. London, Paris, Tel Aviv, Zürich – überall scheint die KI-Welt zu pulsieren. Doch wenn ich nach Deutschland schaue, bleibt es still. Zu still.

Ab und zu taucht ein großer Konzern mit einem Pilotprojekt auf, ein Accelerator ruft nach „AI-Partnerschaften“ oder „Innovation Hubs“, und dann verschwindet alles wieder in der Versenkung. Ich höre kaum von den kleinen, echten Innovatoren. Von jenen, die KI nicht nur einsetzen, sondern verstehen. Von Teams, die keine Show veranstalten, sondern konkrete Probleme lösen – dort, wo Technologie wirklich gebraucht wird.

Vor wenigen Wochen stieß ich zufällig auf ein Projekt namens CARI, entwickelt von einer mir bis dahin unbekannten deutschen Agentur namens twinC. Und ich war überrascht. CARI ist keine App, die übersetzt. CARI versteht. Sie ist die erste KI-Assistentin, die Pfl egekräfte im Alltag begleitet, Anweisungen erklärt, Produkte erkennt und Abläufe sichert. Eine KI, die nicht redet, sondern mitdenkt. Sie nutzt das Wissen der Einrichtung, die Erfahrung der Mitarbeitenden, die echten Prozesse – und verwandelt sie in Sicherheit und Verständnis.

Das ist kein Hype, keine bloße Spielerei. Das ist Technologie, die ein reales Problem löst. Und genau das macht mich nachdenklich. Warum höre ich von solchen Entwicklungen nicht auf den großen Bühnen? Warum fi ndet man diese Innovationen nicht in internationalen Tech-Magazinen? Warum ist es nicht diese Art von KI, die Preise gewinnt und Aufmerksamkeit bekommt?

Ich glaube, das Problem liegt tiefer. Deutschland hat kein Innovationsproblem. Es hat ein Aufmerksamkeitsproblem. Zu viele gute Ideen entstehen im Stillen, zu wenige schaffen es durch die Schichten aus Bürokratie, Förderrichtlinien und althergebrachten Strukturen. Kleine Teams wie twinC wagen Neues, experimentieren, kombinieren Technologie mit Empathie – aber sie werden kaum gehört.

Ich habe in den letzten Monaten viel Geld in AI-Startups investiert, die Daten auswerten, Prozesse automatisieren oder Kommunikation optimieren. Doch keines dieser Projekte hat mich so berührt wie CARI. Vielleicht, weil es Menschlichkeit digitalisiert. Weil es eine Brücke schlägt zwischen Technik und Verantwortung. Weil es zeigt, dass KI mehr kann, als nur effi zient zu sein.

Vielleicht sollte man weniger darüber reden, wie Deutschland zu einem KI-Standort wird – und mehr darüber, wie viele Menschen hier längst daran arbeiten, ohne dass jemand hinschaut. Die leisen, echten Innovatoren. Diejenigen, die keine Schlagzeilen brauchen, sondern Lösungen liefern.

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