Dentalmedizin: Schutzausrüstung bleibt Schwachstelle
Fast drei Viertel der für den aktuellen TÜV-Röntgenreport untersuchten Geräte (73 Prozent) kommen in der Human- oder Dentalmedizin zum Einsatz. Bei den rund 8.400 geprüften dentalmedizinischen Röntgengeräten lag die Mängelquote mit 15 Prozent leicht über dem Gesamtdurchschnitt. Besonders häufig traten Defizite bei der gesetzlich vorgeschriebenen Schutzausrüstung – wie Bleischürzen oder Bleischilde – sowie bei der Kennzeichnung des Kontrollbereichs auf.
„Bleischürzen oder Bleischilde dienen dem Schutz empfindlicher Körperbereiche wie der Schilddrüse. Unsere Sachverständigen überprüfen, dass diese vorhanden sind und sich nutzen lassen“, erklärt Sören Schroll, Fachgebietsleiter der Medizin- und Röntgentechnik bei TÜV Rheinland. „Allerdings stellen wir immer wieder fest, dass viele Zahnarztpraxen dies noch nicht konsequent umgesetzt haben. Dabei sind entsprechende Schutzausrüstungen bereits für etwa 100 Euro erhältlich und lassen sich schnell nachrüsten.“
Kratzer gefährden Diagnosesicherheit
Ebenfalls zu den Röntgengeräten in Zahnarztpraxen gehören Panoramaschichtaufnahmegeräte: Sie machen Röntgenbilder des gesamten Gebisses. 2024 wurden 2.747 Panoramaschichtaufnahmegeräte geprüft, von denen 14 Prozent Mängel aufwiesen. Besonders häufig wurden Kratzer, Knicke oder Schmutzablagerungen auf den Speicherfolien festgestellt. Das kann zu Störstellen auf den Patientenaufnahmen führen – und im schlechtesten Falle zu einer falschen Diagnose.
Röntgenschutz für Personal nicht vernachlässigen
Zur Humanmedizin gehören kombinierte Aufnahme- und Durchleuchtungsgeräte, wie sie vorwiegend Kliniken einsetzen. Mit ihnen werden Interventionen wie Gefäßuntersuchungen oder Untersuchungen und Behandlungen in der Urologie durchgeführt. Von den deutschlandweit untersuchten knapp 600 Aufnahme- und Durchleuchtungsgeräten wiesen rund 13 Prozent Mängel auf. Hierzu zählt fehlender Schutz vor der Röntgenstrahlung, die vom Patienten gestreut wird und die Untersucherinnen oder Untersucher betreffen kann.
Regelmäßige Prüfungen für mehr Sicherheit
„Die regelmäßige, unabhängige Überprüfung der Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Röntgeneinrichtungen sowie eine sorgfältige Qualitätskontrolle der Aufnahmematerialien sind elementar. Denn dadurch können Patientinnen und Patienten, aber auch Anwenderinnen und Anwender sicher sein, beim Röntgen keinen unnötigen Risiken ausgesetzt zu werden“, sagt Sören Schroll von TÜV Rheinland.
Onlineshop von TÜV Rheinland: Sicherheit einfach organisieren
Für die Prüfung von Röntgengeräten beschäftigt TÜV Rheinland derzeit deutschlandweit 15 Sachverständige. Schnell und unkompliziert zur Prüfung gelangen Kliniken, Tierarztpraxen, Zahnarztpraxen und andere Betreiber von Röntgengeräten über den Onlineshop von TÜV Rheinland. Unter www.tuv.com/roentgen-onlineshop lassen sich Prüfungen bequem online buchen. So wird die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen sichergestellt – für maximale Sicherheit bei Menschen und Geräten.
TÜV-Röntgenreport 2025
Der „TÜV-Röntgenreport“ wird jährlich vom TÜV-Verband herausgegeben und liefert ein aktuelles Bild über den technischen Zustand der Röntgengeräte in Deutschland. Für den „TÜV-Röntgenreport 2025“ prüften TÜV-Sachverständige insgesamt rund 15.600 Geräte deutschlandweit.