"Jeder, der schon einmal im Stadion war, kennt das Gefühl, wenn die ersten Zuschauer abwandern und es plötzlich kühler wird um einen herum," so Henninger. Jeder Mensch gibt über seine Haut Körperwärme an die Umgebung ab. Normalerweise nehmen wir dies im Freien selten war. Zu schnell wird diese Wärme vom Körper weggetragen. Was aber, wenn viele tausend Menschen auf engstem Raum zusammen stehen, sich dabei noch permanent bewegen und singen? Das soll nun am Beispiel der Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern nachgewiesen werden. "Das Fritz-Walter-Stadion bietet für solch eine Untersuchung die besten Voraussetzungen, da es ein von allen Seiten geschlossenes und überdachtes Stadion ist," so der Wissenschaftler.
Bereits erste Probemessungen während der letzten Heimspiele haben gezeigt, dass die Theorie durchaus in der Praxis nachzuweisen ist. In den Zuschauerrängen wurden Temperaturen über den gesamten Spielverlauf aufgezeichnet. Zusätzliche Wärmebilder boten die dazugehörigen, beeindruckenden Bilder. Es zeigte sich, dass sich der zeitliche Ablauf eines Spiels, mit seinen wechselnden Phasen deutlich auf die Wärmeentwicklung innerhalb der Westkurve auswirkt. Vor allem in den Anfangsminuten und kurz vor dem Abpfiff eines siegreichen Spiels konnten sehr große Temperaturunterschiede zwischen der Westkurve und außerhalb des Stadions beobachtet werden. Sollten die Probemessungen weiter so gut verlaufen, ist eine Messkampagne geplant, die sich über die gesamte nächste Saison erstreckt - hoffentlich dann in der 1. Bundesliga.
Das beiliegende Wärmebild stammt von einer Wärmebildkamera.