Die genauen Mechanismen, die der Faltung verschiedener mitochondrialer Eiweiße zugrunde liegen, konnten nun in den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Johannes Herrmann und Dr. Jan Riemer im Fachbereich Biologie der Technischen Universität Kaiserslautern aufgeklärt werden. Die Wissenschaftler berichten in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Molecular Cell, dass sich die Faltungsmaschinerie in ihre Einzelteile zerlegen und dann im Reagenzglas wieder - in funktionellem Zustand - zusammensetzen lässt. Dadurch gelang es nicht nur die minimal notwendigen Bestandteile dieses Systems zu definieren, sondern auch die Reihenfolge zu bestimmen, in der diese Bestandteile ineinander greifen. Diese Ergebnisse leisten zum einen einen wichtigen Beitrag zum grundlegenden Verständnis davon, wie Eiweiße in Zellen gefaltet werden, zum anderen ermöglichen sie es in Zukunft, die Bedeutung der Eiweißfaltung in Mitochondrien für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson und ALS aufzuklären.
Publikationen:
Molecular Cell, Bien, M. et al, 2010, Bd. 37, No. 4.
Science, Riemer J., Bulleid N. and Herrmann J., 2009, Bd. 324, No. 5932, S. 1284-1287.