"TRUMPF hat die Krise hinter sich gelassen", so die Chefin des Familienunternehmens. "Wenn die Weltwirtschaft von weiteren externen Schocks wie Währungskrisen oder platzenden Kredit- oder Immobilien-Blasen verschont bleibt, dann bin ich überzeugt: Die Zeit der schlechten Zahlen ist vorbei!"
Grund für ihren Optimismus findet die Unternehmerin in den steigenden Auftragseingängen seit dem Frühjahr. "Wir sehen im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten zweistellige Zuwächse - und wir haben keine Anzeichen dafür, dass dies in den kommenden Monaten nicht so weitergehen wird", sagte Nicola Leibinger-Kammüller.
Im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag 30. Juni 2010), das noch unter der weltweiten Wirtschaftskrise litt, ging der Umsatz von TRUMPF zwar noch um rund 19 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zurück; dadurch hat das Unternehmen einen Verlust vor Steuern von 59 Millionen Euro erwirtschaftet. Doch haben sich seit dem Frühjahr die Auftragsbücher des Ditzinger Hightech-Unternehmens wieder gefüllt. Nicola Leibinger-Kammüller: "In einigen Märkten kommen wir sogar schon wieder an die Verkaufszahlen der Rekordjahre vor der Krise heran. Wir erwarten deshalb im neuen Geschäftsjahr 2010/2011 auch einen deutlich zweistelligen Gewinn. Unser Ziel ist: Wir wollen möglichst viel von dem wieder aufholen, was wir während der Krisenjahre verloren haben."
Insbesondere das starke Asien-Geschäft sorgt dafür, dass bei TRUMPF alle Kurven nach oben zeigen. Vor allem auf den boomenden Märkten in China will TRUMPF weiter profitieren. Das Unternehmen wird deshalb seinen chinesischen Produktionsstandort weiter ausbauen. "Wir sind seit Jahren in Asien präsent", so die TRUMPF Chefin. "Mit all unserer Erfahrung können wir nun das Momentum in Fernost gut mitnehmen - und das stärkt uns auch zuhause."
Deshalb hat TRUMPF auch positive Nachrichten für die deutschen Standorte: Dank der guten Auftragslage konnte TRUMPF schon seit Juli an den meisten Standorten die Kurzarbeit beenden; das Unternehmen ist damit in Deutschland ohne betriebsbedingte Kündigungen durch die Krise gekommen. Vor allem aber: Mit Blick auf die guten Aussichten beendet TRUMPF ab Januar 2011 die bisher geltenden Entgeltkürzungen. Während der Krise hatten sich die Arbeitnehmer zu Arbeitszeitverkürzungen bei entsprechendem Entgeltverzicht bereiterklärt; im Gegenzug hatte das Unternehmen eine Beschäftigungsgarantie bis 2011 ausgesprochen. Die Entgeltkürzung wird ab Januar 2011 ausgesetzt. Das Weihnachtsgeld im Dezember 2010, das eigentlich ebenfalls gekürzt werden sollte, wird nun vollständig ausgezahlt. "Wir sind unseren Mitarbeitern dankbar, dass sie uns in schwierigen Zeiten geholfen haben, unsere Kosten im Griff zu halten. Jetzt, da es wieder aufwärts geht, sollen unsere Leute an der besseren Lage teilhaben."