Der Austausch von Dateien über das Internet und entsprechende Diensteanbieter werden auch bei deutschen Unternehmen immer beliebter. Cyberkriminelle folgen stets den Gewohnheiten der Anwender. Und je verbreiteter die Nutzung solcher Cloud Services ist, desto wahrscheinlicher missbrauchen Online-Gangster diese als neue Angriffswege. Schließlich können Cyberkriminelle rechnen. Je niedriger die Durchschnittskosten einer Infektion, desto beliebter der zugehörige Angriffsweg. Ganz nebenbei werden dabei die Sicherheitsmechanismen am Gateway überlistet, weil kein verdächtiger Anhang vorliegt, der Link von einer legitimen Domäne stammt und dieser zudem über das legitime SSL-Protokoll abgesichert ist. So betrachtet war es in der Tat nur eine Frage der Zeit, bis eine verbreitete Erpressersoftware wie TorrentLocker auch über Services à la Dropbox verteilt wird.
Trend Micro hat Dropbox über die Gefahr informiert. Laut dessen Sicherheitsteam wurden alle entdeckten bösartigen Dateien entfernt und die betroffenen Nutzerkonten gesperrt.
Was man gegen TorrentLocker tun kann
Eine grundlegende Möglichkeit, sich vor Erpressersoftware zu schützen, sind neben Anwenderschulungen in den Unternehmen und einem gesunden Misstrauen regelmäßige Datensicherungen (Backups). Dabei sollten die Anwender der 3-2-1-Regel folgen – drei Kopien in zwei Formaten auf einem isolierten Medium. So lassen sich zum Beispiel die Familienfotos erstens auf einem externen Speichermedium (externe Festplatte oder Stick) speichern, zweitens in der Cloud ablegen und drittens auf eine CD brennen. Der Cloud-Speicher und der nicht eingesteckte USB-Stick verhindern dabei, dass TorrentLocker auch die Sicherungskopien verschlüsseln und löschen kann. Sollte kein Cloud-Speicher vorhanden sein und der USB-Stick mit dem Rechner verbunden, so wären wenigstens die auf CD gebrannten Bilder sicher, selbst wenn diese im CD-Laufwerk eingelegt wäre.
Generell sollten Anwender auf ihren Geräten eine moderne, mehrschichtige Sicherheitssoftware installieren und stets auf dem aktuellen Stand halten. Außerdem sollten diese Schutzlösungen über Cloud-Sicherheitsmechanismen verfügen, damit etwa Webadressen, die zu Erpresser- und anderer Schadsoftware führen, oder E-Mails mit bösartigen Links geblockt und bösartige Dateien gar nicht heruntergeladen oder ausgeführt werden. Zusätzlich bietet die Verhaltensanalyse solcher Sicherheitssoftware Schutz und kann eine unbekannte oder zunächst nicht erkannte Bedrohung noch vor dem eigentlichen Schaden abwehren.
Trend Micro-Kunden können sich mithilfe der Lösungen Trend Micro OfficeScan™ mit „XGen™“-Endpunktsicherheit, „Smart Protection Suites“, „Worry-Free Business Security“, „Deep Discovery“, „Deep Security“ und „Cloud App Security“ vor der Bedrohung durch TorrentLocker schützen.
Im Falle einer Infektion mit Erpressersoftware generell können Anwender kostenlose Werkzeuge wie das Trend Micro Crypto-Ransomware File Decryptor Tool nutzen, um bestimmte Varianten von Erpressersoftware mit Dateiverschlüsselung unschädlich zu machen, indem die Dateien wieder entschlüsselt werden.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zur neu entdeckten TorrentLocker-Variante sind im deutschsprachigen Trend Micro-Blog abrufbar.