Minister Müller sagte im Vorfeld: "Das Judentum gehört zu den Fundamenten europäischer und deutscher Kultur. Seit der Spätantike leben Juden und Nichtjuden in Mitteleuropa dauerhaft zusammen und beeinflussen sich somit seit rund 2.000 Jahren in allen Sphären des Lebens. Es ist darum von großer Wichtigkeit, die jüdische Kultur zunehmend mehr als integralen Bestandteil der europäischen Identität zu begreifen. In der Konsequenz wird dieser allmähliche Wandel im Selbstverständnis der Europäer erstens einen wichtigen Einfluss auf das Verhältnis zum jüdischen Volk und dem Staat Israel haben. Alle Untersuchungen und Projekte, die den Erkenntnissen zum jüdischen Leben in Europa ein weiteres Kapitel anfügen, haben deshalb hohe zeitgeschichtliche Relevanz. Auch in dieser Hinsicht ist es dem Freistaat Thüringen eine besondere Ehre, den Erfurter Schatzfund in New York wissenschaftlich aufbereitet in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorzustellen."
Der Schatzfund wurde bisher in verschiedenen Ausstellungen u.a. in Erfurt, Berlin und Speyer gezeigt. Vor allem die Ausstellung in Paris erregte breites internationales Interesse und führte zu einer Vielzahl von Leihanfragen aus aller Welt. Bis zur endgültigen Eröffnung der Ausstellung in der Alten Synagoge Erfurt soll der Schatzfund nach New York noch in Präsentationen in London und Tel Aviv gezeigt werden und so das besonders wertvolle mittelalterlich-jüdische Erbe Erfurts vorstellen und bekannt machen.
Minister Müller, der drei Tage in New York sein wird, hat ein umfangreiches Besuchsprogramm. Neben der Ausstellungseröffnung wird er Gespräche mit den Verantwortlichen führen und neue Kontakte knüpfen. Zudem besucht er die Deutsche Schule in New York.