In etwa jeder fünften Wohnung in Deutschland gibt es Schäden an Wänden, Decken und Fenstern durch zu hohe Luftfeuchte. Eine Gemein - schaftsstudie der Universität Jena, der TU Dresden sowie der TU Berlin [1] kommt zu dem Ergebnis, dass in fast jeder zehnten Wohnung in Deutschland der Schimmelpilzbefall deutlich sichtbar ist und damit ein latentes Gesundheitsrisiko vorliegt. In etwa 5,8 Prozent der untersuchten Wohnungen konnte der sichtbare Schimmelpilzbefall eindeutig auf das eingeschränkte Lüftungsverhalten der Bewohner zurückgeführt werden. Schimmelpilzbefall tritt verstärkt in nichtgedämmten Altbauten, in Raumecken, besonders hinter Schränken an Außenwänden sowie an typi-schen Kältebrücken wie Fensterlaibungen, Fensterstürzen und Balkonanbindungen auf.
Wegen steigender Energiekosten neigen viele Mieter dazu, nur noch einen Wohnraum zu beheizen und die angrenzenden Nebenräume über angelehnte Türen zu temperieren. Durch die Abkühlung der warmen Wohn-zimmerluft in den unbeheizten Nebenräumen wird die Feuchteproblematik in den kritischen Raumzonen jedoch noch verstärkt.
Die Thermozyklus GmbH & Co. KG, Gauting, Anbieter eines Einzelraumregelsystems mit besonders hoher Regelgüte, hat sich dieser Thematik angenommen und ein kombiniertes Raumgerät mit integriertem Feuchtesensor entwickelt. Wird ein kritischer Wert aus Raumtemperatur und Raum - luftfeuchte von dem mit einer zusätzlichen Software ausgestatteten Raumgerät gemessen, wird die Sollwerttemperatur automatisch innerhalb eines definierten Sollwertfeldes im hx-Diagramm angehoben.
Durch einen Sicherheitsabstand zu den Sättigungsgrenzen kann die Kondensatbildung an kalten Wänden und Decken sicher vermieden werden.
Ändert sich die Raumluftfeuchte durch zwischenzeitiges Lüften über Fenster oder einen Ventilator, so regelt das Kombigerät die Raumtemperatur wieder auf die eingestellte unkritische Solltemperatur zurück. Es wird also nur so viel an Energie aufgewendet, wie zur Vermeidung der Schimmelbildung erforderlich ist.
Im Idealfall werden alle Raumgeräte mit Feuchtesensoren ausgerüstet. In der minimalen Variante kann eine Zentraleinheit mit einem Feuchtesen-sor auch mehrere Raumgeräte überwachen.
Damit lassen sich beispielsweise feuchtekritische Untergeschossräume im Sommer so temperieren, dass es zu keiner Schimmelbildung kommt. Außerdem besteht die Option, über den Feuchtesensor auch einen Ventilator oder ein Wohnungslüftungssystem direkt anzusteuern. Auch Kombinationen aus zentraler und dezentraler Feuchteüberwachung sind möglich.
Das patentierte thermozyklische Regelungsverfahren eignet sich für Decken-, Wand-, Fußboden-, Fußleisten- und Radiatorenheizungen. Unterschei - dungsmerkmal zu konventionellen Einzelraumreglern ist ein neuar-tiges Rechenmodell, das die Temperaturhysterese auf ± 0,15 Grad begrenzt.
Bereits Temperaturabweichungen im Raum von 1/100 ° Kelvin werden erfasst und vom Rechenmodell gewichtet. Damit lassen sich Regeleingriffe an die voraussichtlichen Reaktionen des Raumes durch Störgrößen wie Wärmeabgabe durch Personen, Beleuchtung oder Computer oder geöffnete Fenster und Türen frühzeitig erfassen und als Regelsignal verarbeiten. Die bei konventionellen Reglern typischen Unter- und Überschwingungen werden dadurch vermieden. Allein durch die höhere Regelgenauigkeit der Thermozyklus-Regler lassen sich 12 bis 18 Prozent Energie einsparen.
[1] S. Brasche et al.: Vorkommen, Ursachen und gesundheitliche Aspekte von Feuchteschäden in Wohnungen. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforsch
- Gesundheitsschutz, 8, 2003, Seite 683-693