Die Studie "The State of Business Intelligence in Academia 2010" zeigt, dass obwohl die Unternehmen Mitarbeiter benötigen, die gleichermaßen Kenntnisse über BI als auch über betriebswirtschaftliche Abläufe mitbringen, es den meisten Universitäten nicht gelingt, entsprechend qualifizierten Absolventen hervorzubringen. Zu häufig haben Absolventen entweder ein sehr tiefgreifendes technisches Wissen über Business Intelligence, verstehen aber nicht, wie sich diese Fähigkeiten für geschäftliche Anforderungen nutzen lassen, oder sie haben fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die sie aber nicht mit einschlägigen BI-Tools anwenden können.
"Drei Mega-Trends haben zu einem Mangel qualifizierter Mitarbeiter geführt: das in vielen Branchen mehrere Größenordnungen über dem Niveau von vor fünf Jahren liegende Datenvolumen, die Zunahme neuer Anwendungen und neuer Datenquellen sowie die Fokussierung der betriebswirtschaftlichen Optimierung, für die viele unterschiedliche Daten analysiert werden. Daher müssen Universitäten und Unternehmen wie Teradata mutige Schritte wagen, um den künftig wachsenden Bedarf an Mitarbeitern zu decken", sagte Hermann Wimmer, President Europe, Middle East and Africa (EMEA), Teradata.
Laut einem Bericht des McKinsey Global Institute[1] wird bis 2018 allein der Bedarf in den USA nach gut ausgebildeten BI-Experten die verfügbaren Arbeitskräfte um 60 Prozent übersteigen. Dieser Bericht sagt voraus, dass allein in den USA bis 2018 zusätzlich 190.000 hochgradig spezialisierte Analysten und weitere 1,5 Millionen Manager mit einem Verständnis für Datenanalysen benötigt werden, um die Potenziale von Big Data auszuschöpfen.
Die Unternehmen benötigten eine Mischung aus technischen und betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten wie Statistik und Mathematik, Betriebswirtschaftslehre sowie Kommunikation. Gegenwärtig vermitteln Universitäten diese Fähigkeiten in verschiedenen Studiengängen. Daher entspricht kein Programm vollständig den betrieblichen Anforderungen von Unternehmen. Nur rund ein Dutzend Hochschulen verfügt über einen echten Schwerpunkt oder Abschluss für BI, der alle wichtigen Inhalte abdeckt.
Die Online-Umfrage wurde an die Mitglieder der "Association for Information Systems", deren Studenten sowie zahlreiche BI-Medien geschickt, um eine Stichprobe aus Hochschullehrern, Studenten und Experten aus der Wirtschaft zu erhalten. Die Dozenten lehren an 129 Universitäten in Ländern wie Australien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, Deutschland, Indien, Japan, Norwegen, Singapur, Slowenien, der Schweiz, Ungarn und den USA. Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick:
- Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Big Data und Datenanalysen berichten Personalverantwortliche von einem Nachholbedarf bei der Ausbildung für dieses Anforderungsprofil und von Schwierigkeiten, genügend qualifizierte Studenten zu finden. Am stärksten sind Unternehmen daher an Studenten interessiert, die
praktische Erfahrung in der BI haben (75 Prozent)
über Erfahrungen mit neuen Trends verfügen (66 Prozent) und
bereits mit großen Datenmengen gearbeitet haben (54 Prozent)
- Unternehmen stellen am häufigsten BI-Nachwuchsarbeitskräfte ein, die einen Abschluss in
betrieblicher Informationstechnik (51 Prozent),
Informatik (41 Prozent),
anderen Fächern (38 Prozent) oder
Mathematik oder Statistik (34 Prozent) vorweisen können.
- 43 Prozent der 339 teilnehmenden Studenten gaben an, dass sie gerne einen engeren Bezug zwischen dem Studium der BI und möglichen Arbeitsplätzen erkennen würden.
- BI wird nur von drei der befragten 129 Hochschulen als Schwerpunkt oder als Studienabschluss angeboten. 12 Universitäten bieten BI als Schwerpunkt oder Abschluss für Doktoranden an.
- Spezielle BI-Kurse werden von 80 Hochschulen durchgeführt. Diese Kurse werden jedoch nur von einem Fachbereich der Universität, beispielsweise dem Fachbereich für Management-Informationssysteme oder dem für Statistik angeboten.
- Professoren greifen in ihrem Bemühen, den Studenten ein umfassendes Verständnis von BI zu vermitteln, oft auf Schulungsunterlagen von Unternehmen zurück. Am häufigsten werden Unterlagen des Teradata University Network genutzt. Allerdings nutzen insgesamt nur weniger als die Hälfte der Professoren und Studenten derartige Angebote.
Die Umfrage führten Barbara Wixom und Thilini Ariyachandra durch. Wixom ist Co-Executive Director des Teradata University Network, außerplanmäßige Professorin der McIntire School of Commerce an der University of Virginia und Director für das Master of Science Studium der University of Virgina im Rahmen des Graduate-Programms des M.I.T. Ariyachandra ist außerplanmäßige Professorin für Management-Informationssysteme (MIS) am Williams College of Business der Xavier University.
"Datenanalysen, die für fundierte Entscheidungen benötigt werden, sind heute in Unternehmen vieler Branchen fester Bestandteil der Geschäftsabläufe", sagte Barbara Wixom, Associate Professor an der McIntire School of Commerce, University of Virginia. "Aus diesem Grund muss Business Intelligence ein Teil der Lehrpläne vieler unterschiedlicher Studiengänge sein. Die Umfrage zeigt, dass die Ausbildung ein zu eng gefasstes Bild von BI vermittelt und nicht die wirklichen Zusammenhänge widerspiegelt."
"Business Intelligence stellt eine neue Karriereoption dar, die zwischen der Technik und dem Management angesiedelt ist", so Wimmer. "BI-Fachleute müssen die Business-Probleme kennen, die für eine bestimmte Branche typisch sind. Sie müssen die operativen Aspekte des Geschäfts prüfen können um zu verstehen, welche Daten benötigt werden, und sie müssen ein umfassendes Verständnis für die Datenanalyse haben. Um zwischen beiden Seiten zu vermitteln, benötigen Mitarbeiter ein umfangreiches Wissen. Diejenigen, die darüber verfügen, sind gut für eine BI-Karriere gerüstet und stellen für die Unternehmen sehr wertvoll Arbeitskräfte dar."
Die Ergebnisse der Studie wurden während des Business Intelligence Congress II in Saint Louis präsentiert, der am 11. und 12. Dezember 2010 stattfand. Im Vergleich zur BI Congress Studie, die Ende 2009 durchgeführt wurde, war die BI Congress II Studie wesentlich umfangreicher: Es wurden nicht nur mehr Universitätsdozenten als im vergangenen Jahr befragt, sondern darüber hinaus auch Studenten und Experten aus der Wirtschaft.
Hinweis: Eine Info-Grafik und weitere Details zur Studie sind im Teradata News Room unter http://www.teradata.com/... verfügbar.
Kurzportrait Teradata University Network
Das Teradata University Network ist ein kostenloses Webportal für Dozenten, Studenten und Doktoranden in den Bereichen Data Warehousing, Business Intelligence / Decision Support und Datenbanken. Das von Wissenschaftlern geführte Teradata University Network zählt bereits mehr als 2.500 registrierte Lehrkräfte von über 1.200 Universitäten in 85 Ländern und rund 17.000 studentische Nutzer.
[1] McKinsey Global Institute, “Big Data: The next frontier for innovation, competition and productivity,” Mai 2011.