95 Prozent der befragten IT-Manager in Deutschland gaben an, dass sie ohne Disaster Recovery-Plan Katastrophen und Ausfällen schlicht ausgeliefert wären. Als die beiden größten Bedrohungen wurden mit 82 und 78 Prozent Hard- und Software-Fehler sowie Naturkatastrophen genannt, gefolgt von Viren und Hacker-Angriffen mit 69 Prozent sowie Krieg und Terrorismus mit 60 Prozent. Nicht alle Bedrohungen kommen von außen: Ausfälle aufgrund unabsichtlichem oder bösartigem Verhalten von Mitarbeitern stuften 46 Prozent der Befragten als bedrohlich ein.
Dass diese Bedrohungen keine graue Theorie sind, zeigt sich darin, dass 45 Prozent der befragten deutschen Unternehmen ihren Notfallplan in den vergangenen zwölf Monaten in die Praxis umsetzen mussten. Der häufigste Grund waren mit 26 Prozent Hardware- oder Software-Störungen, gefolgt von Viren und Hacker-Angriffen (17 Prozent). 14 Prozent nannten Naturkatastrophen wie Brand oder Hochwasser als Ursache. Mit 7 Prozent war unabsichtliches oder bösartiges Verhalten von Mitarbeitern ein weiterer Auslöser.
Obwohl das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Notfallplans in deutschen Unternehmen vorhanden ist, sind die Ergebnisse für Test und Überprüfung im Vergleich zum Vorjahr stagnierend oder leicht rückläufig. Monatliche Tests finden immer noch bei 12 Prozent der Befragten statt, während die monatliche Überprüfung von 10 Prozent auf 8 Prozent sank. Ein jährlicher Test erfolgt unverändert bei 36 Prozent der Befragten, während die jährliche Überprüfung von 35 Prozent auf 33 Prozent abnahm. Laut der Disaster Recovery-Studie 2003 überarbeiten 23 Prozent der Befragten den Plan seltener als einmal im Jahr oder überhaupt nicht – 2004 stieg diese Zahl auf 40 Prozent.
Deutsche IT-Entscheider sind sich der wirtschaftlichen Folgeschäden größerer Ausfälle bewusst. Während 70 Prozent Produktivitätseinbußen befürchten, rechnen 31 Prozent mit verschlechterten Kundenbeziehungen und 30 Prozent mit Umsatz- und Gewinnverlusten. Aus diesen Gründen nimmt der Disaster Recovery-Plan einen immer höheren Stellenwert im Unternehmen ein. Obwohl der Entscheidungsfindungsprozess in 60 Prozent der Fälle in der Verantwortung eines IT-Managers liegt, ist die Vorstandsebene im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so häufig involviert: Statt nur in 11 Prozent der befragten Unternehmen ist der Disaster Recovery-Plan 2004 bei 26 Prozent eine Angelegenheit des Vorstands.
Deutsche Unternehmen nutzen zahlreiche Technologien und Prozesse, um ihre Handlungsfähigkeit nach einem Desaster wieder herzustellen. Einfache Backup-Systeme sind in 95 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz. Software zur Wiederherstellung nutzen 37 Prozent. 31 Prozent sichern ihre Daten an einem zweiten Standort. 40 Prozent haben ein dediziertes Disaster Recovery Team gebildet. Ein kleiner Schönheitsfehler bleibt: 72 Prozent heben ihren wertvollen Disaster Recovery-Plan im Hauptrechenzentrum auf.
"Das Erstellen eines Notfallplans und der Einsatz von Backup-Technologien sind wichtig, tragen aber nur teilweise zum Schutz des Unternehmens bei, sobald unerwartete Ereignisse auftreten", erklärt Achim Deboeser, Vice President EMEA Central Region bei VERITAS Software. "Da sich nur bekannte und voraussehbare Störungen effizient und schnell beheben lassen, sind regelmäßige Tests und Überprüfungen ein absolutes Muss. Rechenzentren sind dynamische, veränderliche Umgebungen. Ohne regelmäßige Anpassung werden Disaster Recovery-Pläne mit der Zeit ineffektiv."
Das Marktforschungsunternehmen Dynamic Markets befragte im Auftrag von VERITAS 1.259 IT-Manager mit Verantwortung für den Disaster Recovery-Plan in Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern aus verschiedenen Branchen in Deutschland, Australien, Benelux, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Nahost, Polen, Schweden, der Schweiz, Spanien, Südafrika und den USA. VERITAS Software gab die Disaster Recovery-Studie dieses Jahr zum dritten Mal in Auftrag.