Auf der Traditionsstrecke im schwäbischen Gaildorf fand am Wochenende die sechste Runde zur ADAC MX Masters Serie statt. Jeremy Seewer bestätigte auf der WM-Strecke seine außergewöhnlich starke Form und konnte gleich in seinem Rookie-Jahr seinen ersten Tagessieg nach Hause bringen.
Obwohl der Schweizer schon kurz nach dem Start durch einen kleinen Sturz eingebremst wurde, kämpfte sich Seewer innerhalb weniger Minuten an die Spitze und fuhr einem nie gefährdeten Sieg entgegen. "Ich konnte mich nach dem harmlosen Ausrutscher sehr schnell wieder nach vorne kämpfen", freute sich der 19-Jährige. "Danach lief alles wie am Schnürchen."
Besonders bemerkenswert am Erfolg des Nachwuchs-Stars im Rockstar Energy Suzuki Europe Team ist die Tatsache, dass Seewer den Sieg mit der Suzuki RMZ-250 erringen konnte, während die Top-Piloten der Konkurrenz ausnahmslos auf wesentliche stärkere Motorräder mit 450ccm Hubraum setzen.
Ein kleiner Nachteil, der Seewer im zweiten Rennen den Sieg kostete. "Im Gegensatz zum ersten Lauf war der Boden beim zweiten Durchgang knochentrocken und extrem hart", schilderte der Sieger von ersten Rennen. "Da hatte ich an manchen Stellen schon einen kleinen Nachteil mit der kleinen Maschine, aber das soll keine Ausrede sein. Platz 3 war ausreichend für den Tagessieg, deshalb bin ich rundum zufrieden mit meinem Auftritt."
Rasmus Jorgensen gelang mit den Plätzen 17 und 19 in beiden Rennen der Sprung in die Punkteränge.
Im ADAC Youngster Cup war es Jorge Zaragoza, der dem Rennen seinen Stempel aufdrückte. Der Spanier, genau wie Seewer in Diensten des Rockstar Energy Suzuki Europe Teams, konnte das erste Rennen mit über 16 Sekunden Vorsprung souverän gewinnen und ging dementsprechend favorisiert in den zweiten Durchgang.
Diesmal erfuhr der 17-Jährige jedoch mehr Gegenwehr und lieferte sich ein erbittertes Duell mit Boris Maillard. Zaragoza fuhr das gesamte Rennen über direkt am Hinterrad des Konkurrenten und konnte in der letzten Runde sogar die Führung übernehmen. "Leider blieb ich jedoch nicht lange vorne", schilderte der Spanier. "Ich hatte einen kleinen Rutscher und musste etwas vom Gas, danach hatte ich keine Gelegenheit mehr für einen zweiten Überholversuch." Zaragoza musste sich punktgleich wie der Sieger mit Rang 2 zufrieden geben, war jedoch durchaus zufrieden mit diesem gelungenen Auftritt.
Peter Irt vom Vamo Racing Team war der zweitbeste Suzuki-Pilot im Youngster Cup. Der Slowene belegte die Ränge 9 und 6 und landete damit in der Tageswertung auf Platz 7.
Brian Hsu (Team Rockstar Energy Suzuki Europe) haderte in Gaildorf mit seinen Starts in die Rennen. Der Deutsch-Taiwanese mit Unterstützung der ADAC Stiftung Sport hatte in beiden Rennen jeweils in der ersten Runde Probleme und musste das Feld von hinten aufrollen. Keine leichte Aufgabe, zumal der 15-Jährige mit der Zweitakt-Suzuki RM125 ins Rennen geht und deshalb einen recht deutlichen Leistungsnachteil gegenüber den stärkeren Viertakt-Motoren mit gleichem Hubraum hat. Letztendlich musste sich Hsu mit den Plätzen 23 und 20 zufrieden geben.
Junior Cup-Pilot Gianluca Facchetti, der ebenfalls für das Team Rockstar Energy Suzuki Europe startet, präsentierte sich zwar in starker Form, konnte jedoch seine Leistung nicht optimal in entsprechende Ergebnisse ummünzen. Im ersten Rennen war der Italiener zunächst gut platziert, fiel bei einem Zusammenstoß mit einem Konkurrenten aber sehr weit zurück. Die Aufholjagd des Juniors endete schließlich auf dem zwölften Rang. Im zweiten Durchgang war Faccetti gleich von Beginn an in der Spitzengruppe und fuhr lange auf dem dritten Platz. Leider konnte er jedoch das Rennen aufgrund eines technischen Defektes an der Hinterradbremse nicht beenden.