Der Insolvenzverwalter der Babcock Borsig hat einen großen Teil der SAP-Lizenzen des Unternehmens an die Tochterunternehmen übertragen. Die restlichen Lizenzen im Wert von 490.000 Euro sind schon seit Ende 2003 stillgelegt, womit die Wartungsgebühr eingespart wird. Diese Lizenzen sollen an den Händler Axel Susen weitergegeben werden, der mit stiller Software handelt.
„Ich habe schon einen Käufer für die restlichen SAP-Lizenzen“, erklärt Susen, will über den Kaufpreis jedoch Stillschweigen bewahren. „Eine Besonderheit des Vertrages ist, dass keine einzelnen Lizenzen übertragen werden, sondern der Lizenzwert“, so Susen weiter. Der Käufer könne sich auf diese Weise aussuchen, welche Usertypen mit ihren unterschiedlichen Rechten und Kompetenzen er kaufe.
Im Kaufvertrag mit Babcock ist jedoch die Bedingung festgelegt, dass SAP der Übertragung der restlichen Lizenzen zustimmen muss, damit der Vertrag wirksam wird. Unverständlicherweise weigert SAP sich bisher, aber Käufer und Händler hoffen noch, den Lizenzgeber zur Übertragung bewegen zu können.
In der Vergangenheit war susensoftware bereits mehrfach in den Weiterverkauf gebrauchter SAP-Software involviert oder hat diese direkt verkauft und vermittelt. Dieser Handel ist legal, sofern die entsprechenden Nutzungs- und Weitergaberegelungen von SAP eingehalten werden. Aktuell kann man zum Beispiel beim Erwerb eines Paketes von 400 MySAP Business Suite Lizenzen fast 1 Million Euro sparen.