Die Heizungsanlage einer Kirche stellt völlig andere Anforderungen als die eines Einfamilienhauses oder eines Industriebaus: So ist das zu beheizende Volumen sehr groß im Vergleich zur Nutzfläche. Kirchenmauern, Fenster, Dach und Bodenplatte entsprechen selten den neuesten Baustandards. Dazu kommt die unstete und zeitlich kurze Nutzung des Gebäudes. "Die Malereien an den Wänden und insbesondere die Orgel benötigen möglichst konstante Raumtemperaturen", erklärt Architekt Albert Henne aus Höxter. "Für die Gottesdienste muss die Temperatur deshalb behutsam erhöht werden." Wichtig ist zudem, dass der Feuchtegehalt der Luft nicht zu Kondensation an kalten Stellen führt.
Ein Grund für die Entscheidung pro Wärmepumpe war das Engagement von STIEBEL ELTRON im Vorfeld - liegt die Kirche doch direkt neben dem Stammsitz des Unternehmens in Holzminden. Zwei leistungsstarke Wärmepumpen WPF 66 ersetzen die alte Ölheizung. Sie gewinnen Energie aus dem Grundwasser - dafür wurden je zwei Förder- und Schluckbrunnen mit rund 15 Metern Tiefe gebohrt. Die Pumpen fördern nur so viel Wasser, wie für den aktuellen Energiebedarf notwendig ist. Das über zehn Grad "warme" Grundwasser versorgt mittels Wärmeübertrager die Wärmepumpen. Knapp 180 Kilowatt Heizleistung bringen die beiden Großgeräte WPF66 bei zehn Grad Grundwassertemperatur und einer Heizungs-Vorlauftemperatur von 35 Grad. Im Vergleich zu einer möglichen Erneuerung der Ölheizung werden dank der umweltfreundlichen Heiztechnik pro Jahr etwa 24.000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart.